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Deadlock

Deadlock

Titel: Deadlock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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anderen Leuten reden - mit Phillips zum Beispiel und mit Bledsoe und Bemis und mit dem Wachmann am Tri-State-Gelände.
    Geschäftig trat eine Schwester ins Zimmer. »Oh, Sie sind ja wach! Das ist fein. Wir werden gleich Fieber messen.«
    »Ich will nicht Fieber messen. Ich möchte mit der Polizei reden.«
    Sie lächelte nur freundlich. »Bitte lassen Sie das unter Ihrer Zunge.« Ein plastikumhülltes Thermometer wurde mir in den Mund gesteckt. Meine Hilflosigkeit steigerte meinen Zorn. Da lag ich nun, den Arm zur Zimmerdecke hochgezogen, und wurde einfach nicht beachtet.
    »Ich kann Ihnen verraten, was mit meiner Temperatur los ist: Sie steigt rapide! Und jetzt veranlassen Sie bitte, dass die Polizei geholt wird.« »Bleiben Sie bitte ganz ruhig. Sie haben eine Gehirnerschütterung.« Sie schob mir das Thermometer wieder in den Mund und fühlte mir den Puls. »Doktor Herschel kommt später vorbei. Sie wird uns schon sagen, was für Sie gut ist.« »Gab es außer mir noch Überlebende?«, fragte ich, das Thermometer im Mund. »Doktor Herschel wird Ihnen alles erzählen.«
    Ich schloss die Augen, als sie die Werte mit ernster Miene in eine Tabelle eintrug - der Patient atmet noch, Herzschlag vorhanden. »Wie hoch ist meine Temperatur?« Keine Antwort. Ich schlug die Augen auf. »Wie ist mein Puls?« Wieder keine Antwort. »Verdammt noch mal! Sagen Sie mir endlich, was mit mir los ist! Es ist schließlich mein Körper!«
    Sie ging davon, um die frohe Botschaft zu verkünden, dass der Patient deutliche Lebenszeichen von sich gab. Kochend vor Wut schloss ich die Augen. Ich war noch sehr schwach und schlief wieder ein.
    Beim dritten Erwachen hatte ich einen klaren Kopf. Unter Schmerzen setzte ich mich auf, um meinen Körper zu inspizieren: Probleme mit der linken Schulter, verbundene Knie -vermutlich ziemlich lädiert -, Blutergüsse am rechten Arm. Auf dem Tischchen neben dem Bett lag ein Spiegel. Auch ein Telefon war vorhanden. Hätte ich meinen Verstand benutzt, statt gleich loszukeifen, wäre mir das früher aufgefallen. Ich besah mein Gesicht im Spiegel. Mein Haar steckte unter einem eindrucksvollen Verband. Eine Platzwunde am Kopf also. Das erklärte meine Kopfschmerzen. Die Augen waren blutunterlaufen, doch Gott sei Dank war mein Gesicht unverletzt geblieben - ich würde auch mit vierzig noch eine Schönheit sein!
    Ich hob den Hörer ab, klemmte ihn mir unters Kinn und wählte Mallorys Dienstnummer. Obwohl ich keine Ahnung hatte, wie spät es war, hatte ich Glück: Der Lieutenant war in seinem Büro.
    »Vicki, versuch bitte nicht, mich einzuwickeln! McGonnigal hat mir schon verraten, dass du deine Nase in den Mordfall Kelvin steckst. Halt dich da raus, verstanden? Es ist mal wieder mein persönliches Pech, dass die Sache ausgerechnet in Champs Wohnung passiert ist.«
    Der gute Bobby. Es tat mir wohl, ihn so räsonieren zu hören. »Ob du's glaubst oder nicht, Bobby - ich bin im Krankenhaus.« Überraschtes Schweigen am anderen Ende der Leitung. »In der Billings-Klinik ... Es gibt noch jemand, der daran interessiert ist, dass ich mich aus dem Mordfall Kelvin raushalte. Und dieser jemand hat an meinem Wagen herumgebastelt, als ich mich gestern im Hafengelände rumtrieb. Falls es überhaupt gestern war. Was für ein Tag ist heute?«
    Bobby überging die Frage. »Komm, lass das, Vicki. Mach keine Scherze. Was ist wirklich passiert?«
    »Ich hoffe, dass du das herausfinden kannst, deshalb rufe ich dich ja an. Ich fuhr so gegen halb elf, elf nach Hause, und plötzlich funktionierten Lenkung und Bremsen nicht mehr. Kurz darauf kollidierte ich mit einer Limousine. Meines Erachtens war sie vorher mit einem LKW zusammengestoßen und auf meine Fahrbahn geschleudert worden.«
    »Zum Donnerwetter noch mal, Vicki! Warum kannst du bloß nicht daheim bleiben und Kinder kriegen. Warum musst du dich immer wieder auf solche gottverdammten Abenteuer einlassen?«
    »Ich kann nichts dafür, Bobby. Ich bin vom Pech verfolgt. Ich liege hier mit einer Schulterluxation und einer Gehirnerschütterung«, sagte ich klagend. »Eine Zeit lang ist's jetzt sowieso aus mit dem Kinderkriegen und mit den Abenteuern. Aber ich wüsste schon gern, wer mich vom Dan Ryan Expressway gefegt hat und ob mein Auto untersucht wurde. Könntest du das vielleicht feststellen?« Bobby atmete schwer. »Hm, ja. Sagtest du Billings? Wie ist deine Nummer?« Ich las sie ab und fragte ihn schließlich noch einmal nach dem Wochentag. Es war Freitag, achtzehn

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