Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
möglich erfolgen.
Weitere Analysen im Hinblick auf den Kundenwert (Kundenerfolgsrechnungen, Nutzwertanalyse, Kundenportfolios) sind möglich, sollen hier aber nicht weiter vertieft werden.
Im Hinblick auf das Kontokorrent ist auch eine Analyse der Debitoren sinnvoll. Diese erfolgt ebenfalls in Form einer ABC-Analyse , und zwar durch die Auflistung der Einzelkunden und deren prozentualen Anteilen an den Gesamt-Debitoren.
Je größer der Forderungsanteil eines Kunden (A-Debitor bei wesentlichem Anteil usw.) an den gesamten Forderungen (Debitoren) ist, desto höher ist das Ausfallrisiko einzuschätzen. Aus Sicht der Debitorenanalyse sollten Sie daher in der Buchhaltung keine Diversen-Konten führen, sondern grundsätzlich für jeden Kunden ein eigenes Geschäftspartnerkonto (Debitorenkonto) einrichten.
Der Erkenntniswert lässt sich weiter steigern, wenn auch die Umsätze des aktuellen Geschäftsjahres der jeweiligen Einzelkunden herangezogen werden.
Ein weiteres Analyseinstrument ist der „ Debitorenfaktor “. Dieser zeigt den Anteil der Forderungen gegen einen Kunden am Umsatz auf. Der Debitorenfaktor beleuchtet die Kreditwürdigkeit eines Kunden. Ein hoher Debitorenfaktor bedeutet, dass bei dem analysierten Kunden entweder längere Zahlungsziele oder eine schleppende Zahlungsweise vorliegen.
Vor allem bei den A-Debitoren ist es dringend erforderlich, zu beobachten, ob sie eventuell von einer Insolvenz bedroht oder gar bereits insolvent sind. Der Forderungsausfall dieser Kunden kann den Bestand des eigenen Unternehmens stark beeinträchtigen oder gar direkt in die eigene Insolvenz führen.
Aber auch im Bereich der Kreditoren (Lieferanten) gibt es notwendige Analysemöglichkeiten. Neben einer ABC-Analyse, für welche die Einzellieferanten mit deren prozentualen Anteilen an den Gesamt-Kreditoren (A-Kreditoren als Hauptlieferanten usw.) aufgelistet werden, gibt es kreditorenbezogene Kennzahlen zur strategischen Unternehmensführung.
Days Payables Outstanding (DPO)
Die Kennzahl Days Payables Outstanding (DPO) misst die durchschnittliche Laufzeit der Verbindlichkeiten, d. h. die in Tagen ausgedrückte Zeitspanne von Rechnungseingang bis zur tatsächlichen Zahlungsanweisung. Diese Messziffer errechnet sich aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mal 365 geteilt durch die Erlöse (sämtliche Erträge, die aus Transaktionen mit Geschäftspartnern herrühren, und die sich auf einen Leistungsaustausch beziehen). Ein Unternehmen sollte versuchen, mit seinen Kreditoren einen größeren Verbindlichkeitsrahmen auszuhandeln und damit zusätzlichen Finanzierungsspielraum schaffen. Es sollte dabei allerdings darauf achten, weiterhin Skonto in Anspruch nehmen zu können. Größter Stellhebel sind hier i. d. R. die Zahlungsvereinbarungen mit den Hauptlieferanten des Unternehmens, die mittels ABC-Analyse identifiziert werden.
Berechnung: DPO
Skontiquote
Wird Skonto von den Eingangsrechnungen abgezogen, hat das weitgehende Auswirkungen. Die bei Lieferantenrechnungen in Anspruch genommenen Skonti erhöhen zwar den Zinsaufwand des Unternehmens (vorzeitiger Liquiditätsabfluss), führen aber im Vergleich dazu in der Regel zu einer Senkung des Materialaufwandes. Durch den Skontoabzug (Skontoertrag) reduziert sich der Materialpreis und damit ebenfalls die Belastung der einzelnen Kostenträger im Bereich der Kostenrechnung, was sich positiv auf die Kalkulation der Preise auswirkt. Damit wirkt sich die Möglichkeit des Unternehmens, Skonto abzuziehen oder nicht, auch auf die Kosten seiner Produkte und damit auf die Preispolitik aus.
Berechnung: Skontiquote
Der Vorteil in Anspruch genommener Skonti gilt aber nicht nur für den Bereich des Materialeinkaufs, sondern auch für Investitionen im Anlagevermögen.Angeschaffte Anlagegüter werden bei Inanspruchnahme von Skonto mit einem entsprechend geringeren Anschaffungswert in der Bilanz, vermindert um die planmäßige Abschreibung, angesetzt. Niedrigere Anschaffungskosten mindern die Höhe der planmäßigen Abschreibungen, die in der Kostenrechnung Berücksichtigung finden, und damit auch die laufende Kostenbelastung der Produkte und die Kalkulation der Preise.
Days Inventory Held (DIH)
Im Gegensatz zur Kennzahl DPO bezieht sich die Kennzahl Days Inventory Held (DIH) auf die Vorratshaltung und drückt die durchschnittliche Reichweite der Lagerbestände in Tagen aus. Sie gibt die Geschwindigkeit an, mit der die Vorräte an Rohstoffen, Halb- und Fertigerzeugnissen einer
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