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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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etwa?«
      »Genau das versuchen wir herauszufinden, Mr. Reid«, antwortete Deveney, »und wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns dabei helfen würden. Haben Sie Commander Gilbert persönlich gekannt?«
      Reid schob die Hände in die Hosentaschen, ehe er antwortete. Er trug eine Hose von guter Qualität, wie Kincaid vermerkte, und dazu einen grauen Pullover mit diskreter dunkelblauer Krawatte - genau das richtige Image für einen Mann in seiner Position, nicht zu lässig für einen erfolgreichen Geschäftsmann, nicht zu elegant für ein kleines Dorf.
      »Ja, ich habe ihn natürlich gekannt. Claire hat Val - das ist meine Frau - und mich zwei-, dreimal zum Abendessen eingeladen. Aber ich kann nicht behaupten, daß ich ihn gut gekannt habe. Wir hatten nicht viel gemeinsam.« Er umfaßte mit einer kurzen Geste den Geschäftsraum und lächelte leicht amüsiert.
      »Aber Gilbert hat sich doch sicher für die Arbeit seiner Frau interessiert«, meinte Kincaid.
      »Kommen Sie, setzen wir uns erst einmal.« Reid führte sie zu einem Schreibtisch im hinteren Teil des Ausstellungsraums und wies auf zwei bequem aussehende Besuchersessel, ehe er sich selbst setzte. »Das ist keine leichte Frage.« Er nahm einen Bleistift zur Hand und sah nachdenklich auf ihn hinunter, während er ihn zwischen zwei Fingern hin und her drehte. Dann blickte er auf. »Wenn Sie eine ehrliche Antwort wollen, würde ich sagen, daß er allenfalls bereit war, Claires Berufstätigkeit zu dulden, solange sie seine eigenen Kreise in keiner Weise störte. Ich erzähle Ihnen gern, wie es überhaupt dazu kam, daß Claire bei mir angefangen hat.«
      Er legte den Bleistift weg und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Sie kam als Kundin zu mir, als Alastair ihr endlich erlaubt hatte, die Küche zu renovieren. Das Haus ist, wie Sie wahrscheinlich wissen, ein viktorianischer Bau, und das bißchen, was daran gemacht worden war, war schlecht gemacht, wie das ja häufig vorkommt. Claire hatte ihn seit Jahren bekniet, die Küche neu machen zu lassen, und ich glaube, er hat schließlich nur nachgegeben, weil er immer häufiger repräsentieren mußte und sich wahrscheinlich mit der alten Küche vor seinen Gästen geniert hätte.«
      Dafür, daß er Gilbert angeblich kaum gekannt hatte, hatte er eine bemerkenswerte Abneigung gegen ihn gefaßt, dachte Kincaid, als er aufmunternd nickte.
      »Claire hatte keinerlei Ausbildung als Designerin«, fuhr Reid fort, »aber sie besitzt ein natürliches Talent, und das ist meiner Ansicht nach viel mehr wert. Als wir mit ihrer Küche angefangen haben, hatte sie unglaublich gute Einfälle, und zwar durchführbare Einfälle, das versteht sich nämlich nicht von selbst, und wenn sie hier im Laden war, hat sie häufig andere Kunden beraten.«
      »Und dagegen hatten Sie nichts einzuwenden?« fragte Deveney ein wenig skeptisch.
      Reid schüttelte den Kopf. »Ihr Enthusiasmus war ansteckend. Und den Kunden haben ihre Vorschläge gefallen, was wiederum meinen Umsatz gesteigert hat. Sie ist wirklich gut, auch wenn man das beim Anblick ihres Hauses nicht ahnen würde.«
      »Was ist denn an ihrem Haus nicht in Ordnung?« erkundigte sich Deveney erstaunt. Kincaid konnte nicht feststellen, ob die Verwunderung echt oder geheuchelt war.
      »Zu spießig für meinen Geschmack, aber Alastair hatte nun mal das Sagen, und der Stil hat ihm eben gefallen. Er entsprach seiner Vorstellung von gutbürgerlicher Ehrbarkeit.«
      Reids Urteil paßte auf den Gilbert, den Kincaid gekannt hatte. Als Lehrer war er phantasielos und unoriginell gewesen und hatte auf Vorschriften bestanden, wo Flexibilität vielleicht produktiver gewesen wäre. Er hatte an Tradition festgehalten, nur weil sie Tradition war. Neugierig geworden, fragte Kincaid: »Wissen Sie eigentlich etwas über Gilberts Familiengeschichte?«
      »Ich glaube, sein Vater hat einen Bauernhof, der auf Milchwirtschaft spezialisiert war, verwaltet. In der Nähe von Dorking. Und Gilbert ist dort auf die Grundschule gegangen.«
      »So, so, dann ist also der verlorene Sohn gewissermaßen wieder heimgekehrt«, meinte Kincaid nachdenklich. »Das überrascht mich. Aber seine Mutter ist hier in der Nähe in einem Pflegeheim, nicht wahr?« Er beugte sich vor und entnahm einem Kartenhalter auf Reids Schreibtisch eine Geschäftskarte. Der Name des Geschäfts hob sich dunkelgrün von cremefarbenem Grund ab. Etwas darunter waren kleiner die Adresse und die Telefonnummer

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