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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fahrerseite, entdeckte. »Scheiße.« Er sah sich um, in der Hoffnung, den Schuldigen zu entdecken, der seinen Wagen mit einem Schlüssel geritzt hatte, doch er sah niemanden davonlaufen, niemanden, der ihn beobachtete oder sich in einem der anderen geparkten Fahrzeuge versteckte. »Verdammte Scheiße.« Seine Zornesader schwoll an; in ohnmächtiger Wut ballte er die Hände zu Fäusten. »So eine gottverdammte Scheiße.«
    Noch einmal schaute er sich in alle Richtungen um und konzentrierte sich dann auf ein paar junge Leute, die lachend und miteinander plaudernd am Wasser spazieren gingen, zwei Jungen mit iPods und Baggyshorts, Raiders-Jacken und wichtigtuerischem Gang. Sie sahen wie vierzehn aus – der eine Latino, der andere weiß –, aber sie warfen nicht mal einen Blick über die Schulter zurück, als sie sich Tickets für die Überfahrt nach Alcatraz kauften.
    Wer auch immer ihm den Wagen so gemein zerkratzt hatte, war davongekommen, und das ärgerte ihn maßlos.
    »Bleib ruhig. Bewahr einen klaren Kopf. Beweg dich ein bisschen.« Er machte sich mit seinen eigenen Ratschlägen über sich selbst lustig, während er rückwärts aus der Parkbucht stieß. »Was für ein Haufen Scheiße.«
    Mit einem schlechten Geschmack im Mund fuhr er auf direktem Weg zum Revier. Er hatte einiges aufzuarbeiten. Immerhin hatte er noch mehr zu erledigen, als die jüngsten Morde an Eugenia Cahill und Rory Amhurst aufzuklären. Eine Unbekannte war gestern aus der Bucht geborgen worden. Und dann war da noch ein ziemlich eindeutiger Fall von häuslicher Gewalt. Die verprügelte Frau hatte die .38 ihres Mannes noch in der zitternden Hand gehalten, während er tot am Boden lag, den Baseballschläger, mit dem er sie traktiert hatte, in der verkrampften Faust. Das waren Menschen, die einander einmal geschworen hatten, sich zu lieben und zu achten, in guten wie in schlechten Tagen. Die schlechten Tage hatten wohl die Oberhand gewonnen. Herrgott, die Welt war ein Jammertal.
    Er stellte den Wagen auf dem Parkplatz des Reviers ab und musterte ihn noch einmal mit bösem Blick. Ihn neu lackieren zu lassen würde ihn ein Vermögen kosten.
    Dann kauf dir doch eins von diesen Hybridautos. Schick den alten Caddy in den Ruhestand. Verhalte dich umweltfreundlich. So kannst du auch Spritkosten sparen.
    »Hm.« Mit zusammengebissenen Zähnen wandte er sich ab und betrat das Polizeirevier, in dem es ein bisschen ruhiger zuging als während der Woche. So konnte er bedeutend mehr Arbeit erledigen; er pflügte sich durch den zähen Aktenberg. Ein paar Detectives waren anwesend, die es genauso hielten wie er oder Wochenendfälle bearbeiteten. Mörder hatten leider keinen Acht-Stunden-Tag. Trotzdem fühlte Paterno sich in der Woche hier eher zu Hause, wenn alle anderen auch im Dienst waren. Dann herrschte Leben in den Büros, die Atmosphäre dort knisterte dann von einer Energie, die er als stimulierend empfand.
    Heute arbeitete er seinen Papierkram auf, tätigte ein paar Anrufe und studierte seine Liste von Verdächtigen, von denen ein paar, die Alibis vorweisen konnten, bereits durchgestrichen waren.
    Cissy Cahills Name stand noch auf der Liste, lebensgroß, der Name einer Frau, die gerade ein Vermögen geerbt hatte, mehr Geld, als Paterno in seinem ganzen Leben würde zusammensparen können. Und doch glaubte er nicht, dass sie in die Morde verwickelt war … Es passte einfach nicht. Er konnte sich die junge Mutter nicht als Mörderin vorstellen, und sie schien ihrer Mutter auch nicht sonderlich zugetan zu sein. Also würde sie wohl kaum versuchen, ihrer Mutter Freude zu machen, indem sie deren Feinde beseitigte.
    Ging es überhaupt darum?
    Um Marla Cahills Feinde?
    Die zwei bisherigen Opfer waren ihre Verwandten, ihr leiblicher Bruder und ihre Schwiegermutter.
    Er trommelte mit den Fingerkuppen auf dem Tisch und betrachtete einige Fotos der beiden Opfer, lebend und tot. Er griff nach dem Phantombild von Mary Smith. »Wer zum Teufel bist du?«, fragte er laut. Hinter sich hörte er Schritte.
    »Deine Partnerin«, sagte Janet Quinn im Glauben, er hätte mit ihr geredet. Sie trug einen Rucksack am Riemen über die eine Schulter geworfen und hielt in der anderen Hand eine Wasserflasche.
    »Ich dachte, du wolltest dir das Wochenende freinehmen und nach Reno fahren.« Er ließ das Phantombild auf die geöffneten Aktenordner, leeren Pappbecher und gekritzelten Notizen fallen.
    »Musste umdisponieren«, gestand sie, und er hätte gern mehr über ihr Privatleben

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