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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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auch wieder nicht. »Die Wohnung paßt zu Ihnen«, sagte er schließlich. »Sie gefallt mir.«
      Wie erlöst ging Gemma, die bis dahin gespannt dagestanden hatte, durch das Zimmer zu der kleinen Kochnische und füllte eine Vase mit Wasser. »Mir auch. Und Toby, glaube ich, auch«, erwiderte sie mit einem Blick zu ihrem Sohn, der eifrig die Schubladen einer unter dem Gartenfenster eingebauten Kommode aufzog. »Aber meine Mutter hat mir heut nachmittag wieder mal kräftig die Leviten gelesen. Sie findet die Wohnung für ein Kind völlig ungeeignet.«
      »Im Gegenteil«, meinte er, während er langsam durch den Raum ging, um sich alles näher anzusehen. »Es hat doch fast etwas von einem Puppenhaus. Oder einer Schiffskabine, wo jedes Ding seinen festen Platz hat.«
      Gemma lachte. »Ich hab ihr gesagt, daß es meinem Großvater bestimmt gefallen hätte. Er war bei der Marine.« Sie trat zum Couchtisch und stellte die Vase mit den Rosen darauf, einziger Farbtupfer im Schwarz und Grau des Raums.
      »Rot wäre doch eigentlich die naheliegende Wahl gewesen«, bemerkte er lächelnd.
      »Zu langweilig.« Zwei Baumwollhöschen, ein wenig verwaschen und mit etwas ausgefranstem Gummizug, hingen über dem Heizkörper. Errötend zog Gemma sie weg und stopfte sie in eine Schublade neben dem Bett. Sie machte Licht und ließ die Jalousien herunter. »Ich zieh mich nur rasch um.«
      »Wollen wir nicht doch essen gehen?« Er hatte immer noch das Gefühl, etwas wiedergutmachen zu müssen. »Es sei denn, Sie haben schon andere Pläne«, fügte er hinzu. »Oder wir könnten auch bei einem Glas Wein die neuesten Informationen austauschen, und dann zieh ich wieder Leine.«
      Einen Moment stand sie unschlüssig, die Jacke in der einen Hand, den Bügel in der anderen, und sah sich im Zimmer um, als erwäge sie die Möglichkeiten. »Nein. Gleich um die Ecke ist ein Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet ist. Wir kaufen ein paar Sachen ein und kochen uns etwas.« Mit plötzlicher Entschlossenheit hängte sie ihre Jacke auf, zog dann Jeans und einen Pullover aus einer niedrigen Kommode unter der Kleiderstange.
      »Hier?« fragte er mit einem zweifelnden Blick zur Küche.
      »Sie Feigling! Man braucht nur ein bißchen Übung. Sie werden schon sehen.«
      »Die Sache hat natürlich ihre Grenzen«, gab Gemma zu, als sie noch einen Stuhl an den halbmondförmigen Tisch stellte. »Aber man lernt, sich anzupassen. Und ich hab ja sowieso nicht viel Zeit für große kulinarische Launen.« Mit leicht herausforderndem Blick sah sie Kincaid an, als sie ihm sein Weinglas reichte.
      »Tja, das ist das Polizistenleben. Von mir können Sie keine Anteilnahme erwarten«, versetzte er lächelnd, obwohl er in Wahrheit größte Hochachtung vor ihr hatte. Die Arbeit bei der Kriminalpolizei mit ihren langen, unregelmäßigen Arbeitszeiten war für eine alleinerziehende Mutter ein äußerst harter Job, und er bewunderte Gemma dafür, wie sie ihr Leben meisterte. Aber es war nicht sonderlich ratsam, sein Mitgefühl zu zeigen; sie ging sofort in die Luft, wenn sie das Gefühl hatte, Sonderbehandlung zu genießen.
      »Prost!« Er hob sein Glas. »Auf Ihre Anpassungsfähigkeit!«
      Sie machten Spaghetti mit einer etwas verfeinerten Fertigsoße. Dazu gab es grünen Salat, frisches Baguette und eine Flasche ganz anständigen Rotwein - nicht übel für eine Küche von der Größe eines Besenschranks.
      »Oh, warten Sie! Beinah hätt ich’s vergessen.« Gemma sprang auf, kramte in ihrer Handtasche und brachte eine Kassette zum Vorschein. Sie schob sie in den Recorder und sagte, als sie wieder an den Tisch kam: »Das ist Caroline Stowe. Sie singt die Violetta in La Traviata. Es ist die letzte Aufnahme, die sie gemacht hat.«
      Kincaid lauschte den sanften, beinahe melancholischen Klängen der Ouvertüre. Als sie zu Ende ging, hatte er Gemma von seiner Begegnung mit Sharon Doyle und seiner Unterhaltung mit Trevor Simons und dem Pastor berichtet, und Gemma ihrerseits hatte von ihren Gesprächen im Coliseum erzählt. Sie hatte mit der für sie üblichen Aufmerksamkeit für das Detail gearbeitet, doch ihr Bericht enthielt eine besondere Note, verriet ein Interesse, das über die Grenzen des Falls hinausreichte.
      »Das ist das Trinklied«, bemerkte sie bei einem Umschwung der Musik. »Alfredo singt vor seiner Begegnung mit Violetta von seinem unbeschwerten Leben.« Toby knallte seine Tasse im Takt mit den heiteren Klängen auf den

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