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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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bitte?«, flüsterte sie und bekam plötzlich keine Luft mehr. O Gott, nein. Die Vorstellung, dass Dani in irgendeiner Weise mit Mary Beths Tod in Zusammenhang gebracht wurde, war ihr unerträglich. »Ich verstehe nicht.«
    »Ich auch nicht. Noch nicht.« Sein Handy klingelte, er stand auf und zog es aus der Tasche. »Paterno«, meldete er sich knapp. »Ja … Nein …« Ein rascher Blick auf die Uhr. »Ich kann in einer Viertelstunde da sein. Ja, hier bin ich gleich fertig … Verstanden.« Er klappte das Handy zu, deutete auf die Papiere, die Shannon noch immer in der Hand hielt, und sagte: »Ich glaube, das reicht vorerst. Das da können Sie behalten.«
    Wie auf ein Stichwort stand Rossi auf.
    »Oder möchten Sie uns noch irgendetwas sagen?«, fragte Paterno.
    »Nein … Oder doch. Ich weiß nicht, ob es etwas zu bedeuten hat, aber mein Bruder Oliver glaubt, letzten Sonntag beim Gottesdienst Brendan Giles gesehen zu haben.«
    Paterno furchte die Stirn. »Hat er mit ihm gesprochen?«
    »Nein.« Shannon berichtete hastig, was sie von Oliver erfahren hatte.
    »Wahrscheinlich ein Irrtum«, vermutete Rossi.
    »Mag sein. Es ist so lange her. Ich dachte nur, Sie sollten es wissen.«
    »Seltsam, dass Ihr Bruder in dem Gespräch mit mir nichts darüber geäußert hat«, bemerkte Paterno gedehnt. »Das hat er wohl vergessen.«
    »Wie gesagt, er war sich nicht sicher.«
    »Sonst noch etwas, was wir Ihrer Meinung nach wissen sollten?«, fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
    »Ja«, antwortete sie. »Eine Sache noch, aber ich bin nicht sicher, ob sie hierher gehört.«
    »Raus damit.«
    »In der Nacht, in der mein Schuppen niederbrannte, hat jemand anscheinend mit Absicht eines meiner Pferde verletzt.« Sie erklärte ihm Nates Theorie zu Mollys Verbrennungen, schlüpfte dann in ihre Schuhe und begleitete die beiden Polizisten zum Pferdestall, wo sie die versengten Haare am Maul der Stute selbst in Augenschein nahmen.
    Paternos Gesicht wirkte finster und verschlossen.
    »Der Kerl ist eindeutig pervers«, bemerkte Rossi, der vor Zorn rot angelaufen war.
    Ein Tier zu verletzen war in seinen Augen offenbar schlimmer als der Mord an einer Frau. Aber vielleicht war er im Lauf der Jahre auch nur abgestumpft, hatte sich daran gewöhnt, verkohlte Leichen in Badewannen zu finden. Shannon, selbst ausgesprochen tierlieb, verstand seine Wut, war jedoch zugleich überrascht. Paterno dagegen blieb ruhig. Sein Blick war düster und nachdenklich.
    Auf dem Weg zurück zum Haus sagte Paterno: »Wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, rufen Sie uns an, ja?«
    »Verlassen Sie sich darauf. Ich will doch auch, dass dieser Wahnsinnige endlich gefasst wird. Er hat meine Tochter.«
    Paterno unterließ jeden Hinweis darauf, dass Shannon ihre Rechte als Mutter an dem Kind vor mehr als dreizehn Jahren aufgegeben hatte.
    Ein kluger Mann.
    Shannon begleitete die beiden Polizisten zu ihrem Wagen. Dann ging sie zurück ins Haus, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen, froh, das Verhör hinter sich zu haben. Wieder wanderten ihre Gedanken zu Dani Settler, und sie betete stumm, ihr möge nichts zugestoßen sein.
    Bei der Vorstellung, dass sie das Mädchen, dessen Bild auf ihrem Nachttisch stand, nie kennenlernen würde, zerriss es ihr fast das Herz. So grausam konnte Gott nicht sein.
    Sie spürte einen Kloß im Hals, und die Kopfschmerzen, gegen die sie schon den ganzen Tag ankämpfte, kehrten mit aller Macht zurück.
    Aus der Küche ertönte Khans scharfes, Aufmerksamkeit heischendes Bellen. »Hast du gedacht, ich hätte dich vergessen?«, fragte sie und legte die Zeichnungen, die Paterno ihr überlassen hatte, auf den Küchentisch.
    Der gefleckte Hund saß immer noch auf seiner Decke. Jeder Muskel war angespannt. »Wolltest du hier bis in alle Ewigkeit sitzen bleiben?«, fragte sie belustigt. Er wand und krümmte sich, als er sie sah, und Marilyn in ihrem Ställchen bellte und versuchte, am Maschendraht hochzuklettern. »Komm!«, sagte Shannon zu Khan. Durchs Küchenfenster sah sie die Scheinwerfer des Streifenwagens aufleuchten. Im nächsten Moment sprang der Motor an, und der Wagen fuhr auf die Zufahrt hinaus. Shannon atmete erleichtert auf und wandte sich wieder ihrem Hund zu. »Du bist so ein braver Junge.«
    Doch Khan war nicht in der Stimmung für Lob oder Plattitüden. Er stürmte zur Haustür und blieb dort stehen, die Nase an der Scheibe, das sich entfernende Fahrzeug fest im Blick, die Muskeln gespannt. »Ja, ich bin auch froh,

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