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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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jünger als er. Wie alt sind Sie?«
    »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick«, sagte Rina.
    Sie wollte gerade ins Schlafzimmer gehen, als Peter herauskam.
    »Dieses ganze Theater tut mir echt leid«, flüsterte er.
    »Mit den Jungs alles okay?«
    »Yeah, sie warten nur, daß du Ihnen noch mal einen Gutenachtkuß gibst. Rina, es tut mir wirklich leid …«
    »Mach dir keine Gedanken deswegen, Peter. Sie hat sich etwas beruhigt. Behauptet, sie müsse unbedingt mit dir reden. Laß sie es sich von der Seele reden, und dann sieh zu, daß du sie los wirst.« Sie hielt inne. »Aber sei nicht zu hart. Sie hat eine Menge durchgemacht.«
    Decker dachte über das nach, was Lilah durchgemacht hatte. Ihre extreme Wut könnte eine verzögerte Reaktion auf die Vergewaltigung sein. Sie hatte eine Wut auf Männer und ließ das an ihm aus. Wenn es tatsächlich so war, dann war das der krasseste Fall von Übertragung, den er je erlebt hatte. Doch Lilahs Verhalten schien sich jeder vernünftigen Erklärung zu widersetzen. Könnte es vielleicht sein, daß die Frau schon vorher übergeschnappt war und die Vergewaltigung sie vollends in den Wahnsinn getrieben hatte? Was auch immer der Grund für alles war, er würde dieser Tussi auf keinen Fall erlauben, sich an Rina abzureagieren.
    »Du bist wunderbar, Rina. Die allerbeste!«
    Sie schüttelte wissend mit dem Kopf. »Das ist wahr.«
    »Ich hab Marge angerufen«, sagte Decker. »Und Lilahs Bruder. Er kommt sie abholen.« Er steckte die Hände in die Hosentaschen. »Gib den Jungs einen Kuß, und dann geh wieder schlafen.«
    »Schlafen?« Rina lachte.
    »Na ja, zumindest ausruhen.«
    Lächelnd nahm Rina zur Kenntnis, daß Peter sich umgezogen hatte. Sie begutachtete seinen Aufzug – eine locker sitzende Jeans, Arbeitshemd und Turnschuhe. Bequem, aber kein bißchen aufreizend. Das war ganz in ihrem Sinne.

20
    Bekleidet mit einem rohseidenen Kaftan, einer stone-washed schwarzen Jeans und einer ebenfalls rohseidenen Jacke, stürmte Frederick Brecht durch die Tür. An den Füßen trug er Nike High-Tops, unter deren überdimensionale Zungen er seine Hose gesteckt hatte. Seine blauen Augen tränten und waren rot, sein Schädel und die Haut um seinen Bart waren mit roten Flecken übersät. Er hatte sich mit einem nach Gras riechenden Eau de Cologne eingesprüht. Zu viel, weil er in Eile war, dachte Decker. Mit vor Wut verzerrtem Gesicht trat Brecht seiner Schwester gegenüber. »Bist du verrückt geworden?«
    Lilah sah Decker an. »Das ist genau der Grund, weshalb ich mich nicht erhol …«
    »Hast du den Verstand verloren, Lilah? Ihn um drei Uhr morgens aus dem Bett zu scheuchen?« Brecht war empört. »Warum hast du mich denn um Himmels willen nicht angerufen?«
    »Freddy ist ja so eifersüchtig«, sagte Lilah.
    »Du lieber Gott, das hat doch mit Eifersucht nichts zu tun! Das hat was mit gesundem Menschenverstand zu tun …«
    »Nur zu deiner Information, ich hab versucht, dich anzurufen, Freddy. Du warst nicht zu Hause.«
    »Aber ich bin doch erreichbar!« Brecht brüllte mittlerweile. » Er hat mich doch schließlich auch erreicht!« Er zeigte auf Decker.
    Marge wischte sich einen Staubfleck von ihrer Hose. »Leute, ich hab keine Kinder. Ich bin nicht dran gewöhnt, jemand um drei Uhr morgens zu füttern. Können wir nicht endlich zu Potte kommen?«
    »Warum haben Sie sie hergerufen?« wollte Lilah plötzlich von Decker wissen.
    »Wenn Sie künftig etwas zu berichten haben, Miss Brecht, fragen Sie nach Detective Dunn. Sie ist von jetzt an für Sie zuständig.«
    »Was! Sie können mich doch nicht einfach fallen lassen!«
    »Niemand läßt Sie fallen«, sagte Marge gelassen.
    »Er kann mich doch nicht hängen lassen!«
    »Detective Dunn ist eine unserer qualifiziertesten Mitarbeiterinnen …«
    »Ich kann es nicht glauben, daß Sie mich im Stich lassen!«
    »Niemand läßt hier irgendwen im Stich«, sagte Marge. »Wenn Sie meine Hilfe brauchen, bin ich sofort da …«
    »Sie will ich nicht, ich will ihn!« Lilah zeigte auf Decker. »Das heißt ja nicht, daß ich Ihnen nicht vertraue, Detective. Ich bin eben an Peter gewöhnt.«
    »Peter?« sagte Brecht. »Du redest einen Polizisten mit Vornamen an?«
    »Frederick, sei nicht so kindisch.«
    »Es war kindisch von dir, diesen armen Mann um seinen Schlaf zu bringen.« Brecht wandte sich an Decker. »Es tut mir leid …«
    »Hör auf, dich für mich zu entschuldigen, als ob ich dein Kind wäre!«
    »Manchmal benimmst du dich wie ein

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