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Deadlock

Deadlock

Titel: Deadlock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Phillips sprechen. Allerdings könnte ich auf die Idee kommen, mich für Ihre Wohnung und vor allem dafür zu interessieren, wer die monatlichen Unkosten bezahlt. Astor Place dürfte Sie doch mit runden sieben- bis achthundert im Monat belasten, und das ohne die Hypothekenzinsen.«
    Sie erbleichte unter ihrem Make-up. »Ich hoffe in Ihrem Interesse, dass das nur ein Witz war, Vic. Wenn Sie versuchen sollten, mich weiter zu belästigen, verständige ich die Polizei.«
    »Aber ich belästige doch nicht Sie! Wie schon gesagt, gilt mein Besuch Mrs Phillips ... Ich muss Sie sprechen, Mrs Phillips. Unter vier Augen.« »Aber weshalb?« Jeannine war ganz verwirrt. »Ich habe Ihnen doch das letzte Mal schon sämtliche Fragen beantwortet. Und im Augenblick ist mir nicht danach, mich überhaupt mit jemandem zu unterhalten.«
    »Ganz recht, Liebes«, warf ihre Mutter ein. Und zu mir sagte sie: »Bitte gehen Sie jetzt. Meine Tochter ist am Ende ihrer Kräfte. Der Tod ihres Mannes war ein großer Schock für sie.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte ich höflich. »Ich hoffe, seine Lebensversicherung wurde wenigstens regelmäßig bezahlt.« Jeannine schnappte nach Luft, und Paige zischte: »Was für eine Taktlosigkeit! Selbst aus Ihrem Munde.«
    Ich ignorierte sie. »Mrs Phillips, ich muss Ihnen etwas gestehen: Ich komme nicht von einem Meinungsforschungsinstitut, sondern ich bin Detektivin. Ich wollte herausfinden, ob Ihr Mann versucht haben könnte, mich vor vierzehn Tagen umzubringen.«
    Vor Überraschung riss sie den Mund auf.
    »Meine Nachforschungen haben ergeben, dass Ihr Mann neben seinem Gehalt bedeutende Einkünfte hatte. Darüber möchte ich mit Ihnen alleine sprechen - es sei denn, Sie fühlen sich durch die Anwesenheit Ihrer Mutter und dieser Dame hier nicht gestört.«
    Das brachte sie völlig aus der Fassung. »Er hatte mir versprochen, dass niemand davon erfahren würde.« Zwei Tränenspuren gruben sich in ihr Make-up. Ihre Mutter eilte mit einer Schachtel Kleenex herbei und besänftigte sie etwas irritiert mit den Worten, dass es ihr sicher gut tun würde, sich mal richtig auszuweinen. Ich stand immer noch.
    »Können wir nicht in ein anderes Zimmer gehen, Mrs Phillips?« Mir schien es doch besser, das Gespräch ohne Zuhörer fortzusetzen. »Wovon reden Sie überhaupt?«, warf ihre Mutter ein. »Clayton hat bei der Eudora sehr gut verdient. Als er vor fünf Jahren befördert wurde, haben er und Jeannine sich dieses Haus gekauft.«
    »Schon gut, Mutter.« Jeannine tätschelte der älteren Dame die Hand. »Ich glaube, ich sollte mit ihr reden.« Sie wandte sich zu Paige um und fuhr sie giftig an: »Du weißt ja vermutlich, was das alles soll.«
    »Ja, so ziemlich.« Paige lächelte mit dem Schmollmündchen und hob resigniert die zarten Schultern. »Aber es steht mir nicht zu, mit Steinen zu werfen. Sprich lieber mit Vic, Jeannine - sonst bricht sie hier ein und überprüft noch eure Bankauszüge.« Sie schwebte zu Jeannines Sessel hinüber und hauchte neben ihrer Wange ein Küsschen in die Luft. »Wir sehen uns morgen Nachmittag bei der Beerdigung - falls ich nicht schon vorher kommen soll.«
    »Nein, Liebes, das ist nicht nötig«, erklärte Jeannines Mutter und hastete hinter Paige hinaus in die Diele.
    Verwundert sah ich den beiden nach. Ich hatte angenommen, dass Paige während ihrer Liaison mit Champ Jeannine bei irgendeinem offiziellen Anlass in Zusammenhang mit der Eudora kennen gelernt hatte; die letzten Bemerkungen ließen jedoch auf eine verhältnismäßig enge Beziehung schließen. »Woher kennen Sie Paige?«, fragte ich.
    Jeannine wandte mir das Gesicht zum ersten Mal wieder zu, seitdem ich das Einkommen ihres Mannes erwähnt hatte. »Woher ich sie kenne? Sie ist doch meine Schwester ... «
    »Ihre Schwester!«, plapperte ich ihr nach wie ein Papagei. »Sie sind also Schwestern. Aha!« Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich musste mich setzen. »Haben Sie sie zu der Party mitgenommen, auf der sie meinen Vetter kennen lernte?«
    Sie wirkte überrascht. »Was für eine Party?«
    »Keine Ahnung, wer sie gegeben hat. Vermutlich Guy Odinflute. Er wohnt doch hier irgendwo? Niels Grafalk interessierte sich damals für Anteile der Black Hawks, und mein Vetter befand sich unter den eingeladenen Spielern. Paige hat ihn dort kennen gelernt. Ich wüsste gern, mit wem sie gekommen ist.« Jeannine unterdrückte ein kleines Lächeln. »Ach, die Party. Nein, wir sind nicht dort gewesen.« »Sie waren aber

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