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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihr nicht böse; ich musste ihr die Information geradezu aus der Nase ziehen.«
    Na klar.
    »Meldest du dich nicht mehr am Handy? Oder drückst du mich weg?«
    »Nein, entschuldige, ich habe es verloren. Es wurde am Beerdigungstag wohl verlegt, und ich kann es nicht wiederfinden, weil ich es zum Gottesdienst ausgeschaltet und danach nicht wieder eingeschaltet hatte.«
    »Dafür gibt es doch die Vibrationsfunktion.«
    »Ja, ich weiß. Aber ich war so fertig. Wie auch immer, wenn ich es nicht bald finde, brauche ich ein neues.«
    »Ohne mein Handy könnte ich nicht leben.«
    Cissy zweifelte nicht daran. »Also, was willst du von mir?«, fragte sie, obwohl sie es eigentlich schon wusste. Tief innen hatte Cissy begriffen, dass Sara sie wegen des Hauses ihrer Großmutter aufgespürt hatte. Sie wollte es in ihr Programm aufnehmen.
    »Ich finde, wir sollten mal über das Haus deiner Großmutter sprechen«, sagte sie auch prompt und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Jetzt erst bemerkte Cissy, dass der Regen anfing, die Gehsteige zu sprenkeln, und bereits von der Markise tropfte.
    »Sara …«
    »Du, ich meine es ernst. Ich erwarte Klienten aus Philadelphia, und die wollen ein Haus mit Panoramablick, etwas Altes, was typisch ist für San Francisco, mit genügend Platz für Personal und einem Aufzug. Ist das nicht ganz genau Eugenias Haus?«, fragte sie mit funkelnden Augen.
    »Ich kann es nicht verkaufen. Ich bin nicht die Eigentümerin. Es gehört zu Grans Vermögenswerten, und bis die geregelt sind, kann es noch lange dauern. Die Anwälte arbeiten schon daran, aber ehrlich, Sara, mir sind die Hände gebunden.«
    »Ich habe mit den Anwälten gesprochen«, gestand sie. Im selben Augenblick begann die Kaffeemühle, mit ohrenbetäubendem Kreischen ein Pfund Kaffeebohnen zu mahlen.
    »Was hast du?« Cissy traute ihren Ohren nicht. »Hinter meinem Rücken? Nachdem ich dir erklärt habe, dass ich nicht verkaufen will? Moment mal – woher weißt du überhaupt, mit welchem Anwaltsbüro ich zusammenarbeite?« Sara setzte ein unschuldiges Kleinmädchenlächeln auf und zuckte die Schultern, wie zur Bestätigung, dass sie unartig gewesen war. »Ich habe ihre Namen gesehen, als ich das Haus besichtigt habe«, sagte sie. »Auf Eugenias Schreibtisch.«
    »Und du hast sie einfach angerufen?«
    »Ich habe ihnen nur meinen Namen und meine Telefonnummer und den Namen der Firma, für die ich arbeite, hinterlassen. Ich habe sie wissen lassen, dass ich gern den Verkauf des Anwesens übernehmen würde. Ist das so schrecklich?«
    Cissy fehlten die Worte. »Du hättest vorher mit mir sprechen müssen.«
    »Habe ich doch. Du hast mich das Haus besichtigen lassen.«
    »Du hast darum gebettelt. «
    »Okay, okay, ich gebe es ja zu. Ja, ich wollte es unbedingt sehen.« Sie beugte sich vor und griff nach Cissys Arm. »Und ich liebe dieses Haus. Ich liebe es. Es ist eines der großartigsten Anwesen in der Stadt. Und stell dir vor, diese Klienten, die aus Philly kommen? Sie können sich das Haus nicht nur leisten, wie so ziemlich jedes andere Haus in der Stadt, nein, er ist Arzt und hat einen neuen Job im Fachbereich Medizin, und das Fakultätsgebäude grenzt direkt an dein Grundstück. Sieh her, ich habe die Pläne mitgebracht.« Sie klappte ihre schicke lederne Aktentasche auf und entnahm ihr juristische Dokumente und Fotos vom Haus, die sie am Tag nach dem Tod von Cissys Großmutter mit ihrer Digitalkamera aufgenommen hatte. Zum Glück waren keine Ablichtungen vom Foyer mit dem großen Blutfleck dabei.
    »Ich kann es nicht fassen. Ich habe es dir damals schon gesagt und sage es jetzt noch einmal: Ich verkaufe nicht«, erklärte Cissy mit Nachdruck. Mehrere Gäste blickten zu ihr hinüber; es brachte sie in Verlegenheit. Sie duckte sich unter den Blicken und klappte ihren Laptop zu. Sie dachte nicht daran, das Gespräch hier fortzusetzen.
    »Cissy, es tut mir leid«, sagte Sara, und sie wirkte tatsächlich zerknirscht. »Ich wollte dich nicht verärgern. Ich dachte, du würdest dich freuen … Ach, zum Kuckuck. Es tut mir wirklich leid. Hey«, sie wandte sich zu Rachelle um und winkte ihr zu. »Noch etwas zu trinken. Was nimmst du, Cissy? Latte?«
    »Nein.«
    »Chai Tee?«
    »Mokka, aber ich möchte keinen mehr.«
    »Sicher doch. Lass mich nur machen«, bedrängte Sara sie weiter. »Bitte. Ich gehe jetzt und überlasse dich deiner Arbeit.« Sie wedelte mit den Fingern in Richtung Laptop. »Wir sprechen uns später. Entschuldige«, sagte sie. »Es tut

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