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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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war nur noch ein Stückchen Schlacke in den Trümmern von Oakland, und niemand außer unserem Team wusste, dass sie noch lebte.
    Jetzt mussten wir bloß dafür sorgen, dass es auch so blieb.
    Der Ausbruch war vielleicht eine Reaktion auf meinen Anruf bei Dr. Wynne gewesen, aber eigentlich kam mir das unwahrscheinlich vor. Vom Ablauf her passte das nicht zusammen. Man brauchte Zeit, um einen Ausbruch dieses Umfangs zu inszenieren. Selbst wenn sie angefangen hätten, sobald man meinen Anruf zum Seuchenschutz durchgestellt hatte, wäre nicht genug Zeit geblieben, damit bei so vielen Leuten plötzlich an der richtigen Stelle Kellis-Amberlee ausbricht. Wer auch immer es auf uns abgesehen hatte – wenn es sich nicht um einen extrem unwahrscheinlichen Zufall handelte – , hatte das nicht alles in der Zeit zwischen meinem Anruf und dem Ausbruch bewerkstelligt.
    Ich hob den Kopf, ächzte erneut und stand auf. Eine der Bulldoggen hatte aus meinem Hemd ein behelfsmäßiges Nachtlager gemacht, wahrscheinlich aus Rache dafür, dass ich das gesamte Sofa in Beschlag genommen hatte. Sie öffnete ein Auge, als ich mich näherte, und gab einen kleinen, schnaufenden Laut von sich, der vielleicht bedrohlich geklungen hätte, wenn sein Verursacher nicht die Größe einer übergewichtigen Hauskatze gehabt hätte. »Ist ja gut, Mann«, sagte ich und hob die Hände. »So kalt ist mir eh nicht.«
    Alaric, Becks und Kelly hatten sich um den Küchentisch versammelt, als ich reingeschlurft kam, wobei ich einen halbherzigen Versuch unternahm, mein abstehendes Haar wenigstens ansatzweise zu glätten. Alle drei blickten auf. Becks hob die Brauen.
    »Du siehst heute ja aus wie der Sonnenschein oben ohne«, bemerkte sie trocken. »Bist du zu dem Schluss gekommen, dass Kleider was für Weicheier sind?«
    »Ein Hund hat mein Hemd geklaut«, antwortete ich. »Wo ist Maggie? Gibt es Kaffee? Wenn Maggie sich versteckt, weil sie allen Kaffee ausgetrunken hat, wird die Sache hässlich.«
    »Ms Garcia ist draußen, äh, hinten im Garten«, sagte Kelly. Sie deutete mit sichtlichem Unbehagen zur Hintertür. Verständlich. Sie hatte sich wahrscheinlich noch nie zuvor in einem Privatanwesen aufgehalten, das einfach offen stand, sodass die schrecklich gruselige Außenwelt hereinkonnte. Manchmal glaube ich, dass George recht hatte, als sie meinte, dass die Menschen Angst haben wollen.
    »Kaffee steht auf dem Herd«, sagte Alaric und fügte dann schnell hinzu: »Haben wir einen Plan, oder sitzen wir hier bloß rum, trinken Kaffee und warten ab, was als Nächstes passiert?«
    »Das hängt vom Doc ab.« Ich trat an den Herd. Eine halb volle Kanne Kaffee stand auf der mittleren Platte. »Wir wissen, dass die gestrigen Vorfälle nicht einfach nur ein ungünstiges Zusammentreffen waren. Also lautet die Frage wohl, ob man hinter uns her war oder hinter dir, Doc.«
    Schweigen senkte sich hinter mir über den Tisch. Ich nahm einen Becher aus dem Regal und schenkte mir Kaffee ein. Während ich wartete, dass jemand etwas sagte, nahm ich langsam und geduldig den ersten Schluck. Der Kaffee war fast noch heiß genug, um sich daran zu verbrühen, und schmeckte himmlisch. Wenn’s sein muss, trinke ich den ganzen Tag lang für George Cola, aber nichts ersetzt die erste Tasse Kaffee, um morgens in Gang zu kommen.
    Schließlich sagte Kelly kleinlaut: »Dr. Wynne dachte, dass er mich rausbekommen würde, ehe jemand etwas über unseren Plan in Erfahrung bringen könnte. Da die meisten Angehörigen meines Teams tot waren, gab es nicht besonders viele Leute, die von dem Klon wussten oder davon, was wir mit ihm vorhatten. Die Flucht hätte absolut glattgehen sollen. Er hat gesagt … als ich weg bin, hat er gesagt, dass ihr wahrscheinlich ohnehin in Gefahr wärt, wegen … « Sie verstummte. Eine Menge Leute haben Probleme damit, in meiner Anwesenheit über das zu reden, was George passiert ist. Ich bin mir nicht sicher, ob das daran liegt, dass sie mich nicht daran erinnern wollen, dass ich abgedrückt habe, oder ob sie bloß nicht damit klarkommen, dass George noch immer hier bei mir ist. Vielleicht haben sie auch einfach keine Lust, sich eine einzufangen.
    Das Warum spielt keine große Rolle für mich. Im Endeffekt kommt das Gleiche dabei heraus: George ist tot, und niemand will darüber reden.
    »Du wusstest, dass wir uns in Gefahr befanden, noch bevor du bei uns angekommen bist?« Ich erkannte den warnenden Unterton in Becks’ Stimme. Sie hat als Newsie angefangen, weshalb sie

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