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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder«, versprach Carter und beendete das Gespräch.
    Travis starrte sein Handy an. Wut, seine ständige Begleiterin in den letzten Tagen, drohte ihm den Verstand zu vernebeln. Er stand auf, trat ans Fenster und sah hinaus in die einbrechende Dunkelheit. Er war unruhig, musste etwas tun. Irgendwas. Es war ihm unerträglich, auch nur eine Sekunde länger in diesem Motelzimmer herumzusitzen.
    Er nahm die Schlüssel vom Schreibtisch und ging hinaus auf den Parkplatz, wo Insekten um die Sicherheitslaternen schwirrten. Die Hitze des Tages hing noch schwer in der Luft, kein Windhauch brachte Abkühlung. Im El Ranchito gingen Gäste ein und aus, und Latino-Musik und Gesprächsfetzen wehten hinaus in die Nacht.
    Bei seinem Pick-up blieb Travis stehen und warf einen Blick zur anderen Straßenseite hinüber. Der silberne Ford Taurus stand nicht mehr dort. Entweder waren die Detectives, die ihn überwachten, abgezogen worden oder … Er sah sich um, ob irgendwo ein anderes Zivilfahrzeug unauffällig geparkt stand.
    Er entdeckte keines, und im Grunde war es ihm auch herzlich gleichgültig.
    Er dachte an die Szene zurück, als Mary Beth Flannery hier auf diesem Parkplatz am silbernen Sportwagen ihres Mannes gelehnt und ihn drohend, kampflustig angesehen hatte, den Schlüssel am Finger baumelnd.
    Nur Stunden nachdem die beiden zusammen weggefahren waren, hatte jemand sie umgebracht, in ihrem Haus Feuer gelegt und Danis Rucksack am Tatort zurückgelassen.
    Warum?
    Was zum Teufel hatte Dani mit Robert Flannerys Frau zu tun? Mit Shannons Schwägerin?
    Shannon.
    Danis Mutter.
    Travis atmete tief durch. Seit er sie kennengelernt hatte, musste er immerzu an sie denken. Er hatte sie gehasst, ihr misstraut. Hatte nach Beweisen dafür gesucht, dass sie irgendwie in die Entführung seines Kindes verwickelt war. Doch das war nicht der Fall. Sie steckte in der Sache drin, keine Frage, aber nicht so, wie er geglaubt hatte. Allem Anschein nach war sie keine Täterin, sondern selbst ein Opfer.
    Vergiss nicht, der Schein kann trügen. Vertrau ihr nicht. Benutze sie einfach.
    Seine Nackenmuskeln spannten sich an. Einen Moment lang hatte er das Bild von vorhin vor Augen: wie ihre grünen Augen in der Sonne geglänzt hatten, ihr Lächeln, das die weißen Zähne nur eben ahnen ließ, die sanft schimmenden rosa Lippen. Sie hatte intelligent, entschlossen und selbstbewusst gewirkt, als sie mit dem Hund arbeitete. Als sie vor dem Rettungshund in die Hocke ging, hatte Travis wahrgenommen, wie sich ihre Jeans über dem Gesäß spannte. Die verlockende bloße Haut über dem Hosenbund, wo ihr T-Shirt hochgerutscht war, hatte ihn mehr fasziniert, als gut war.
    Aber für solche Gefühle war jetzt wahrhaftig kein Raum.
    Benutze sie einfach für deine Zwecke … Sie mag dich, das weißt du. Du hast es heute gespürt. Aber werd jetzt bloß nicht sentimental.
    »Scheiße«, knurrte er und fühlte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Er stieß mit dem Fuß nach einem Kieselstein und kickte ihn gegen die Radkappe eines verbeulten Minivans.

23.Kapitel
    P aterno zog den Zündschlüssel ab. Nachdem er sich mit allen Informationen über die Familien Flannery und Carlyle vertraut gemacht hatte, die er bekommen konnte, war er mit Rossi von der Brandermittlung zu Shannon Flannerys kleiner Ranch gefahren. Zuvor hatte er bereits alle ihre Brüder befragt und auch mit Mary Beths Angehörigen und Freunden gesprochen.
    »Gehen wir«, sagte er zu Rossi, und sie stiegen aus dem Wagen. Das Grundstück wirkte recht gepflegt. Im Haus brannte Licht, die Wohnung über der Garage jedoch war dunkel; und das einzige Fahrzeug, das er entdeckte, war der auf Shannon Flannery zugelassene Pick-up. Offenbar war der Mann, der mit auf dem Grundstück wohnte, Nate Santana, an diesem Abend nicht zu Hause.
    Paterno überquerte den Kiesplatz zwischen den Wirtschaftsgebäuden, wobei er im Vorbeigehen einen Blick auf die Brandstelle warf. Als er sich dem Haus näherte, bellte ein Hund, und noch bevor er die Stufen zur Veranda erreicht hatte, ging das Licht an. In der Tür erschien eine feingliedrige, sportlich aussehende Frau. Ein zottiger, gefleckter Hund stand angespannt und mit gesträubtem Fell an ihrer Seite und blickte aus zwei ungleichen Augen zu dem Detective auf.
    »Shannon Flannery?«, fragte er und zeigte ihr seine Dienstmarke, wobei er den Hund fest im Blick behielt. Sie nickte. »Detective Paterno, Polizei von Santa Lucia. Und das ist …«
    »Detective Rossi«, fiel Shannon

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