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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Greta hatte Apartment Nummer vierundfünfzig.«
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis.«
    »Davon lebe ich, Detective.«
    »Haben Sie Greta oft gesehen?«
    »Nur gelegentlich. Aber Lilah hat sie zwei-, manchmal sogar dreimal die Woche besucht. Es war rührend, sie zusammen zu sehen, diese verschrumpelte alte Frau und diese schöne, junge Prinzessin. Trotz eines Altersunterschieds von bestimmt fünfzig Jahren hatten sie eine gute Beziehung zueinander. Doch die endete dann genauso plötzlich, wie sie begonnen hatte.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ehrlich gesagt, war das damals nicht gerade meine Hauptsorge. Lilah und ich hatten viele Probleme.« Goldin wirkte nachdenklich. »Sie meckerte ununterbrochen an mir rum. Statt mich enthusiastisch und anregend zu finden, war ich plötzlich arrogant und unausstehlich. Was auch stimmte, aber so war ich schon immer gewesen. Sie mochte mich halt einfach nicht mehr. Als sie mir die Scheidungspapiere präsentierte, war ich am Boden zerstört. Ich war wütend und verbittert und …«
    Er warf die Hände in die Luft, schüttelte den Kopf und beruhigte sich wieder.
    Decker wartete einen Augenblick, dann sagte er: »Mittlerweile scheint es Ihnen aber ganz gut zu gehen.«
    Goldin lächelte. »Yeah, das stimmt. Das hab ich einzig und allein meiner Frau zu verdanken. Mann, wenn Humpty Dumpty Wendy gekannt hätte, säß er immer noch auf der Mauer. Als ich sie kennenlernte, hat sie mich zwar nicht so umgehauen wie Lilah, aber …« Er kicherte leise. »Gott, wie ich diese Frau liebe. Ich steh Todesängste aus, wenn sie nachts in der Innenstadt arbeitet. Aber sie ist altruistisch – wirklich altruistisch.« Er seufzte. »Was soll ich denn machen?«
    Decker dachte an Rina und an sein Bedürfnis, sie zu beschützen. Nicht daß das sie je daran hindern würde, dumme und gefährliche Dinge zu tun. »Bevor Sie gehen, geben Sie mir doch bitte die Adresse von der Beratungsstelle.«
    Goldin war überrascht. »Warum?«
    »Ich geb sie der Einsatzleitung von Central. Vielleicht können die Streifenwagen sie in ihre Runde einbauen. Aber damit ist das Problem mit der Kriminalität natürlich nicht gelöst.«
    »Das machen Sie einfach nur so?«
    »Ich bin eben ein toller Kerl.«
    »Danke.« Er lächelte. »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache«, sagte Decker. »Perry, können Sie sich irgendeinen Grund vorstellen, weshalb Lilah Greta nicht mehr besucht hat?«
    »Nein … außer …«
    »Was?«
    »Am Anfang hatten Lilah und ich nicht viel mit Davida zu tun. Doch als unsere Beziehung zu bröckeln anfing, wurde das Verhältnis zu ihrer Mutter wieder enger. Um die Zeit herum hat Lilah auch ihre Wohltätigkeitsarbeit komplett eingestellt. Sie ist wieder in ihre alten Gewohnheiten zurückgefallen und fing an, viel Geld auszugeben. Das Sanatorium hat sie kurz nach unserer Scheidung gekauft. Ich weiß es nicht, aber ich hatte immer das Gefühl, daß Greta für Lilah so was wie eine Ersatzmutter war. Als sie sich dann wieder besser mit Davida verstand, schien es so, als brauche sie Greta nicht mehr.«
    Goldin runzelte angestrengt die Stirn.
    »Greta tat mir leid. Ich hab sie sogar ein- oder zweimal alleine besucht. Sie war kein bißchen gekränkt über Lilahs Verhalten. Nahm es ganz gelassen hin, als ob sie es erwartet hätte.«
    »Hatte sie irgendeine Vermutung, weshalb Lilah nicht mehr zu ihr kam?«
    Goldin schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern, daß sie was Spezifisches gesagt hätte. Bloß irgendwas, daß sie gewußt hätte, daß es nicht ewig dauern würde … mit ›es‹ meinte sie die Beziehung zwischen den beiden. Sie nahm, wie gesagt, Lilahs Zurückweisung sehr gelassen hin. Ich wünschte, ich hätte ebenso reagiert. Hätte mir ’ne Menge Selbstgeißelung erspart.«
    »Das bringt nie was.« Decker klappte sein Notizbuch zu und steckte es in seine Jacke. »Sie haben mir sehr geholfen. Wenn ich noch weitere Fragen hab, ruf ich Sie an.«
    »Das war’s dann?«
    »Im Augenblick ja.«
    »Rufen Sie mich ruhig an. Irgendwie hat’s sogar Spaß gemacht – eine Art Machotherapie. Sie wären sicher ein guter Psychologe geworden.«
    Decker fragte sich, wieviel Psychologen wohl verdienten. »Ich geb Ihnen meine Nummer, falls Ihnen noch was Wichtiges einfällt.« Als er eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche zog, fiel ein Foto von Rina heraus. Goldin hob es auf.
    »Ihre Tochter?«
    »Meine Frau.«
    Goldin stöhnte. »Schon wieder voll ins Fettnäpfchen.«
    »Sie ist jung, Perry.« Decker nahm

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