Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)
Spaß gemacht. Er wusste, dass es mir Angst machen würde, auf dem Highway nach Norden zu fahren. Er wusste, dass ich hier niemanden hätte, der mir beistehen würde. Er muss sich in diesem Augenblick in der Hölle kranklachen.« Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Womit er nicht gerechnet hat, ist, dass du mit mir hier bist.«
Es gefiel ihm zu wissen, dass seine Anwesenheit Braxton wahnsinnig gemacht hätte. »Ich bezweifle, dass er sich dieses Szenario vorgestellt hat.«
Sie lächelte. »Nein, das hat er nicht.«
»Bereust du irgendwas?«
»Das mit uns?« Sie klang erstaunt über die Frage. »Nein. Überhaupt nichts. Kein bisschen. Und du?«
»Nein.« Er wählte seine Worte mit Bedacht. »Das hier habe ich mir schon sehr lange gewünscht, Nicole.«
»Ich weiß.« Sie wurde still. »Es tut mir leid, dass ich dich im Frühling abgewiesen habe.«
»Du musst dich nicht noch mal entschuldigen.«
Er hatte sich geschworen, dass er geduldig sein würde, aber bei Nicole war das schwer. Er fürchtete, wenn er nicht aufpasste, könnte sie ihm durch die Finger rutschen, und sie würden nach Richmond zurückfahren, und all dies wäre nur eine süße Erinnerung. »Ich würde mich gerne weiter mit dir treffen, wenn wir wieder in Richmond sind. Und ich meine nicht nur als Freunde.«
»Ich möchte dir nichts versprechen. Ich weiß einfach nicht, was ich dir auf lange Sicht geben kann.«
Ayden würde lügen, wenn diese Antwort ihn nicht enttäuschte. »Ich weiß. Machen wir einfach einen Schritt nach dem anderen. Du kannst das Tempo bestimmen.«
Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft auf den Mund. »Ich glaube, das schaffe ich.«
Nicoles Lippen schmeckten süß. Ihm war deutlich bewusst, dass sie ihm kein Versprechen gegeben hatte.
Denny hatte sein Äußeres verändert, nachdem er Charlottes Kanzlei verlassen hatte. Er hatte die Brille und die schwarze Perücke abgenommen und diese durch eine kastanienbraune ersetzt. Er hatte einen Rollkragenpulli und eine Tweedjacke über sein T-Shirt gezogen und eine Brille mit Drahtgestell aus dem Fundus im Kofferraum seines Autos gewählt. Er verlor Zeit damit, seinen Fuß zu verbinden, der eine tiefe Stichwunde hatte. Sie tat höllisch weh, und er schwor sich, dass er auf jeden Fall zurückkommen und Charlotte diese Unannehmlichkeit heimzahlen würde.
Jetzt sah er mehr wie ein Anwalt als wie ein Biker aus. Mit seinem veränderten Äußeren würde er weniger auffallen. Und falls er doch nicht mehr zu Charlotte zurückkehren konnte, würde er so nicht mit dem Angriff auf sie in Verbindung gebracht werden.
Er hatte über eine Stunde gebraucht, um drei der vier Hotels im Radius von anderthalb Kilometern um die Bank zu überprüfen. In den drei Hotels hatte niemand etwas von einer Christina Braxton oder einem Typen namens Ayden gehört. Niemand erkannte das Bild von ihr, das er bei sich hatte. Er war müde und schon ziemlich frustriert, als er kurz nach acht das Layfette House erreichte. Er war so verärgert, dass er große Lust hatte, den Job hinzuschmeißen. Der Schmerz in seinem Fuß hatte sich bis in sein Bein hochgezogen.
Denny freute sich über die Wärme in der Lobby, während er vorsichtig über den Teppichboden zum Empfangstisch ging. Eine junge Frau stand hinter der Theke. Sie war korpulent, hatte dunkles Haar und schokoladenfarbene Augen. Er lächelte, weil er wusste, dass den meisten Frauen sein Aussehen gefiel, wenn er so angezogen war. Weiber standen auf den intellektuellen Typ.
Er legte die rechte Hand auf die Theke, beugte sich aber nicht so weit vor, dass er der Frau zu nahe kam. »Guten Abend.«
Sie lächelte. Ihre Zähne waren krumm, und ihre Wimperntusche war ein wenig zu dick aufgetragen für seinen Geschmack. Charlottes Stil hatte ihm gefallen. Sauber, einfach, elegant. Er konnte es nicht erwarten, zu ihr zurückzukehren.
»Guten Abend, Sir.«
»Ich suche jemanden.«
Sie runzelte die Stirn. »Wir dürfen die Namen unserer Gäste nicht herausgeben.«
Das sagten alle, aber Tatsache war, dass die Leute am Empfang nicht viel verdienten und für ein paar Hundert Mäuse bereitwillig alle möglichen Auskünfte gaben.
Er legte Christinas Foto auf den Tisch neben zwei Hundert-Dollar-Scheine. »Sie ist meine Schwester. Sie wohnt in New York und ist über die Feiertage nach Hause gekommen. Um es kurz zu machen, Mom und sie haben sich bei unserem großen Familienessen gestritten. Wissen Sie, normalerweise essen wir erst am ersten Weihnachtstag zusammen, aber Mom
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