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Deadwood - Dexter, P: Deadwood

Deadwood - Dexter, P: Deadwood

Titel: Deadwood - Dexter, P: Deadwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Dexter
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hielt inne, lächelte und forderte sie mit einer Handbewegung auf zu sprechen. Sie sagte es wieder: »Ich werde dich schon bald fortbringen.« Und er wiederholte die Laute für sie. In ihrem ganzen Leben hatte noch niemals ein weißer Mensch versucht, Chinesisch mit ihr zu sprechen. Die Worte kehrten zu ihr zurück. Eine Prophezeiung.
    Zwischen ihren Körpern tat sich ein schmaler Raum auf, in den sie hineingriff, um den Gürtel seiner Hose zu lösen.
    Er saß ganz still, beobachtete sie, spürte vielleicht, dass die Dinge in diesem Raum nicht miteinander in Einklang standen. Sie machte weiter und knöpfte seine Hose auf. Sie war anmutig in allem, was sie mit ihren Händen tat, und einen Moment später hielt sie seinen Penis, der sich reckte wie ein blinder alter Mann.
    »Männer werden geführt von dem Blinden, der in ihnen steckt«, sagte sie.
    Er versuchte den Satz auf Chinesisch nachzusprechen, und sie lächelte über seine Aussprache. Er hatte dunkle Augen, die Augenfarbe wahrer Menschen, und er hatte Geduld. Er versuchte es wieder. Sie hatte ihm bei der ersten sich bietenden Gelegenheit das Messer zwischen die Rippen schieben wollen, doch als die Gelegenheit kam, als er sich über das Bett beugte, um nach der Flasche zu greifen, ließ sie sie verstreichen.
    Sie spürte, dass vorher noch etwas getan werden musste.
    Er bot ihr die Flasche an, sie lehnte ab. Er trank lange, als fiele ihm das Schlucken schwer. Er nahm die Flasche von den Lippen und begann in seiner eigenen Sprache zu sprechen. Sie nahm seinen Penis in die Hand und hörte zu. Schließlich berührte er ihre Schultern. Seine Finger waren sanft und sauber, und sie hielt still, wieder aus Furcht, dass er ihre Absicht durchschauen könnte.
    Doch er sprach ruhig weiter, ohne Unterbrechung, und berührte ihre Schultern, dann ihren Rücken. Er schob sich auf dem Bett hinter sie, und von dort berührte er ihre Brüste. Er hielt sie vorsichtig und schob sich dann dichter heran, bis sie seinen Mund auf Schulter und Hals spüren konnte und sein Penis sich an ihren Rücken drückte. Sie starrte das Messer auf dem Tisch an.
    Es war ein sich langsam entwickelnder Sog. Er flüsterte in ihr Ohr, dann ließ sie sich nach vorne sinken, bis ihr Gesicht auf dem Kissen ruhte, und er ließ sich mit ihr sinken. Er drang langsam in sie ein, so langsam, wie sie sich dem Sog hingab, und es füllte sie auf die gleiche eindringliche Weise aus. Seine Hände legten sich auf ihren Bauch, und sie fragte sich, ob er sich wohl in ihr spüren wollte.
    Sie hob ihr Becken und drückte sich an ihn. Sie schloss die Augen, und dann war der Penis plötzlich fort, und die Tür ihres Zimmers zersplitterte und krachte gegen die Wand. Sie hatte das Holz bersten gehört.
    Der Penis war fort, und dann war auch der Mann fort, und sie spürte dies an all den Stellen, wo er mit seinem Körper ihren Rücken berührt hatte. Es folgte ein Schuss, und der Mann brüllte.
    Worte, kein Schrei.
    Eine alte Chinesin war zu Charley gekommen, der im hinteren Teil des Theaters stand, und zog an seinem Ärmel. »Du kommen«, sagte sie.
    Und er ging, weil er den größten Teil der Flasche ausgetrunken hatte und weil die alte Frau Angst hatte. Vielleicht war irgendwo eine Schlange. Doch sie führte ihn hinauf in eines der Zimmer und ließ ihn dort mit China Doll allein. Er hatte die Frau während des Planwagentrecks aus Fort Laramie kurz gesehen und ihr an diesem Abend auf der Bühne des Theaters zugeschaut, aber darauf war er nicht vorbereitet.
    Ihr Gesicht war chinesisch, aber ohne die üblichen Makel. Es sah überhaupt nicht aus wie ein Kürbis. Ihre Haut war glatt und weich, und was immer ihre Kümmernisse waren – und die gab es offensichtlich –, wirkte sie doch zielstrebig in dem, was sie für sie beide tun konnte. Und Charley mochte sie. Sie hatte etwas Zurückhaltendes an sich, etwas, das nicht zu viel wissen wollte.
    Auf ihre chinesische Art war sie so schön wie Mrs. Langrishe, und Charley sah, dass sie normal war und nicht beißen würde.
    Und so ließ er sich die Hose aufmachen und von ihr anfassen, und als er sah, dass sie unglücklich war, sprach er zu ihr, während er sie von hinten küsste. »Sei nicht unglücklich«, sagte er.
    Ja, Charley Utter verstand es, bei den Damen Süßholz zu raspeln.
    Er begehrte sie nicht so, wie er Mrs. Langrishe begehrte, aber nachdem die Lady so lange ihre Hand in seinem Schoß gehabt hatte – sein Pimmel hatte sich dabei gekrümmt wie eine Raupe im Salz –,

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