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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor.
    »Wir werden ja nicht mehr lange verheiratet sein.«
    »Ach, zum Teufel!« Plötzlich packte er sie. Riss sie einfach in seine Arme und küsste sie so wild, dass sie keine Luft mehr bekam. Sie keuchte und versuchte, ihn von sich zu stoßen.
    »Lass mich los!«
    »Willst du das wirklich?«
    »Ja!«
    Sie spürte, wie ihr die Tränen, die sie den ganzen Tag über bekämpft hatte, in die Augen sprangen, und sie wischte sie wütend ab. Jack war dreist genug, sie auf die Wange zu küssen und in seine Arme zu ziehen. »Ach, Cissy«, seufzte er in ihr Haar. »Warum gibst du dich so verdammt unerbittlich? Warum lässt du niemanden an dich heran, lässt nicht zu, dass jemand dich liebt?« Sie stieß ein leises Schluchzen aus und verachtete sich dafür. »Warum denkst du, du hättest es nicht verdient?«
    Sie hatte die Finger in seine Jackenaufschläge gekrallt und hielt sich an ihm fest, als gälte es ihr Leben. Entsetzt ließ sie ihn los. Sie sah zu ihm auf und schüttelte den Kopf. »Das siehst du völlig falsch, Jack. Ich weiß, dass ich es verdiene, geliebt zu werden. Und ich will auch geliebt werden. Von einem Ehemann, der mir treu ist. Die Art von Liebe wünsche ich mir. Die Liebe, die ewig währt. Ich weiß, wir haben überstürzt geheiratet, in einer billigen Zeremonie in einer Kapelle, bei der man sich fragen musste, ob die Trauung überhaupt legal war, aber das, was ich dort gesagt habe, meinte ich ernst. Jedes Wort dieses Gelöbnisses habe ich ernst gemeint, und ich dachte – hoffte –, du hättest es auch.«
    »Habe ich. Ich meine es auch jetzt noch ernst.«
    »Dann hast du allerdings eine merkwürdige Art, es zu zeigen!«, sagte sie und löste sich von ihm. Der Tag bot ihr ohnehin schon mehr als genug emotionales Auf und Ab; herzzerreißende Szenen mit ihrem treulosen Ehemann fehlten ihr gerade noch.
    »Cissy.«
    »Nein, Jack«, sagte sie mit Nachdruck. »Jetzt nicht. Nicht heute.«
    »Dann lass uns doch um Himmels willen wenigstens einen Waffenstillstand schließen. Nur für heute. Du verdächtigst mich nicht, alles zu vögeln, was sich bewegt, und ich versuche nicht, dich eines Besseren zu belehren. Was hältst du davon?«
    Cissy holte tief Luft. »Ach … es ist mir gleich.«
    »O nein, Cissy. Es ist dir ganz und gar nicht gleich. Du willst es nur nicht zugeben.«
    »Versuch nicht, mich zu analysieren.«
    »Dann such du nicht ständig nach Gründen, mich zu hassen.«
    »Ich suche nicht …«
    »Seit über einem Monat sammelst du Vorwürfe gegen mich, und, nur damit du es weißt, ich habe nicht mit Larissa geschlafen. Es war knapp, ja, das gebe ich zu. Aber ich habe es nicht getan, und weißt du, warum nicht?«, wollte er wissen. »Weil ich dich liebe.«
    Damit stapfte er davon und ließ sie zitternd, mit den Tränen kämpfend, stehen. Sie wünschte, sie hätte es wenigstens für einen kurzen Moment gewagt, ihm zu glauben. Warum nicht, Ciss? Warum gibst du ihm nicht noch eine Chance?
    Bemüht, ihre Fassung wiederzugewinnen, ging sie zum Zimmer ihres Kindes und rechnete halb damit, dass Jack zurückkam. Doch er kam nicht, und sie war enttäuscht und erleichtert zugleich.
    Warum lässt du niemanden an dich heran, lässt nicht zu, dass jemand dich liebt?
    Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach. Glaubte er das wirklich?
    Sie trat an das Kinderbett aus Holz und sah ihren Sohn friedlich schlafen, die Augen mit den unglaublich langen Wimpern geschlossen, die Wangen rosig.
    Wenn sie ihn nur ansah, verflog ein wenig von ihrer Traurigkeit. Sie umfasste die oberste Gitterstange und lächelte auf ihren Sohn herab. Leise wisperte sie: »Ich liebe dich«, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür halb hinter sich. Sie war schon fast bei der Treppe angelangt, als sie etwas hörte, sich umdrehte und den langen Flur mit den vielen halb geöffneten Türen entlangsah.
    Ihr Herzschlag geriet ins Stolpern.
    Hatte sie sich das Geräusch nur eingebildet?
    Du bist einfach mit den Nerven am Ende. Rechnest immer mit dem Schlimmsten.
    Sie ging noch einmal zurück, um nach Beejay zu sehen, obwohl sie wusste, dass ihm nichts fehlte, war sie doch erst Sekunden vorher in seinem Zimmer gewesen. Natürlich schlief er, und niemand war im Raum.
    Wie merkwürdig.
    Noch immer nicht beruhigt, schritt sie weiter den Flur entlang und schob die Tür zum Gästezimmer auf. Es war leer, das Bett unberührt. Auf der anderen Seite des Flurs befanden sich der Fitnessraum und ihr kleines Büro, und dort fand sie, wie Tanya gesagt hatte, Coco in ihrem

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