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Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Krieges, wenn man so will.«
      »Sicher ist sie in der Lage ...«
      »Selbstverständlich ist sie in der Lage«, fiel Mortimer ihr gereizt ins Wort. »Und sie hat es verdient. Darum geht es nicht.«
      »Wo liegt dann das Problem? Sie haben fraglos für Annabelle gearbeitet... warum nicht für Teresa?«
      »Nein!« Mortimers Stimme klang schneidend. Schließlich drehte er sich um. »Sie verstehen nicht. Ich hätte diese Beförderung dringend gebraucht! Sie ist mit einer saftigen Gehaltserhöhung verbunden. Seit Annabelle tot ist, wäre es meine einzige Chance gewesen, die Geier noch ein bißchen länger auf Distanz zu halten ... Außerdem hätte ich in dieser Position die Hoffnung gehabt, den Deal zu retten, den ...« Er verstummte abrupt.
      »Welche Geier?« fragte Kincaid.
      Reg verzog den Mund zu einem Lächeln. »Ich habe leider über meine Verhältnisse gelebt.«
      Kincaid deutete auf die Bilder an den Wänden. »Die Gemälde?«
      »Guter Tip«, stimmte Reg ihm zu. »Ja, unter anderem. Konnte leider noch nie gut mit Geld umgehen. Und ich hatte mit einer ziemlich großen Summe gerechnet, die sich leider nie ... materialisieren wird.«
      »Setzen Sie sich, und erzählen Sie uns von diesem Deal.« Kincaid deutete auf die Sofas.
      Reg Mortimer ließ sich in die weißen Polster fallen und stützte den Kopf in beide Hände, ein Bild des Jammers. »Ist vermutlich jetzt sowieso egal. Hat sich alles von selbst erledigt«, murmelte er. Dann ließ er die Hände in den Schoß sinken und sah zu Kincaid und Gemma auf.
      »Geht um so was wie eine Kommission ... man könnte es auch einen Finderlohn nennen. Annabelle, Teresa und ich sind schon vor einiger Zeit zu dem Entschluß gekommen, daß es nur eine Möglichkeit gibt, die Zahlungsfähigkeit der Firma Hammond’s zu erhalten: der Verkauf des Firmengeländes. Mit dem Erlös sollte das Unternehmen weiter flußabwärts in einer moderneren und weniger kostenintensiven Immobilie untergebracht werden.
      Ich kannte da einen Mann ... einen Bauunternehmer ... der für den Speicher jeden Preis gezahlt hätte. Vorausgesetzt, Annabelle konnte dazu überredet werden, gegen den ausdrücklichen Willen ihres Vaters zu handeln. Also habe ich die beiden zusammengebracht.«
      »Daher die Kommission«, dachte Kincaid laut. »Zahlbar bei Geschäftsabschluß, nehme ich an?«
      Mortimer nickte. »Aber es gab noch einen Haken. Der Deal wäre nur perfekt gewesen, wenn wir die Mehrheit der Anteilseigner hätten überreden können, gegen William zu stimmen. Und Annabelle war nur dann dazu zu bewegen, sich gegen ihren Vater zu wenden, wenn sichergestellt wurde, daß der Lagerspeicher selbst als integrierter Teil der Neubebauung erhalten bliebe. Sie dachte, das würde William milder stimmen ... ihm das Gefühl geben, daß die Firma Hammond’s noch immer ihren Platz in der Geschichte behielte.«
      »Dieser Bauunternehmer ...«, begann Gemma, »das war Lewis Finch, stimmt’s?«
      Als Mortimer erneut nickte, runzelte Kincaid die Stirn. »Sie sagen >Annabelle war nur unter der Zusicherung zu bewegen ...<. Das klingt, als sei genau das nicht vorgesehen gewesen, ich meine die Integration des bestehenden Gebäudes in die Neubebauung? Ich dachte, Lewis Finch hätte sich gerade dadurch einen Namen gemacht.«
      »Hat er auch. Aber in diesem Fall hatte er andere Pläne. Es war die Rede von >Konstruktionsmängeln am Speicher<. Aber Lewis und ich waren übereingekommen, Annabelle nichts davon zu erzählen ... in der Hoffnung, daß sie nicht darauf bestand, eine entsprechende Klausel in den Vertrag aufzunehmen.«
      »Was, glaubten Sie, wäre geschehen, wenn Annabelle davon Wind bekommen hätte?« fragte Gemma hitzig. »Sie waren verlobt, wollten heiraten. Trotzdem haben Sie hinter ihrem Rücken konspiriert.«
      »Ich war verzweifelt. Ich dachte, der Rest würde sich von selbst erledigen, sobald das Geschäft abgeschlossen war ... daß vielleicht sogar William Vernunft annehmen würde ...«
      Kincaid glaubte zu wissen, wie es weitergegangen war. »Und dann haben Sie herausbekommen, daß Lügen und Betrügen keine Fremdwörter für Annabelle waren. Was ist an jenem Abend passiert, nachdem Sie von Annabelle und Martin Lowell erfahren hatten?«
      »Wir haben uns gestritten, nachdem wir von Jo weggegangen waren. Ein Wort gab das andere. Ich habe ihr auf den Kopf zu gesagt, daß ich ihr alles zutraue, seit ich weiß, was sie ihrer Schwester angetan

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