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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Yard die Ermittlungen über Connor Swanns Tod übernahm. Etwas abrupt das Thema wechselnd, sagte Gemma: »Wissen Sie, um welche Zeit Sir Gerald am Donnerstag abend das Theater verlassen hat?«
      Alison überlegte einen Moment mit gekrauster Stirn. »Nein, das weiß ich wirklich nicht. Ich habe unmittelbar nach der Aufführung in seiner Garderobe mit ihm gesprochen, das war so gegen elf, aber ich bin höchstens fünf Minuten geblieben. Ich hatte noch eine Verabredung«, fügte sie mit einem vielsagenden Lächeln hinzu. »Am besten fragen Sie Danny. Der hatte an dem Abend Dienst.«
      »Wirkte Sir Gerald in irgendeiner Weise erregt? War an diesem Abend irgendwas anders als sonst?«
      »Nein, nicht daß ich -« Alison brach ab, die Hand an der Teetasse. »Warten Sie. Da war doch was. Tommy war bei ihm. Die beiden kennen sich praktisch seit Ewigkeiten«, fügte sie eilig hinzu, »aber wir sehen Tommy sehr selten nach einer Aufführung, und schon gar nicht in der Garderobe des Dirigenten.«
      Gemma, die das Gefühl hatte, daß ihr die Fäden dieses Gesprächs entglitten, fragte: »Und wer genau ist Tommy?«
      Alison lächelte. »Ach, ich hab vergessen, daß Sie das nicht wissen können. Tommy ist Tommy Godwin, unser Kostümier. Und er ist nicht so einer, der so tut, als sei ein Besuch von ihm hier eine göttliche Gnade, wie ich das von einigen anderen Kostümbildnern kenne« - sie verdrehte die Augen -, »aber wenn er hier im Theater ist, hat er im allgemeinen mit dem Kostümwechsel und dergleichen alle Hände voll zu tun.«
      »Ist er heute hier?«
      »Nicht daß ich wüßte. Aber ich denke, Sie können ihn morgen im LB-Haus erreichen.« Diesmal war Gemmas Verwirrung wohl offensichtlich; ehe sie eine Frage stellen konnte, setzte Alison hinzu: »Das ist das Lilian-Baylis-Haus in West Hampstead, wo unsere Kostümwerkstätten sind. Moment.« Sie griff nach Gemmas Block. »Ich schreibe Ihnen Adresse und Telefonnummer auf.«
      Ein Gedanke kam Gemma, als sie Alison schreiben sah. »Haben Sie eigentlich Sir Geralds Schwiegersohn Connor Swann einmal kennengelernt?«
      Alison Douglas errötete. »Ich bin ihm ein- oder zweimal begegnet. Er kam manchmal zu ENO-Veranstaltungen.« Sie schob Block und Kugelschreiber über den Tisch und griff sich an den Kragen ihres schwarzen Pullovers.
      Gemma neigte leicht den Kopf, während sie die Frau betrachtete, die ihr gegenübersaß - attraktiv, etwa in ihrem Alter, unverheiratet, nach der schmucklosen linken Hand und der Verabredung, von der sie gesprochen hatte, zu urteilen. »Heißt das, daß er Annäherungsversuche gemacht hat?«
      »Es war ihm überhaupt nicht ernst damit«, erwiderte Alison beinahe entschuldigend. »Sie wissen doch, das merkt man.«
      »Viel Gedöns und nichts dahinter?«
      Alison zuckte die Achseln. »Ich glaube, er hatte einfach ein Faible für Frauen - er gab einem das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.« Sie blickte auf, und zum erstenmal bemerkte Gemma, daß sie sehr klare, hellbraune Augen hatte. »Wir haben natürlich alle darüber gesprochen. Sie wissen ja, wie geklatscht wird. Aber eben hab ich mir eigentlich zum erstenmal wirklich vorgestellt ...« Sie schluckte einmal, dann fügte sie langsam hinzu: »Er war ein sehr netter Mann. Es tut mir leid, daß er tot ist.«
      Die Tische in der Kantine leerten sich rasch. Alison blickte auf und schnitt eine Grimasse, dann führte sie Gemma eilig in das Gewirr dunkelgrüner Korridore zurück. Mit einer kurzen Entschuldigung ließ sie Gemma im kleinen Vestibül in der Obhut des Portiers zurück.
      »Hallo, Miss«, sagte Danny vergnügt. »Na, haben Sie bekommen, was Sie wollten?«
      »Nicht ganz.« Gemma lächelte ihn an. »Aber vielleicht können Sie mir helfen.« Sie zog ihren Dienstausweis aus ihrer Handtasche und zeigte ihn ihm.
      »Wahnsinn!« Er riß die Augen auf und betrachtete sie von oben bis unten. »Sie sehen überhaupt nicht wie ein Bulle aus.«
      »Nur nicht frech werden, Sportsfreund«, sagte sie lachend. Sie stützte ihre Ellbogen auf die Ablage unter dem Portiersfenster und beugte sich mit ernster Miene vor. »Können Sie mir sagen, um welche Zeit Sir Gerald am vergangenen Donnerstag abend hier weggegangen ist?«
      »Aha, jetzt geht’s wohl um Alibis?« fragte Danny, so gespannt und begierig wie ein kleiner Junge, der Detektiv spielt.
      »Im Moment geht es nur darum festzustellen, was jeder, der möglicherweise mit Connor Swann am Tag seines

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