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Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Titel: Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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liefen.
    Schließlich bekam sie ihr hysterisches Lachen unter Kontrolle. Sie musste etwas finden, womit sie den Stift herausdrücken konnte. Sie wollte nicht hier sein, wenn Denny zurückkam.
    Charlotte brauchte etwas Härteres als ihren Finger, um den Stift aus der Angel zu stemmen. Als sie sich im Raum umsah, fand sie nichts Geeignetes außer den spitzen Absätzen ihrer Pumps.
    Sie verzog das Gesicht, beugte sich hinunter und griff nach einem Schuh. Die Pumps hatten sie vor ein paar Jahren dreihundert Dollar gekostet, und sie hatte sie liebevoll gepflegt wie Kinder.
    Sie machte sich an dem Stift zu schaffen. Sekunden später riss das weiche Leder. Sie zuckte zusammen und ermahnte sich dann, dass tote Frauen keine Schuhe mehr trugen.

7
    Mittwoch, 24. Dezember, 8.00 Uhr
    Nicole konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal so, nun ja, erfüllt gefühlt hatte. Sie liebte Beth und konnte sich ihr Leben nicht mehr ohne ihr Kind vorstellen, aber die vergangene Nacht mit Ayden hatte Bedürfnisse in ihr befriedigt, die über den überwältigenden Sex hinausgingen. Zum ersten Mal hatte sie keine Angst mehr bei der Vorstellung, ihr Leben mit ihm zu teilen.
    Sie trat aus der Dusche und rieb sich mit dem Handtuch die Haare ab. Sie zog die Kleider von gestern an und trocknete sich schnell mit dem Hotelföhn die Haare. Als sie aus dem Bad kam, stand Ayden mit dem Rücken zu ihr. Er hatte sich angezogen und sah aus dem Fenster, das Handy am Ohr. Unter seinem weißen Hemd erkannte sie den Umriss seiner kugelsicheren Weste und runzelte die Stirn. Sie mochte den Gedanken nicht, dass er in Gefahr war.
    »Die Straßen sind geräumt und gestreut, wir können also nach Hause fahren. Jetzt hängt es nur noch davon ab, was wir in der Bank vorfinden«, sprach er ins Handy.
    In der Bank. Richard. In den vergangenen paar Stunden hatte sie sich so sehr wie ihr früheres Selbst gefühlt – eine neunundzwanzigjährige Frau, die vor Lebenslust sprühte. Und mit einem Mal sorgte der Gedanke an Richard dafür, dass sie sich wieder wie hundert fühlte, als lastete das Gewicht der ganzen Welt auf ihren Schultern.
    Ayden legte auf. Er lächelte und zwinkerte ihr zu. »Es wird alles gut gehen.«
    In dem Augenblick fiel die Last von ihren Schultern, und sie fühlte sich, als könnte sie alles schaffen. Sie würde es hinter sich bringen. Sie würde überleben. Und das Leben würde wieder gut werden. »Dann los.«
    Charlotte arbeitete die ganze Nacht lang immer wieder am Türstock. Ihre Seite stach jedes Mal, wenn sie die Hand nach oben streckte und mit dem Schuhabsatz gegen den Stift schlug. Manchmal tat es so weh, dass sie aufhören und sich ausruhen musste. Ein paarmal hatte sie sich hingesetzt und war in einen unruhigen Schlaf gesunken.
    Jetzt war sie jedoch hellwach. Sie hatte die mittlere und die untere Türangel entfernt und musste jetzt nur noch mit der oberen fertigwerden.
    Sie hob den verschrammten, abgestoßenen Schuh über ihren Kopf und stieß den Absatz gegen den Stift. Die Aufwärtsbewegung ließ sie schmerzlich das Gesicht verziehen, aber sie machte weiter. Langsam begann der Stift nachzugeben.
    »Komm schon, du Mistding. Beweg dich!«
    Charlotte drückte mit ganzer Kraft zu, und der Bolzen löste sich aus der Verriegelung und fiel mit einem lauten Peng auf den Boden. Sie warf ihren Schuh beiseite und rüttelte an der Klinke. Das Schloss blieb, wie es war, aber die andere Seite öffnete sich mehrere Zentimeter. Es war nicht genug, dass sie sich hindurchzwängen konnte.
    Charlotte lehnte den Kopf gegen die Tür und schluckte. »Bitte lass mich irgendwie hier rauskommen.« Das war das längste Gebet, das sie je gesprochen hatte. Bis jetzt hatte sie Gott nie um einen Gefallen gebeten, weil, na ja, weil sie nicht glaubte, dass er zuhörte. »Bitte.«
    Sie straffte die Schultern und drückte gegen den Türgriff. Diesmal ging die Tür weiter auf. Die Lücke war zwar eng, aber sie würde durchkommen.
    Charlotte quetschte sich durch die Öffnung und schrie vor Schmerz auf, als das harte Holz über ihre Wunde schrammte. Sie taumelte hinaus auf den Boden ihres Büros und ballte die Fäuste. »Nimm das, du Hurensohn.«
    Dann blickte sie hinauf zum Telefon auf ihrem Schreibtisch. Halb sich hochziehend und halb an der Seite des Tisches hochkletternd legte sie die Hand auf den Hörer und hob ihn ab. Die Leitung war tot.
    »Verdammt.«
    Sie ging um den Schreibtisch herum und holte ihre Handtasche aus der untersten Schublade. Sie steckte

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