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Deadlock

Deadlock

Titel: Deadlock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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immer verzwickter«, beschwerte ich mich. »Ich muss Näheres über Bledsoe und die Hintergründe meines Unfalls erfahren. Ich muss mich mit Phillips' Einkommen befassen, und ich muss herausfinden, wer Kelvin umgebracht hat. Was haben sie eigentlich in Champs Wohnung gesucht? Seine Papiere kamen mir ganz unverfänglich vor.« Grübelnd schob ich ein Stück Zwiebel auf meinem Teller hin und her. »Ja, und natürlich vor allem, wer hat Champ in den Michigansee gestoßen?«
    »Welche dieser Aufgaben kannst du anderen überlassen -Pierre Bouchard beispielsweise oder der Polizei?«
    »Ach ja, die Polizei. Wenn man die Kelvins reden hört, reißen die sich kein Bein aus. Natürlich verstehe ich Sergeant McGonnigals Standpunkt: Sie haben nicht die Spur einer Spur. Aber solange sie sich weigern, an eine Verbindung zwischen Kelvin und Champ zu glauben und einmal im Hafen zu recherchieren, kommen sie nicht weiter. Für sie ist Champ tödlich verunglückt, und meinen Wagen haben irgendwelche Rowdys präpariert.« Ich spielte mit meinem Löffel. »Ich habe mir in den Kopf gesetzt, im nächsten Hafen, den die >Lucella< anläuft, an Bord zu gehen und mir Bledsoe vorzuknöpfen. Ich will herausfinden, ob Grafalk die Wahrheit gesagt hat und ob der Kapitän oder der Chefingenieur an meinem Wagen herumgebastelt haben könnten.«
    Lotty schürzte die Lippen. Ihre dunklen Augen waren hellwach. »Warum nicht? Sie sind nicht vor Ablauf von - wie viel Wochen, sagtest du, sieben? - ja, also von sieben Wochen zurück, und so lange kannst du sowieso nicht warten. Außerdem hat sich bis dahin ihre Erinnerung verwischt.«
    »Das Einfachste ist, sie anhand der >Getreide-Nachrichten< ausfindig zu machen. Dort sind alle Frachtverträge, Ladeorte und Ladezeiten verzeichnet, und ich kann sie überrumpeln.«
    Ich stand auf und ließ heißes Wasser ins Spülbecken.
    »Was ist denn jetzt los?«, wollte Lotty wissen. »Deine Kopfverletzung muss ja schlimmer gewesen sein, als ich dachte.« Ich sah sie misstrauisch an. »Du hast doch sonst höchstens alle zwei Tage Geschirr gespült!« Ich schlug mit dem Geschirrtuch nach ihr.
    Mein Plan, fand ich, hörte sich nicht schlecht an. Janet, meine Verbündete, konnte mir Informationen über Phillips' Einkommen verschaffen; vielleicht gelang es ihr sogar, einen Blick auf seine Kontoauszüge zu werfen - obwohl Lois diese vermutlich wie ein Feuer speiender Drache bewachte. Und falls er in Chicago war, konnte Bouchard bestimmt den Mann ermitteln, der sich Ende vergangenen Jahres für Anteile der Black Hawks interessiert und Paige und Champ miteinander bekannt gemacht hatte. Bevor ich ins Bett ging, massierte Lotty mir irgendeine Salbe in die Schulter und verpasste mir eine Schlinge. Trotzdem konnte ich am nächsten Morgen meinen linken Arm vor Schmerzen kaum bewegen. Ich war nicht in der Lage, das verdammte Auto zu steuern. Dabei hatte ich vorgehabt, in Champs Wohnung die »Getreide-Nachrichten« durchzusehen. Die Polizei war mit ihrer Arbeit fertig, ich brauchte nur noch die Schlüssel zu holen. Lotty bot mir ihren Wagen an, doch ich wusste nicht, wie ich einhändig die Knüppelschaltung bedienen sollte. Wutentbrannt rannte ich durch die Wohnung.
    »Welche Probleme gedenkst du eigentlich durch deinen Wutanfall zu lösen? Kannst du nicht einen Teil deines Pensums per Telefon erledigen?«, fragte Lotty, die im Gehen begriffen war.
    Ich stutzte und musste lachen. »Na klar, Lotty. Der Kampfhahn Warshawski ist schon friedlich.«
    Sie warf mir zum Abschied eine Kusshand zu. Ich rief Janet bei der Eudora an und bat sie herauszufinden, wie viel Phillips verdiente.
    »Miss Warshawski, die Gehaltsunterlagen sind vertraulich. Da komme ich nicht ran.«
    »Janet, möchten Sie nicht, dass Champs Mörder gefasst wird?« »Darüber habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Ich kann's einfach nicht glauben, dass er umgebracht wurde. Und wer würde so etwas überhaupt tun?« Ich zählte auf Italienisch bis zehn. »Sitzt Ihnen jemand wegen der Informationen im Nacken, die Sie mir gegeben haben?« Nicht direkt, erwiderte sie, aber Lois hatte sich bereits erkundigt, was sie denn im Büro getan habe, während alle Übrigen beim Essen waren. Und gestern war sie überraschend hereingekommen, als Janet nach Phillips' Privatanschrift suchte; um ein Haar wäre sie auf frischer Tat ertappt worden. »Wenn ich heute wieder länger bleibe, spioniert sie mir bestimmt nach.«
    Ich klopfte mit dem Bleistift gegen die Zähne und überlegte, auf

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