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Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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nicht mehr helfen können. Sie war zu diesem Zeitpunkt längst tot.«
      »Ist das sicher?«
      »Ziemlich sicher. Aber mehr ist aus der Polizei nicht rauszukriegen.«
      »Aber du hast es gewußt, stimmt’s? Jo hat gesagt, daß du zur Polizei gegangen bist. Nur so konnten sie sie identifizieren. Du hast es geahnt, weil du ihr so nahegestanden hast ...« Sie berührte seinen Arm, und die Geste war ihr so vertraut, wie sie es noch eine Stunde zuvor nie für möglich gehalten hätte.
      Er stand abrupt auf. »Das glaube ich nicht. Es war logisch. Mehr nicht. Ich habe gewußt, was du gewußt hast ... daß sie dieses Treffen nie versäumt hätte ... unter normalen Umständen ... Außerdem habe ich gewußt, daß sie nicht nach Hause gekommen war.«
      »Aber ihr seid zusammen gewesen ...«
      »Nicht den ganzen Abend.« Er lief unruhig zur Balkontür und sah hinaus. »Nach der Einladung bei Jo hat sie mich gebeten sie erst später im Ferry House wieder zu treffen. Aber sie ist nicht erschienen.«
      »Aber ...« Teresa starrte auf seinen Rücken. Was er sagte, ergab keinen Sinn. Trotzdem wollte sie ihn nicht drängen. »Die Polizei ... haben die gesagt, wie ...«
      Reg schüttelte den Kopf. »Nein. Haben sie esjo nicht gesagt?«
      Teresa zögerte. Sie ahnte, wie schwierig das alles für ihn war. Sicher konnte er an nichts anderes mehr denken. Und vielleicht gelang es ihr, ihn zu beruhigen. »Nur, daß es unwahrscheinlich ist, daß man sie - du weißt schon - sie überfallen hat.«
      »Soll das alles vielleicht akzeptabler machen?« Das klang bitter. »So nach dem Motto >sie hat ein erfülltes Leben gehabt      Teresa merkte entsetzt, daß sie an William überhaupt nicht gedacht hatte. Sie hatte mit ihrer Trauer genug zu tun gehabt, bis Reg vor ihrer Tür aufgetaucht war. »Wie hat er’s aufgenommen?«
      »Er steht unter Schock. Wir haben nur wenig geredet.«
      »Über Annabelle?«
      Reg drehte ihren leeren Teebecher sorgsam auf dem Untersatz. »Und die Firma. Er hat mich gebeten, mich vorerst darum zu kümmern. Aber ich schaffe das nicht ohne deine Hilfe. Die Lage ist auch so schon schwierig genug.«
      Alarmiert richtete sie sich auf. »Du hast ihm doch nicht gesagt, was wir Sir Peter vorschlagen wollten, oder?«
      »Selbstverständlich nicht. Aber wir können Hammond’s nicht mehr lange aus den roten Zahlen halten, ohne etwas zu unternehmen ...«
      Das Klingeln des Telefons ließ beide zusammenfahren. Teresa starrte es an, als läge eine giftige Schlange auf ihrem Couchtisch.
      »Willst du nicht abnehmen?« sagte Reg.
      Sie hob ab und drückte auf die »Sprechen«-Taste. »Hallo?«
      Sie hörte einen Moment zu, dann antwortete sie: »Ja. In Ordnung. In einer halben Stunde.« Sie legte auf und sah Reg an. »Das war die Polizei. Sie möchten sich mit mir bei Hammond’s treffen.«
     
    Lewis und drei andere übriggebliebene Kinder saßen auf dem kalten Linoleumboden in der Eingangshalle des Gebäudes der Frauenvereinigung des Dorfs. Die beiden Mädchen waren dünn, nicht besonders hübsch und trugen Brillen. Der fette Bob Thomkins hatte soviel geheult, daß sein Gesicht ganz fleckig war.
      Die Erwachsenen waren jeweils einzeln oder zu zweit hereingekommen und hatten sich unter den Kindern umgesehen, als begutachteten sie beschädigte Ware. Sie hatten die kleinsten und niedlichsten Kinder zuerst genommen, dabei häufig Geschwister getrennt, obwohl diese sie angefleht hatten, zusammenbleiben zu dürfen. Eine freundlich aussehende Dame in einem geblümten Kleid hatte Simon Goss mitgenommen und bedauernd mit der Hand abgewehrt, als sich der kleine Junge an Lewis geklammert und geweint hatte. Täte ihr so leid, hatte sie gesagt, aber sie könne nur ein Kind nehmen, und sie habe einen Sohn in Simons Alter.
      Lewis kannte Hunger und auch Trauer, zum Beispiel als seine kleine Schwester Annie an Masern gestorben war ... aber nie in

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