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Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Titel: Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Urban
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lösbar durch die Integration der Systeme bzw.simultane Planung von Investitions- und Finanzplanung (z. B. durch sogenannte „Vollständige Finanzpläne“ und/oder entsprechende Software).
    Zur Verdeutlichung sehen Sie hier das Beispiel einer kurzfristigen Liquiditätsplanung für den Monat Januar des Jahres 00:
    Kurzfristigen Liquiditätsplanung für den Monat Januar des Jahres 00
Liquiditätsplan
Alle Angaben in EUR
Januar
Jahr 00
Plan
Ist
Abw.
I. Liquide Mittel
Kasse, Bank
450
500
50
II. Einzahlungen
Umsatzerlöse (inkl. Factoring)
18.000
18.100
100
Zinsen, Dividenden u. Ä.
0
10
10
...
...
...
...
Andere Einzahlungen, z. B. Zuschüsse
0
0
0
Summe Einzahlungen

18.000
18.110
110
III. Auszahlungen
Personalkosten
8.500
8.600
100
Priorität 1
...



Abgaben, Gebühren, Versicherungen
1.150
1.200
50
Energiekosten
500
500
0
Zinszahlungen für Kredite
300
310
10
Priorität 2




Kommunikation
2.750
2.750
0
Beratung/Drittleistungen
6.250
6.260
10
Rest




Andere Auszahlungen, z. B. Spenden
0
15
15
Summe Auszahlungen

19.450
19. 635
185
VI. Über-/Unterdeckung
Monat
-1.450
-1.525
-75
Kumuliert = liquide Mittel Folgemonat
-1.000
-1.025
-25
V. Kreditlinie
Kontokorrent/Lieferantenkredite
10.000
10.000
0
VI. Verfügbare Liquidität

9.000
8.975
0
    Kennzahlen im Kontokorrent
    Eine wichtige Entscheidungshilfe für das Management ist die Aufbereitung von Datenmaterial in Form von Kennzahlen und Kennzahlensystemen. Ein Kennzahlensystem umfasst die quantifizierbaren Größen eines Unternehmens und stellt die einzelnen Kennzahlen (oder einen Teil davon) in einen Wirkungs-/Ursache-Zusammenhang.
    In Unternehmen werden Kennzahlensysteme zum einen dafür eingesetzt, schnelle und verdichtete Informationen über die Leistung des Unternehmens zu erhalten. Zum anderen können sie die Aufgaben der Planung, Kontrolle und Steuerung in einem Unternehmen unterstützen.
    Im Rahmen der Aufbereitung der eingangs beschriebenen Entscheidungshilfe kommt der vergleichenden Kennzahlenanalyse besondere Bedeutung zu.
    Diese Analyse kann in verschiedenen Formen erfolgen:
Zeitvergleich (Zeitreihenanalyse),
zwischenbetrieblicher bzw. Branchen-Vergleich (Querschnittsanalyse),
geografischer bzw. regionaler Vergleich,
Soll/Ist-Vergleich (Vergleich der tatsächlich eingetretenen Werte mit Vorgabe- bzw. Zielwerten) und
Plan/Plan-Vergleich (Messung der Veränderung zwischen verschiedenen Planungsständen).
    Im Bereich des Kontokorrents bieten sich nachfolgende Kennzahlen an:
Dauer der Außenstände (Debitorenumschlag),
Forderungslaufzeit, also das durchschnittliche Kundenzahlungsziel (DSO),
Cashflow aus Umsatztätigkeit bzw. Cashflow-Umsatzverdienstrate,
Forderungsquote,
Liquidität II,
Kundenanalyse,
Verbindlichkeitenlaufzeit, d. h. die durchschnittliche Laufzeit der Verbindlichkeiten (DPO),
Skontiquote,
durchschnittliche Reichweite der Lagerbestände in Tagen (DIH) und
Entschuldungsdauer.
Debitorenumschlagsdauer
    Die Kennzahl Debitorenumschlagsdauer bzw. Dauer der Außenstände (average days in receivables) zeigt die durchschnittliche Zeitdauer an, die zwischen der Leistung eines Unternehmens (Warenlieferung, Dienstleistungen etc.) und der Gegenleistung der Kunden in Form der Erfüllung (Bezahlung) verstreicht (durchschnittliche Außenstandsdauer).
    Eine Erhöhung der Debitorenumschlagsdauer bedeutet eine längere Kapitalbindungsdauer und eine Erhöhung des durchschnittlichen Betriebskapitals. Es ist das Bestreben des Unternehmens, die Debitorenumschlagsdauer zu senken, und zwar durch Gewährung günstiger Zahlungsbedingungen oder den Einsatz von Mahnverfahren bei überzogener Zahlungsfrist oder zahlungsunwilligen Debitoren.
    Übersteigt die Debitorenumschlagsdauer die Zahlungsfrist gemäß Zahlungsbedingungen, so können die Ursachen sowohl auf der Kundenseite zu suchen sein (verzögerte Zahlungsweise, Erhöhung des Anteils uneinbringlicher Forderungen) als auch auf Unternehmensseite (verzögerter Versand der verbuchten Rechnungen, verspäteter Warenversand, Zurückbehaltungsrechte des Kunden aufgrund von mangelhaft oder falsch erbrachter Leistung, Falschfakturierungen, unwirksames Mahnwesen, ungünstige, unklare oder uneinheitliche Zahlungsbedingungen, insbesondere keine Skontogewährung).
    Die Kennziffer Debitorenumschlagsdauer gibt das Verhältnis der Brutto-Umsatzerlöse (Jahresforderungen) zum durchschnittlichen Debitorenbestand an. Ein Rückgang dieser Kennzahl im Zeitreihenvergleich ist negativ zu werten, da danach die

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