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Deadlock

Deadlock

Titel: Deadlock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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eingeladen?«
    »Schon möglich ... um die Weihnachtszeit bekommen wir immer sehr viele Party Einladungen. Wenn Sie allerdings wissen möchten, mit wem Paige dort war, dann fragen Sie sie am besten selbst.«
    Ich sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. Sie wusste es, aber sie wollte es nicht verraten. Ich brachte das Gespräch wieder aufs Geld: »Erzählen Sie mal von den Rechnungen, Jeannine.« »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Aber sicher. Sie sagten doch vorhin, er habe versprochen, dass niemand je davon erfährt. Das hatte ich gemeint, als ich am Samstagabend hier anrief und bei Ihrem Sohn Paul eine Nachricht hinterließ. Was hat Ihr Mann danach gemacht?«
    Sie vergoss noch ein paar Tränen, doch dann stellte sich heraus, dass sie mir nicht weiterhelfen konnte. Sie waren spät heimgekommen, und nachdem Clayton den Zettel gefunden hatte, ging er in sein Arbeitszimmer und rief hinter verschlossener Tür irgendwo an. Kurz darauf verließ er das Haus. Nein, den Alfa hatte er nicht benutzt. Wurde er abgeholt? Das wusste sie nicht. Er war sehr erregt - sie sollte ihn in Frieden lassen, hatte er gesagt. Als er wegging, war es halb zwei Uhr morgens, und danach hatte sie ihn nicht mehr gesehen.
    »Und nun zu den Rechnungen, Jeannine. Er hat sie wohl ein bisschen frisiert, nach oben aufgerundet, was?« Sie schwieg. »Die Leute machten ihre Angebote, um einen Frachtauftrag der Eudora zu erhalten. Er hat den Auftrag zu einem bestimmten Preis vergeben, aber auf der Rechnung stand dann was anderes. So war's doch, oder?«
    Wieder fing sie an zu weinen. »Ich weiß nicht.«
    »Sie wissen nicht, wie's funktioniert hat, aber Sie wissen, dass er es getan hat - stimmt's?«
    »Ich hab' ihn nie danach gefragt. Hauptsache, wir konnten unsere Rechnungen bezahlen.« Sie schluchzte heftiger.
    Allmählich wurde ich wütend. »Wussten Sie, was Ihr Mann verdiente?« »Natürlich wusste ich das.« Sie hörte auf zu weinen und funkelte mich an. »Selbstverständlich. Und genauso wussten Sie auch, dass zweiundneunzigtausend Dollar - was ein ganz hübsches Sümmchen war, verglichen mit dem, was die Männer der Mädchen verdienten, mit denen Sie in der Schule waren - nicht ausreichten für ein Boot. Für dieses Haus. Für Ihre exklusive Garderobe. Für das Schulgeld für Claremont und die teuren Autos. Ganz zu schweigen von der Mitgliedschaft im Maritime Club. Wie viel müssen Sie eigentlich dort pro Jahr hinblättern? Fünfundzwanzigtausend, nehme ich an.«
    »Ach, Sie haben ja keine Ahnung!« Sie setzte sich auf und starrte mich mit zornigen Augen an. »Sie haben keine Ahnung, wie man sich fühlt, wenn sich die anderen alles leisten können, während man selbst in der Garderobe vom letzten Jahr herumläuft!«
    Es war herzergreifend. »Stimmt. Davon habe ich keine Ahnung. Bei mir in der Schule hatten wir Mädchen unsere Kleider vom ersten High-School-Jahr bis zum Abschlussexamen an. Vielleicht ist's bei Ihnen ein bisschen vornehmer zugegangen - aber so groß war der Unterschied sicher nicht.«
    »Wir sind hier in Lake Bluff aufgewachsen, mit eigenen Pferden und einer Jacht. Plötzlich machte mein Vater Bankrott. Es war mein erstes High-School-Jahr; Paige war damals erst acht. Sie kann sich an all die Demütigungen kaum erinnern - wie uns in der Schule alle anstarrten, wie Mutter das Familiensilber verkaufte und dann ihren Schmuck. Es half alles nichts. Vater erschoss sich, und wir zogen von hier weg.«
    »Und damals fassten Sie den Entschluss, zurückzukehren - um jeden Preis. Aber was war mit Ihrem Mann? Ist er auch aus dem Exil heimgekehrt?« »Clayton stammte aus Toledo. Als Angestellter der Firma Eudora kam er mit fünfundzwanzig hierher. Er hat sich in Park Forest eine Wohnung gemietet, und wir sind uns dort begegnet.«
    »Und Sie dachten, er sei ein viel versprechender junger Mann, der Ihnen alle Türen öffnen würde. Wann stellten Sie zum ersten Mal fest, dass Sie sich getäuscht hatten?«
    »Als Terri geboren wurde. Damals wohnten wir noch in einem schäbigen Haus mit nur drei Schlafzimmern.« Sie schrie die Worte heraus. »Terri und Ann hatten zusammen ein Zimmer, und meine Kleider kaufte ich im Kaufhaus. Es war entsetzlich! Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen. Paige ging's da ganz anders. Sie war zwar erst achtzehn, aber sie wusste schon - sie wusste -«
    »Was wusste sie, Jeannine?«
    Sie fasste sich wieder. »Paige wusste, welche Masche bei den Leuten ankam«, ergänzte sie leise.
    »Also gut. Sie wollten nicht, dass

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