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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sicherheitshalber ein paar Untersuchungen vornehmen.«
      Claire Gilbert schloß die Augen und holte einmal tief Atem. Tränen quollen unter ihren geschlossenen Lidern hervor, als sie zu sprechen begann. »Ja, er hat mich erschreckt. Ich weiß nicht, warum. Gestern abend haben mich die Polizeibeamten immer wieder gefragt, ob ich wüßte, womit - ob irgend etwas im Haus verschwunden sei, aber ich konnte gar keinen klaren Gedanken fassen. An den Geräteschuppen habe ich überhaupt nicht gedacht ...«
      Gemma, die miterlebt hatte, wie Claire Gilbert trotz Schock und Erschöpfung die Kontrolle bewahrt hatte, war erstaunt über ihre jetzige Fassungslosigkeit, aber sie glaubte, den Grund dafür zu verstehen. Trotz der direkten Konfrontation mit den blutigen Tatsachen hatte Claire Gilbert sich nicht vorstellen wollen, was ihrem Mann geschehen war. Sie war den Phantasien ausgewichen, bis der Blick auf den Hammer, dieses konkrete Werkzeug möglicher Gewalt, sie gezwungen hatte, ihnen ins Gesicht zu sehen.
      »Mrs. Gilbert«, begann Gemma in dem Wunsch zu trösten, »machen Sie sich keine ...«
      »Bitte nennen Sie mich nicht dauernd so«, unterbrach Claire Gilbert mit unerwarteter Heftigkeit. »Ich heiße Claire.« Dann schlug sie unterdrückt schluchzend die Hände vor ihr Gesicht.
      Mit einem warnenden Kopfschütteln sagte Will fast lautlos: »Lassen Sie sie weinen.« Er ging zum Kühlschrank, kramte einen Moment darin herum und stellte Brot, Butter und Orangenmarmelade heraus. Er schob zwei Scheiben Brot in den Toaster, nahm einen Teller und Besteck aus dem Schrank, und als Claires Tränen versiegten, hatte er schon schnell und geschickt ein verspätetes Frühstück angerichtet.
      »Sie können doch nicht nur von Tee leben«, sagte er vorwurfsvoll. »Sie müssen essen. Gestern abend haben Sie Ihr Essen auch kaum angerührt. Aber so können Sie nicht weitermachen und dann auch noch erwarten, daß Sie mit allem, was jetzt über Sie hereinbricht, spielend fertigwerden.« Beim Sprechen bestrich er einen Toast mit Butter und Marmelade und reichte ihn Claire.
      Gehorsam biß sie ein kleines Stück ab. Will setzte sich neben sie und beobachtete sie so aufmerksam, daß Gemma beinahe zu hören glaubte, wie er sie zu essen drängte.
      Nach einer kleinen Weile stand Kincaid auf und bedeutete Gemma mit einer Kopfbewegung, mit ihm in den Garten hinauszugehen. Sie folgte ihm mit einem Schritt Abstand durch den schmalen Vorraum, sorgfältig darauf bedacht, ihn nicht zu berühren, entschlossen, den schwachen Duft seiner Seife, seines Rasierwassers, seiner Haut nicht wahrzunehmen. Aber sie konnte nicht umhin zu sehen, daß er einen frischen Haarschnitt brauchte - er hatte es vergessen wie so oft, und das kastanienbraune Haar berührte fast schon den Rand seines Kragens.
      Plötzlicher Zorn sprang in ihr auf, als hätten es diese widerspenstigen Härchen darauf angelegt, sie zu ärgern, und als sie den Garten erreicht hatten, fuhr sie ihn, völlig irrational, gereizt an: »Mußten Sie Claire Gilbert so aus der Fassung bringen? Die arme Frau hat doch weiß Gott schon genug durchgemacht. Da könnten wir wenigstens...«
      »Da könnten wir wenigstens versuchen herauszubekommen, wer ihren Mann getötet hat«, unterbrach er sie scharf. »Und das heißt, daß wir jede Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, ganz gleich, wie weit hergeholt sie erscheint. Und woher hätte ich denn wissen sollen, daß der Anblick eines simplen Hammers sie gleich zu Boden strecken würde?« fügte er gekränkt hinzu. »Oder sollte vielleicht der Anblick meines Gesichts schuld gewesen sein?« Er versuchte, sie mit einem Lächeln zu besänftigen, aber als sie ihn nur weiterhin finster anstarrte, sagte er verärgert: »Was zum Teufel ist eigentlich los mit Ihnen, Gemma?«
      Einen Moment lang maßen sie einander schweigend. Wie kann ein Mensch nur eine so dumme Frage stellen, dachte sie und wurde sich im selben Augenblick bewußt, daß sie ja selbst die Antwort auf diese Frage nicht wußte. Das einzige, was sie in dem Aufruhr ihrer Gefühle klar erkennen konnte, war ihr Wunsch, ihre Verwirrung möge sich endlich auflösen, ihre Welt ihre alte Ordnung wiederfinden. Sie wünschte, es würde alles wieder so sein, wie es gewesen war, sicher und vertraut, aber sie wußte nicht, wie sie das bewirken sollte.
      Ohne ein Wort wandte sie sich ab und ging über den Rasen zum Hundezwinger. Lewis begrüßte sie mit freudigem Schwanzwedeln, und

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