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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich wohl nach Falls Crossing zurückkehren, sobald die Polizei den Tatverdacht gegen mich fallen lässt, was recht bald geschehen dürfte …« Er warf einen Blick zu Shea, der stocksteif am Kopfende des Tisches saß.
    Shannon schluckte. Einen Moment lang schwiegen sie alle fünf. Billardkugeln klickten. Im Fernsehen lief jetzt Baseball statt Golf.
    Schließlich atmete Shannon tief durch und sagte: »Nur damit Sie’s wissen, Settler, in einem Punkt stimmen wir beide überein: Ich würde ebenfalls alles, aber auch alles tun, um sicherzustellen, dass es meiner Tochter gut geht.« Um seine Einwände vorwegzunehmen, fuhr sie rasch fort: »Dass ich sie zur Adoption freigegeben habe, bedeutet nicht, dass ich sie nicht liebe und keine mütterlichen Gefühle für sie hege. Ich habe sie fortgegeben, gerade weil ich sie liebte, und ich liebe sie bis heute. Es … Es war das Beste für sie. Glauben Sie mir, wenn ich davon nicht überzeugt gewesen wäre, hätte ich es niemals getan. Und jetzt …« Sie biss die Zähne zusammen, und ihr Kinn begann zu zittern. Mit äußerster Anstrengung unterdrückte sie ihre aufwallenden Gefühle. »Jetzt sollten wir aufhören, uns gegenseitig anzufeinden, okay? Wir müssen an einem Strang ziehen. Und … Ich weiß etwas, das uns womöglich weiterbringt.«
    Travis schwieg abwartend.
    Shannon wechselte einen raschen Blick mit ihren Brüdern. Travis sah, wie der Polizist, Shea, kaum merklich nickte.
    »Es war vielleicht doch kein so großer Fehler, hierher zu kommen.«
    »Was?« Travis starrte sie erwartungsvoll an. »Haben Sie etwa Kontakt zu Dani? Wissen Sie, wo sie steckt?«
    »Nein, nein.« Shannon hob abwehrend eine Hand. »Langsam, Cowboy. Ich habe keine Ahnung, wo meine, hm, Ihre Tochter ist. Habe sie nicht mehr gesehen, seit sie zehn Minuten alt war.« Ihr Blick verschattete sich flüchtig. Travis bemerkte einen schmerzlichen Zug in ihrem Gesicht.
    »Aber …?«
    Shannon berichtete ihm von dem nächtlichen Anruf, von ihrem Gefühl, beobachtet zu werden, und von der angesengten Geburtsurkunde, Danis Geburtsurkunde.
    Travis fühlte sich, als hätte jemand ihm einen Tritt in die Magengrube versetzt. »Verdammte Scheiße!«, zischte er und schlug mit der Faust auf die Tischplatte, so dass das Körbchen mit den Tortilla-Chips hüpfte. An der Bar fuhren mehrere Köpfe zu ihm herum.
    Einer der Männer am Billardtisch fluchte, weil er vor Schreck den Stoß verrissen hatte, und funkelte Travis wütend an. Sein Gegenspieler verbiss sich mühsam das Grinsen.
    Travis beachtete die Leute nicht. »Wer hat das getan?« Shannon schüttelte ratlos den Kopf. »Wer tut so etwas?« Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Zwischen Danis Verschwinden und der angesengten Geburtsurkunde musste ein Zusammenhang bestehen. Aber wie sah er aus? Und wer, verdammt, steckte hinter all dem?
    Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Wütend sah er Shannons Brüder an, die das Gespräch ungerührt verfolgt hatten. Aaron, der Aalglatte, warf sich Erdnüsse in den Mund, als seien es Pillen und er selbst ein Süchtiger auf der Suche nach einem schnellen High. Der mittlere Bruder, der Feuerwehrmann, wie hieß er gleich – Bob, Rob, nein, Robert –, drehte seine Flasche zwischen den Handflächen. Der dritte, der Brandermittler, Shea, hatte das Bier noch immer nicht angerührt und auch nicht von den Chips genommen. Die Arme vor der Brust verschränkt, musterte er Travis. Sein Blick war scharf wie der eines Falken, der auf jede kleinste Bewegung lauerte, um dann auf seine Beute niederzustoßen.
    Travis wandte sich wieder Shannon zu. »Sie wissen doch noch mehr«, bohrte er mit leiser Stimme nach, während die Gäste an der Theke sich wieder ihren Drinks und der Sportsendung zuwandten. »Haben Sie Dani gesehen? Von ihr gehört?«
    »Nein. Ich hatte bis heute keine Ahnung, dass sie nicht mehr sicher und wohlbehalten bei ihrer Familie ist. Als ich den Anruf bekam und die Geburtsurkunde fand, dachte ich, jemand wolle mir einen grausamen Streich spielen. Wie Sie sich vorstellen können, bin ich auch früher schon belästigt worden. Sie wissen ja sicher alles über meine dunkle Vergangenheit.«
    Travis erwiderte nichts.
    »Ich wollte nicht schon wieder solches Aufsehen, darum habe ich mich nicht an die Polizei gewandt.« Sie schlug die Augen nieder. »Stattdessen habe ich Aaron gebeten, Nachforschungen anzustellen. Er ist schließlich Privatdetektiv. Ähnlich wie Sie, wenn ich recht verstanden habe …«
    Travis

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