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Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Titel: Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Urban
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Kapitalbindung in den Forderungen zunimmt.
    Berechnung der Kennzahl Debitorenumschlagsdauer
Days Sales Outstanding (DSO)
    Die Kennzahl „Days Sales Outstanding (DSO)“ gilt als Effizienzgröße für das Mahnwesen bzw. Debitorenmanagement. Die Kennziffer gibt an, wie lange das durchschnittliche Zahlungsziel der Kunden ist ( Forderungslaufzeit ). Sie wird errechnet, indem man die Höhe der ausstehenden Forderungen aus L + L im Verhältnis zum Umsatz der letzten Abrechnungszeiträume stellt. Erhöht sich der DSO, steigt auch die mit den Forderungen einhergehende Kapitalbindung an. Dies hat zur Konsequenz, dass sich die Kapitalkosten des Gläubigerunternehmens erhöhen.
    Der Vergleichs-/Richtwert (Benchmark) muss sich an den vereinbarten Zahlungsfristen orientieren; im Idealfall erfolgt der Zahlungseingang taggenau am Ende der Zahlungsfrist. Erfahrungsgemäß liegt der Zahlungseingang auf dem „Bankenweg“ (Wertstellung bei Überweisungen, nach Scheckeinreichung etc.) 7 bis 10 Tage über dem Zahlungsziel; je schlechter die Machtposition des Unternehmens im Verhältnis zum Kunden, umso länger ist erfahrungsgemäß die DSO. Nach einer internationalen Studie beträgt die durchschnittliche Zahlungsfrist in Deutschland 31 Tage; beglichen werden die Forderungen erst nach 45 Tagen (Days Sales Outstanding), was einem Zahlungsverzug von 14 Tagen entspricht. Damit liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld.
    Um die DSO zu berechnen, gibt es verschiedene Wege:
    Eine häufig verwendete Formel lautet:
    Berechnung: Kennzahl DSO
    Alternativ wird in der Praxis häufig auch folgende Formel verwendet:
    Alternativberechnung: Kennzahl DSO
    Sofern es zu einer Verlängerung des DSO im Vergleich zu vergangenen Geschäftsjahren eines Unternehmens kommt, ist dafür häufig eine Verschlechterung der Organisation des Forderungsmanagements der Grund. Zu beachten ist jedoch: Die Ursache kann auch auf eine bewusst eingegangene Risikozunahme in der Kundenstruktur zurückzuführen sein, um größere Marktanteile/neue Märkte zu erschließen (z. B. Ausbau der Geschäfte im osteuropäischen oder im asiatischen Raum).
Cashflow
    Als weiteres Hilfsmittel steht dem Management der „ Cashflow “ zur Verfügung. Dieser stellt eine aus dem Jahresüberschuss ermittelte Finanzkennzahl dar, die den Überschuss der laufenden betrieblichen Einzahlungen über die laufenden betrieblichen Auszahlungen misst.
    Aus der Erkenntnis, dass Gewinn keine Liquidität ist, entstand das Bedürfnis, neben die erfolgswirtschaftliche Kennzahl Jahresüberschuss eine finanzwirtschaftliche Kennzahl zu stellen. Dazu müssen die Erträge und Aufwendungen der GuV hinsichtlich ihrer Zahlungswirksamkeit überprüft werden. Unter dem Begriff „Cashflow“ wird demzufolge die Veränderung der liquiden Mittel eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums (Monat, Jahr) verstanden.
    Die Berechnung des Cashflows erfolgt mittels einer sogenannten „ Kapitalflussrechnung “. Es gibt zwei Methoden, um den Cashflow zu berechnen, nämlich die direkte und die indirekte Methode.
    Im Bereich des Kontokorrents ist die Kennziffer „Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit/operativer Tätigkeit“ (Mittelzuflüsse ./. Mittelabflüsse aus operativen Geschäften) bedeutsam, die sich aus der Kapitalflussrechnung entnehmen lässt.
    Zur direkten Ermittlung des Cashflows ( direkte Methode ) wird die Differenz aller Ein- und Auszahlungen ermittelt. Da die Buchhaltung von Unternehmen inder Regel nicht auf Ein- und Auszahlungen, sondern auf Erträgen und Aufwendungen basiert, wird der Cashflow in der Regel indirekt, d. h. ausgehend vom Periodenergebnis berechnet.
    Nach der indirekten Methode errechnet sich der Cashflow folgendermaßen:
    Berechnung: Cashflow
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
+
auszahlungslose Aufwendungen

einzahlungslose Erträge
=
Cashflow aus operativer Tätigkeit/Geschäftstätigkeit
    Beispiele für auszahlungslose Aufwendungen sind die Abschreibungen des Geschäftsjahres oder die Einstellungsbeträge in Rückstellungen, die zwar zu ergebnisminderndem Aufwand, nicht jedoch zu Auszahlungen und somit Finanzmittelabflüssen geführt haben. Einzahlungslose Erträge sind beispielsweise Zuschreibungen oder die ertragswirksame Auflösung von Rückstellungen.
    Allgemein gilt, dass ein hoher Cashflow die finanzielle Flexibilität und damit auch die Unabhängigkeit des Unternehmens fördert. Der Cashflow drückt den durch den Umsatzprozess erwirtschafteten

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