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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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etwa ein Dutzend Tiere befanden, die wie Meerschweinchen mit zu vielen Beinen aussahen. Becks folgte seinem Blick, stieß ein Kreischen aus und machte einen Satz zurück.
    »Riesentaranteln«, erklärte Dr. Abbey. »Das Durchschnittsgewicht der Exemplare in dem Behälter dort liegt zwischen 150 und 250 Gramm. Man braucht Generationen, um sie so groß zu züchten.«
    »Wozu denn überhaupt?«, wollte Becks wissen. »Die sind grausig.«
    »Sie sind infiziert«, sagte Dr. Abbey. Alle starrten sie an. Unbeirrt fuhr sie fort: »Bei dem größten weiblichen Exemplar kam es bereits zweimal zur Virenvermehrung. Einmal war sie so krank, dass sie angefangen hat, ihren Artgenossen nachzustellen. Sie hat drei weitere Spinnen infiziert, ehe wir sie isolieren konnten. Eine hat sich nicht wieder davon erholt. Ein Jammer. Sie stammte aus einer sehr hoffnungsträchtigen Zuchtlinie. Kommt, es gibt viel zu sehen.« Sie ging weiter, ohne sich zu vergewissern, ob wir ihr folgten.
    »Bei Spinnen kann Kellis-Amberlee nicht ausbrechen«, sagte Kelly, doch sie klang unsicher.
    »Glaub das ruhig weiter«, erwiderte Dr. Abbey, ohne innezuhalten.
    Wir Übrigen beeilten uns, sie einzuholen, wobei Joe uns als Nachhut weiter dicht auf den Fersen blieb. Ich fragte mich, was passieren würde, wenn sich jemand vom Rest der Gesellschaft absetzen würde, so, wie die Leute es dauernd in den Horrorfilmen machen, die Maggie und Dave so gern mochten. Angesichts von Joes Kopfgröße und der zahlreichen Zähne in seinem Maul hatte ich es nicht eilig, es herauszufinden. Sollte Becks die mörderischen Risiken eingehen. Immerhin war sie der letzte verbliebene Irwin unter uns.
    Dr. Abbey wartete an einem schmalen Durchgang auf uns, in dem es nach Salzwasser und Moder roch. »Ich dachte schon, ich müsste Suchtrupps losschicken«, sagte sie und verschwand in der Dunkelheit zwischen den hoch aufgestapelten Behältern.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Alaric.
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, antwortete ich und folgte der Wissenschaftlerin.
    Die Herkunft des Geruchs war schnell zu erkennen: Die Behälter zu beiden Seiten waren voll mit Salzwasser und enthielten verschiedenste Arten von bunten Korallen und Plastikstrukturen. Ich hielt inne, um einen genaueren Blick durch eine der Scheiben zu werfen, und zuckte zurück, als ein dicker, fleischiger Tentakel von innen ans Glas klatschte. Dr. Abbey kicherte.
    »Vorsichtig«, sagte sie. »Manchmal langweilen sie sich, und wenn sie sich langweilen, dann machen sie einen gerne verrückt.«
    »Wer sie?«, fragte ich und hielt mir die Hand an die Brust, während ich darauf wartete, dass das heftige Pochen meines Herzens nachließ. Der Druck in meiner Blase verriet mir, dass ich schnell eine Toilette finden musste, ehe die nächste Überraschung kam. »Was zum Geier war das für ein Ding?«
    »Eine Pazifische Riesenkrake.« Dr. Abbey klopfte gegen den Behälter. Der Tentakel reagierte, indem er erneut gegen die Scheibe klatschte. Kurz darauf gesellten sich zwei weitere, fast gleich aussehende Gliedmaßen dazu, und dann kroch eine Krake von beträchtlicher Größe aus einem Spalt zwischen zwei Korallen hervor. »Wir arbeiten viel mit Cephalopoden. Es sind gute Testobjekte, solange man dafür sorgt, dass sie sich nicht allzu sehr langweilen. Dann kriechen sie nämlich aus ihren Aquarien und stiften ein heilloses Durcheinander.«
    Ich warf Becks einen Blick zu. »Solltest du jetzt nicht schreiend wegrennen?«
    »Nee«, antwortete sie. »Gegen Kraken habe ich nichts. Nur Insekten und Spinnen kann ich nicht leiden. Kraken sind niedlich. Sie erinnern einen auf ihre ganz eigene Art daran, dass die Natur bei ihrer Schöpfungsarbeit ziemlich viel Drogen genommen hat.«
    »Mädchen sind echt komisch«, stellte ich fest.
    Du musst es ja wissen , antwortete mir George.
    Mit einem schiefen Grinsen beugte ich mich vor, um die Krake genauer in Augenschein zu nehmen. Sie ließ sich an der Scheibe nieder und beobachtete uns aus ihren runden, fremdartigen Augen. »Das Ding sieht echt verrückt aus«, sagte ich. »Wozu ist es gut?«
    »Barney hier dient dazu, einige der neuen KA -Varianten zu testen, die wir entwickelt haben«, sagte Dr. Abbey, während sie den Deckel von dem Aquarium nahm. Sofort richtete die Krake ihre Aufmerksamkeit auf die Wasseroberfläche. Dr. Abbey steckte eine Hand zu ihr hinein, und sie streckte zwei Tentakel aus und wickelte sie fest um ihren Unterarm. »Bislang ist es uns nicht gelungen, sie zu infizieren, aber

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