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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Jedes bisschen Erleichterung darüber, nicht noch verrückter zu werden – Becks und ich hatten tatsächlich Sex gehabt – , wurde durch die Erkenntnis zunichtegemacht, dass ich ihr anscheinend wehgetan hatte. Ich schlug mir die Hand vors Gesicht und stützte den Ellbogen auf den Tisch. »Ach verfickt!«
    »Ja, das hatte ich vermutet.«
    »Mensch, Alaric … « Ich hob den Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen. Er starrte mich immer noch wütend an. Das war in Ordnung. Ich hätte mich auch gerne böse angestarrt. »Wie sauer war sie?«
    »Ich bin mir wirklich nicht sicher. Sie war nicht gerade in der Stimmung, sich über Einzelheiten auszulassen.«
    Dafür war ich ihr was schuldig. Genau genommen war ich ihr zwei Sachen schuldig, wenn man die Riesenentschuldigung mitzählte, die ich vorbringen würde, sobald sie zurück war. »Nein, wohl nicht. Hör mal, Alaric, ich wollte wirklich nicht, dass das geschieht, ich schwöre es. Ich wollte sie nicht ins Bett kriegen, und als sie einmal dort war, wollte ich ihr auf gar keinen Fall wehtun.«
    »Ich weiß.« Mit einem Seufzer schaute er auf die Tischplatte und schien irgendwie in sich zusammenzusinken. »Ich weiß, dass sie dich mag. Das weiß ich schon seit Ewigkeiten. Ich habe einfach gehofft, dass sie irgendwann begreifen würde, dass du nicht interessiert bist. Dass es bessere Optionen für sie gibt. Aber anscheinend war sie die ganz Zeit davon überzeugt, dass du dich bloß zierst.«
    »Ich habe mich nicht geziert«, sagte ich leise. Als George noch da gewesen war, war ich besser mit solchen Sachen zurechtgekommen. Sie war immer diejenige gewesen, der es aufgefallen war, wenn ein Mädchen sich in mich verknallte, und sie hatte diese Mädchen auf Abstand gehalten. Auf die eine oder andere Art. Noch nie hatte ich versucht, allein mit dieser speziellen Situation fertigzuwerden. »Wirklich nicht. Das war kein Spiel.«
    Alaric lachte. Es war ein harter, trockener Laut, ohne jede Heiterkeit. »Das Tragische daran ist, dass ich das weiß. Wenn du mit ihr gespielt hättest, dann wäre sie vielleicht schneller über dich hinweggekommen.«
    »Ich werd mich entschuldigen.«
    »Das solltest du wohl.« Er stand auf und nahm seinen Laptop mit. »Wir können es uns im Moment nicht leisten, einander an die Gurgel zu gehen.«
    »Nein, das können wir nicht«, sagte ich ausdruckslos und sah zu, wie er sich umdrehte und das Zimmer verließ. Sobald er weg war, ließ ich den Kopf auf die Tischplatte sacken, sodass meine Stirn leicht ans Holz schlug. »Scheiße, George! Wie hab ich mich bloß in diesen Mist reingeritten?«
    Vor allem, indem du gesprungen bist, ohne vorher zu schauen. Das war schon immer deine größte Schwäche . Ihr Lachen ähnelte oberflächlich dem von Alaric, hart und beißend, aber es hatte auch etwas Belustigtes. Es handelte sich um die Sorte Heiterkeit, die man kurz vor seiner Hinrichtung erlebt. Dadurch und vielleicht auch durch mich .
    »Oh, Gott sei Dank!« Ich hob den Kopf, ließ mich in meinen Stuhl zurücksacken und schloss die Augen. »Du hast mir tierisch Angst gemacht.«
    Du brauchtest etwas Zeit zum Nachdenken.
    »Ja, und schau, was ich davon habe. Jetzt ist Becks sauer, was bedeutet, dass Maggie auch sauer ist, und Alaric hält mich für ein Arschloch.«
    Tja, das bist du irgendwie auch. Ich habe dir gesagt, dass du vorsichtig mit ihr sein sollst.
    »Woher sollte ich wissen, dass sie mich im Badezimmer überfallen würde?«
    Ich liebe dich, aber manchmal verstehe ich wirklich nicht, wie du tickst. Die Anzeichen waren deutlich erkennbar.
    »Woher soll ich wissen, was das für Anzeichen sind , George? Früher musste ich sie nie erkennen.«
    Sie seufzte. Wohl wahr. Du hättest sie nicht mit meinem Namen ansprechen dürfen, Shaun. Das wird alles verkomplizieren.
    »Ich weiß. Und was soll ich jetzt deswegen machen?«
    Darauf wusste sie keine Antwort.
    Eine halbe Stunde später fuhr Maggies Transporter vor. Ich hörte die Türen auf der Auffahrt zuknallen, und dann war die Küche wie von Zauberhand voller Frauen, die die Arme voller Einkäufe hatten und braune Papiertüten auf jeder Oberfläche abstellten. Ich saß noch immer am Küchentisch, wobei ich meinen Kaffee inzwischen gegen eine Cola ausgetauscht hatte. Die beißende Süße fühlte sich ausnahmsweise einmal angenehm an. Der Umstand, dass ich Cola trank, bedeutete, dass George wieder mit mir redete. Das war es wert, meinen Zahnschmelz etwas in Mitleidenschaft zu ziehen.
    Becks warf einen verletzten Blick

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