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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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keine von Ihren Dienstboten, Lilah, wagen Sie das nicht noch einmal!«
    Diesmal wich Lilah zurück.
    »Sie wohnt hier, haben Sie das verstanden, Miss Brecht?« Kochend vor Wut, ging Decker auf sie zu und baute sich drohend vor ihr auf. »Das ist ihr Haus, ihr Wohnzimmer, und Sie haben sie um drei Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen!«
    »Peter …«
    »Mädchen, wenn Sie Kaffee wollen, dann gehn Sie nach Hause und machen ihn sich verdammt noch mal selbst!«
    »Peter!« Rina hatte ihn am Arm gepackt. »Peter, ruf doch vom Schlafzimmer aus Marge an.«
    Keuchend wurde Decker plötzlich bewußt, daß er Lilah in eine Ecke gedrängt hatte. Er ging einen Schritt zurück und öffnete seine geballten Fäuste. Es dauerte einen Augenblick, bis er wieder klar denken konnte. Dann wandte er sich an Rina.
    »Tut mir leid.«
    Rina lächelte schwach und küßte ihn auf die Wange. »Geh und ruf Marge an.«
    Decker trat einen weiteren Schritt zurück und rieb sich mit einer Hand durchs Gesicht. »Okay.« Er spürte, wie sich sein Atem wieder normalisierte. »Okay.« Er küßte Rina auf die Stirn und steuerte auf das Schlafzimmer zu.
    »Peter?« rief Rina.
    Decker drehte sich um.
    »Sieh doch bitte mal nach den Jungs.«
    Decker nickte und ging hinaus. Rina wandte den Blick zu Lilah, die immer noch in der Ecke kauerte, die Arme schützend um den Oberkörper geschlungen. Doch ihr Gesichtsausdruck war sonderbar; wie ein kleines Mädchen, das unartig gewesen war, verängstigt, aber trotzdem mit sich zufrieden. Ganz langsam verzogen sich Lilahs Lippen zu einem vagen Lächeln.
    »Er war echt wütend, was?«
    Rina bemerkte das lüsterne Timbre in Lilahs Stimme. Aber vielleicht reagierte sie auch nur so heftig darauf, weil die Frau so schön war. »Setzen Sie sich an den Eßtisch«, sagte sie. »Ich mach Ihnen einen Kaffee.«
    Schweigen.
    »Kommen Sie.« Rina deutete mit ihrem Arm zum Tisch. »Setzen Sie sich.«
    »Sie müssen mich für verrückt halten.«
    Lilah hatte Tränen in den Augen. »Überhaupt nicht«, sagte Rina. »Kommen Sie.«
    Lilah löste sich aus der Ecke und ging mit winzigen Schritten zum Tisch. Rina eilte schnurstracks in die Küche. Dort nahm sie den Kaffee aus dem Kühlschrank und goß Wasser in eine Glaskanne. Plötzlich spürte sie, daß jemand hinter ihr stand, und wußte, daß Lilah ihr gefolgt war.
    »Wird er immer so wütend?«
    Rina schüttete das Wasser in die Kaffeemaschine. »Warum setzen Sie sich nicht an den Küchentisch?«
    »Es tut mir sehr leid«, flüsterte Lilah. »Es ist bloß …« Sie setzte sich an den Küchentisch. »Schwarzer Kaffee ist okay. Es tut mir leid.«
    Rina mußte plötzlich daran denken, was Lilah durchgemacht hatte, und lenkte ein. »Schon gut. Tut mir sehr leid, was da gestern passiert ist. Ich bin froh, daß Ihnen nichts zugestoßen ist.«
    »Das wär sicher anders, wenn Ihr Mann nicht dabeigewesen wäre.«
    Rina nickte.
    »Er ist ein phantastischer Reiter.«
    »Ja, das ist er«, antwortete Rina.
    »Ich hätte nichts dagegen, noch mal mit ihm zu reiten.« Lilah legte ihre Finger auf die Lippen. »Ich meine …« Lilah lachte. »Ich weiß nicht, was ich rede. Verzeihen Sie mir bitte.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken deswegen. Der Kaffee ist gleich fertig.«
    »Danke.«
    Rina fiel auf, daß Lilahs Stimme dunkel und sexy geworden war. In der nächtlichen Stille wirkte sie unglaublich verführerisch.
    »Ich bin nicht einfach nur gekommen, um Peter aufzuscheuchen«, sagte Lilah. »Ich muß unbedingt mit ihm reden. Normalerweise kann ich sehr gut mit Streß umgehen, aber …« Ihre Augen wurden feucht. »Aber wie viel …«
    Nun flossen die Tränen in Strömen, doch Rina hatte den Eindruck, daß sie ein Lächeln im Gesicht hatte.
    »Wie viel kann ein einzelner Mensch ertragen?« sagte Rina.
    »Genau!« Lilah wischte sich die Augen.
    Rina nahm die Kaffeekanne und sagte: »Ich hab Koffeinfreien gemacht, falls noch jemand an Schlaf denken sollte.«
    Lilah blickte auf und kniff die Augen zusammen. »Sie sind ja schwanger!«
    Rina nickte und schenkte zwei Tassen Kaffee ein. Das Telefon klingelte. Doch Peter nahm vor ihr ab. Lilah starrte auf die Tasse, die vor ihr stand.
    »Ist das natürlich entkoffeinierter Kaffee?«
    »Ja.«
    Lilah trank einen Schluck, dann wurde ihr Blick plötzlich ganz hart. »Ist es Ihr erstes – nein, das kann ja nicht sein, wenn Sie Peter gebeten haben, nach den Jungs zu sehen. Wie viele Kinder haben Sie denn?« Sie kniff erneut die Augen zusammen. »Sie sind viel

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