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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drang ein Zischen, bevor sie den Revolver einsteckte.
    Er fand irgendwo unter der Kleidung seinen Platz. Es gefiel ihr nicht, daß der Mann noch auf der Seite lag. Eine teigige Patschhand berührte ihn und rollte den Körper auf den Rücken. So war es gut.
    Sie hatte auf dem Weg nach unten das Licht eingeschaltet.
    Von einer Helligkeit konnte man nicht sprechen, es war nur mehr eine trübe Beleuchtung, die Deborah allerdings ausreichte, und sie freute sich diebisch, als sie das Stöhnen des Mannes hörte.
    Sein Gesicht hatte ebenfalls einiges mitbekommen. Es war mehrmals gegen die harten Steinkanten geschlagen und an verschiedenen Stellen aufgeplatzt. Die Wunden zeichneten sich ab wie Flecken, auch die Lippen waren aufgeplatzt, und die Augen des Mannes standen offen. Sie starrten gegen das Gesicht des weiblichen Ghouls.
    Deborah war sich nicht sicher, ob der Mann sie noch erkannte. Auch sie hatte Schwierigkeiten mit dem Sehen und schob klebrige Haarsträhnen zur Seite, die sich vor ihre Augen gelegt hatten. Endlich war ihr Blick auf das Opfer ganz frei.
    Es tat ihr gut, ihn liegen und leiden zu sehen.
    Sie beugte sich noch weiter vor.
    Eine Zunge schlug aus ihrem Maul. Sie mußte sich anstrengen, um zu reden und konnte trotzdem nicht vermeiden, daß bei ihren Worten auch Tropfen aus dem Maul schlugen und in das Gesicht des verletzten Mannes klatschten.
    »Du gehörst mir«, sagte sie.
    Luigi war nicht in der Lage, ihr eine Antwort zu geben. Er konnte mit diesen aufgesprungenen Lippen nicht reden. Als er es versuchte, drang nur ein Brabbeln aus seinem Mund.
    Ihre rechte teigige Hand verschwand unter dem Mantel. Der Mann lebte noch, und damit konnte sie nicht viel anfangen. Auf keinen Fall mit einem Lebenden.
    Sie holte den Knüppel hervor. Zuckend bewegte sie die Waffe auf das Gesicht des Mannes zu, ohne daß sie es berührte.
    Serrano war zudem nicht in der Verfassung, Gegenwehr zu leisten. Mit ihm konnte man alles machen. Das wußte auch Deborah, und genau das hatte sie gewollt.
    Sie holte aus. Dann schlug sie zu!
    Was anschließend geschah, ging nur sie etwas an, aber es tat ihr gut, sehr gut…
    ***
    Suko tat nichts. Er blieb so starr im Flur stehen, als hätte er einen Befehl erhalten, und er wollte herausbringen, ob er sich nicht geirrt hatte.
    Verwesungsgeruch!
    Hatte es tatsächlich nach Verwesung gerochen?
    Der Inspektor wußte es nicht. Er konnte es sich auch einbilden, schließlich lag hinter der Tür in seinem Rücken eine Leiche.
    Und dieser Mann war bereits seit zwei Tagen oder auch länger tot, so genau wußte es Suko eben nicht.
    Doch der neue, der andere Geruch war intensiver. Er war stärker, er glich einem Pesthauch, der unsichtbar durch den Hur wehte und auch ihn nicht ausließ.
    Nicht die Hölle hatte diesen Pesthauch entlassen, sondern eine tiefe, uralte Gruft, die es in dieser Umgebung allerdings nicht gab. Demnach mußte der Gestank einen anderen Grund haben.
    Suko schnüffelte weiter. Er drehte dabei den Kopf, blickte nach rechts, dann nach links, weil er unbedingt herausfinden wollte, in welcher Richtung des schmalen Wohnungsflurs der Geruch stärker lagerte.
    Es war ihm nicht möglich, das herauszufinden. Dieser Leichengestank blieb gleich.
    Nachdem Suko die erste Überraschung verdaut hatte, dachte er wieder rational. Er ging davon aus, daß irgendeine Person diesen Bereich hier betreten haben mußte, während er im Zimmer bei dem Toten gewesen war. Wenn er den Geruch auch weiterhin in Betracht zog, konnte diese Person nur ein Ghoul gewesen sein.
    Sukos Lächeln wurde hart, als er daran dachte. Er wollte sich trotzdem kundig machen und bewegte sich lautlos auf die Tür zu. Im Schein seiner kleinen Lampe schaute er sich das Schloß genauer an, um festzustellen, daß niemand dort manipuliert hatte. Er entdeckte keine Beschädigungen, nicht den kleinsten Kratzer.
    Suko richtete sich wieder auf. Das Kribbeln auf seinem Rücken hatte er sehr wohl bemerkt. Er sah auch, daß sich vor ihm – er hatte sich mittlerweile gedreht – eine Tür geöffnet hatte. Bestimmt nicht von allein, und es war auch nicht die Tür zum Totenzimmer, sondern die, die in den kleinen Wohnraum führte. Auf der Schwelle stand niemand. Die Tür war nur einladend geöffnet worden. Jemand wollte, daß er das Zimmer betrat.
    Den Gefallen konnte Suko der unbekannten Person tun. Er hätte es sowieso getan, es war kein Problem für ihn, nur war er jetzt besonders auf der Hut.
    Seine Beretta hatte er noch steckenlassen. Er würde

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