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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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eifrig essend und diskutierend.
      Kincaid wählte die Scholle mit Pommes frites und Salat. Nachdem er sich entschieden hatte, wandte er sich Frye zu und fragte: »Was trinken Sie?«
      »Wasser.« Frye schnitt eine Grimasse. »Ich muß dringend abnehmen. Ich trinke zwar leidenschaftlich gern Bier, aber das setzt leider sehr an.« Er klopfte sich mit der flachen Hand auf die Weste.
      Kincaid ließ sich ein Wasser geben und nahm für sich selbst, ganz ohne schlechtes Gewissen Frye gegenüber, ein Bier. Dann bahnten sie sich mit ihren Getränken in der Hand einen Weg zu einem kleinen Tisch am Fenster.
      »Erzählen Sie mir von Connor Swann«, sagte Kincaid, als sie es sich bequem gemacht hatten. »Wie lange hat er für Sie gearbeitet?«
      »Etwas über ein Jahr. Gordon und ich brauchten jemanden für den Verkauf. Wir haben beide kein besonderes Talent dafür, und wir hatten mittlerweile genug Kunden, um -«
      »Gordon ist Ihr Partner?« unterbrach Kincaid. »Ich dachte, Sie wären zu dritt.« Er trank von seinem Bier und wischte sich mit der Zunge den Schaum von der Oberlippe.
      »Oh, tut mir leid. Ich fange wohl am besten von vorn an.« Frye warf einen sehnsüchtigen Blick auf Kincaids Bier, seufzte und fuhr dann zu sprechen fort. »Ich bin Frye, Gordon ist Gillock, und einen Blackwell gibt es nicht. Als wir uns vor drei Jahren selbständig gemacht haben, fanden wir, Gillock und Frye klinge nach einer Fischhandlung.« Frye lächelte etwas verlegen. »Also haben wir noch Blackwell angefügt. Um dem Firmennamen ein bißchen mehr Stil zu geben. Kurz und gut, ich fungiere als Kreativdirektor, und Gordon ist für den Medieneinkauf und die Überseeproduktion zuständig. Wir waren also ziemlich gefordert. Als wir über einen Freund hörten, daß Connor eventuell an einer Position als Account Executive, das ist eine Art Sachbearbeiter für Kundenwerbung, interessiert sei, dachten wir, das wäre genau das Richtige für uns.«
      Die Bedienung, groß und blond, eine Walküre in Jeans und T-Shirt, brachte ihnen die bestellten Speisen. Mit einem verführerischen Lächeln stellte sie die Teller vor ihnen ab und drängte sich dann durchs Gewühl zurück zum Tresen.
      »Das ist Marian«, sagte Frye. »Wir nennen sie hier alle nur den Eisberg. Jeder ist in sie verknallt, und sie genießt das ungeheuer.«
      »Bezieht sich der Spitzname auf ihr Aussehen oder ihr Wesen?« Kincaid warf einen Blick auf Fryes gemischten Salat und machte sich vergnügt über seinen dampfenden Fisch her.
      »Gebratenes darf ich auch nicht essen«, bemerkte Frye wehmütig. »Marian ist ein durchaus sonniges Gemüt, aber nicht freigiebig mit ihrer Gunst. Sogar Connor konnte da nicht landen.«
      »Hat er denn versucht, sich an sie ranzumachen?«
      »Geht jeden Morgen die Sonne auf?« fragte Frye sarkastisch und schob mit dem kleinen Finger etwas Brunnenkresse nach, die ihm im Mundwinkel hing. »Natürlich hat Con versucht, sich an sie ranzumachen. Das war bei ihm so natürlich wie das Atmen -« Mit erschrockenem Gesicht brach er ab. »Ach Gott, das war geschmacklos. Tut mir leid. Ich hab’s eben einfach noch nicht begriffen.«
      Kincaid träufelte noch etwas Zitrone auf seinen ausgezeichneten Fisch und fragte: »Haben Sie ihn gemocht? Als Mensch, meine ich.«
      Frye machte ein nachdenkliches Gesicht. »Hm, ja, ich denke schon. Aber so einfach ist das nicht. Wir waren, wie ich schon sagte, anfangs überglücklich, daß er zu uns kommen wollte. Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht, weshalb er eine der besten Firmen Londons unseretwegen verlassen wollte, aber er sagte, er hätte familiäre Schwierigkeiten und wollte ein bißchen kürzer treten, näher an zu Hause sein.« Er schob sich eine Ladung Salat in den Mund und kaute ausgiebig.
      Kincaid überlegte, ob Fryes bekümmerte Miene seine Meinung über sein Mittagessen oder seine Gefühle in bezug auf Connor widerspiegele. »Und?« drängte er vorsichtig.
      »Es war wahrscheinlich naiv von uns, daß wir ihm das glaubten. Aber Con konnte sehr charmant sein. Nicht nur Frauen gegenüber - Männer haben ihn auch gemocht. Das war einer der Gründe, weshalb er ein so guter Verkäufer war.«
      »Er war also gut in seiner Arbeit?«
      »O ja, sehr gut. Wenn er sich darauf eingelassen hat. Aber genau da lag das Problem. Er war am Anfang so enthusiastisch - voller Pläne und Ideen daß Gordon und ich ganz hingerissen waren.« Frye machte eine kurze Pause. »Wenn ich

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