Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
schließlich aktiv zur Existenzsicherung des Unternehmens beizutragen.
Das Forderungsmanagement wird dem Rechnungswesen untergeordnet und oftmals ausgelagert (Outsourcing). So werden beispielsweise spezialisierte Inkassounternehmen zum Eintreiben von offenen Rechnungen beauftragt.
Zudem leistet das Forderungsmanagement auch im Hinblick auf die eigenen Refinanzierungsbedingungen einen nicht unerheblichen Beitrag. So können Sie durch eine positive Beeinflussung des Geschäftsrisikos eine niedrigere Risikoklasse beim Rating (Einordnung der Schuldnerqualität) erreichen und damit günstigeres Kapital bei Ihrem Kreditinstitut erhalten. Forderungsausfälle wirken sich hingegen negativ auf das Rating aus.
Ein „gelebtes“ Forderungsmanagement hilft durch den Einsatz geeigneter Maßnahmen, wie bspw. einer Kreditversicherung oder die Nutzung von Akkreditiven dabei, Risiken zu minimieren und damit Kosten zu sparen.
Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) hat einschneidende Veränderungen für die Unternehmensführung gebracht. Hiernach soll u. a. nach § 91 Abs. 2 Aktiengesetz (AktG) das Risikomanagement Maßnahmen beinhalten, durch die Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, früh erkannt werden. Auf die GmbH und andere Rechtsformen hat diese Vorschrift nach dem Willen des Gesetzgebers eine Ausstrahlungswirkung. Ein gewissenhafter Geschäftsleiter wird dementsprechend ein solches Risikomanagementsystem installieren.
Zu einem solchen Risikomanagementsystem gehört auch das Forderungsmanagement, das die Analyse und Minimierung der Risiken, die mit der Vergabe von Lieferantenkrediten verbunden sind, unterstützt.
Die Organisation des Forderungsmanagements lässt sich in vier Bestandteile unterteilen:
Bonitätsprüfung (präventive Maßnahme vor Aufnahme einer Geschäftsbeziehung – siehe Kapitel „Bonitätsprüfung“),
Vertragsgestaltung (Zahlungsmodalitäten, Konditionen, Sicherheiten etc.),
OPOS-Buchhaltung (Verwaltung und Kontrolle der Forderungen aus L + L – siehe Kapitel „OPOS-Buchhaltung“) und schließlich das
Mahnwesen/Inkasso, welches sich mit dem Einzug von Forderungen beschäftigt (siehe Kapitel „Mahnwesen“ und „Erfolgreiches Mahnen – außergerichtliches und gerichtliches Mahnverfahren“).
Mangelnde Liquidität kann zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens führen. Um dies zu vermeiden, sollte als Ergänzung zum Forderungsmanagement im Unternehmen ein Liquiditätsmanagement installiert werden.
Unter Liquiditätsmanagement (Cashmanagement) versteht man alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen. Konkret bedeutet dies: Es umfasst sämtliche Aufgaben und Maßnahmen, die zur Sicherung der Liquidität und zum Erreichen höchster Effizienz im Zahlungsverkehr durchgeführt werden.
Das Cashmanagement geht dabei über eine reine „Finanzverwaltung“ hinaus. Sein Ziel ist, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens durch eine aktive, zielorientierte Liquiditätssteuerung sicherzustellen und aufrechtzuerhalten.
Eine weitere Zielsetzung ist es, eine definierte Rentabilität der eingesetzten Mittel zu erreichen. Abgeleitet von der Kernaufgabe der Liquiditätsdisposition gehört es gleichfalls zu den Aufgaben des Cashmanagements, für eine optimale Anbindung von Bankkonten zu sorgen, d. h., es wird eine optimale Liquidität sichergestellt, indem die verfügbare Liquidität auf diesen Konten auf einem zentralen Konto konzentriert wird beziehungsweise Liquiditätsunterdeckungen auf diesen Konten ausgeglichen werden.
Bezogen auf das internationale Cashmanagement werden vier zentrale Aufgabengebiete des Liquiditätsmanagements unterschieden:
Liquiditätsplanung
Disposition liquider Mittel
Gestaltung der Zahlungsströme
Währungsrisikomanagement
Ein Liquiditätsmanagement ist in der heutigen Zeit nicht nur international agierenden Unternehmen vorbehalten. Es sollte auch in mittelständischen Unternehmen installiert sein.
Warum ein Forderungs- und Liquiditätsmanagement gebraucht wird
Unternehmen gewähren ihren Kunden auf erbrachte Lieferungen und Leistungen in der Regel kurzfristige Kredite, indem sie Valutafristen und/oder Zahlungsziele einräumen. Das Forderungsmanagement leitet, gewährt und verwaltet diese Kredite. Das Kredit- oder Forderungsmanagement zielt darauf ab, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern, indem es Forderungsausfälle so gering wie möglich hält und die notwendige Liquidität des Unternehmens
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