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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Auftragsdienst angerufen. In seiner Praxis nicht?«
    »Doch, da auch. Ich hab seine sämtlichen Nummern angerufen. Er meldet sich nicht! Peter, ich habe solche Angst!«
    Sie machte Anstalten, auf Decker zuzukommen, doch er wich zurück. »Wo wohnt Dr. Merritt, Miss Brecht?«
    »In Newport.«
    »Haus oder Apartment?«
    »Eigentumswohnung.«
    »In einem exklusiven Gebäude?« fragte Marge.
    »Es ist sehr gefragt, Detective!«
    Marge sah zu Decker. Er zuckte die Achseln. »Also gibt es dort einen Wartungs- und Reinigungsdienst, Türsteher, vielleicht sogar eine Pförtnerloge.«
    »Selbstverständlich!«
    Selbstverständlich, dachte Marge giftig. Zu Decker gewandt, sagte sie: »Der Pförtner hat sicher einen Schlüssel von der Wohnung. Ich ruf da an.«
    Lilah gab Marge die Nummer, und dann warteten sie. Siebzehn Minuten später hängte Marge das Telefon ein. »Er ist nicht da. Aber man hat mir gesagt, es sähe alles aus wie immer, nichts Ungewöhnliches festzustellen.«
    »Wie können die das wissen?« sagte Lilah.
    Marge ignorierte die Frage und sagte: »Okay, bleibt also seine Praxis. »Aber ich fahr jetzt nicht nach Newport raus …«
    »Palos Verdes«, korrigierte Lilah.
    »Wo auch immer.« Marge legte sich ihren Parka um die Schultern. »Ich geh doch nicht auf Phantomjagd …«
    »Das ist keine Phantomjagd, ich versichere es Ihnen! Die elektrischen Schwingungen sind sehr stark.«
    »Dann sollten Sie vielleicht nach Palos Verdes rausfahren«, schlug Marge vor.
    »In meinem derzeitigen Gemütszustand?« fauchte Lilah. »Wie können Sie überhaupt auf die Idee kommen …«
    »Palos Verdes kann bis morgen früh warten«, erklärte Decker. »Jetzt gehen Sie erst mal nach Hause und schlafen, Miss Brecht.«
    »Das kann ich bestimmt nicht.«
    »Dann ruhen Sie sich aus«, sagte Decker.
    »Nehmen Sie ein weiteres Bad aus Ginseng und Ingwerwurzel«, sagte Marge.
    »Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag!« stimmte Brecht zu.
    »Peter …«, sagte Lilah.
    »Sergeant Decker«, korrigierte Marge. »Was wollten Sie sagen, Miss Brecht?«
    »Mein Bruder …« Sie atmete tief aus. »Er hat noch eine zweite kleine Praxis in Burbank.«
    »Seine Abtreibungsfabrik«, stellte Freddy Brecht klar. »Bezahlung pro Stunde …«
    »Er erweist den Leuten einen Dienst …«
    »Der wahnsinnige Schlächter von Burbank …«
    »Dort ist noch nie jemand gestorben …«
    »Niemand, von dem du je gehört hast!«
    »Hey!« rief Decker. »Können Sie beide denn nie aufhören? Es reicht! Dr. Merritt hat also diese Praxis in Burbank. Warum sollte er dort sein?«
    »Er geht zwar nicht ans Telefon«, sagte Lilah, »aber ich weiß, daß er gestern morgen dort einige Termine hatte – das hat er mir erzählt. Sicher war das einer der Gründe, weshalb er sich mit mir treffen wollte. Burbank ist nicht allzu weit von der Ranch entfernt. Ich nehme an, er dachte, wenn er schon in der Gegend ist …« Sie seufzte. »Können Sie nicht einfach mal für mich nachsehen?«
    »Was würde das bringen, wenn ich nicht reinkomme?« sagte Marge.
    »Ich weiß nicht …« Lilah blickte auf ihren Schoß. »Ich mach mir eben Sorgen. Ich weiß, daß da was nicht stimmt. Ich weiß es einfach!«
    Marge sah auf ihre Uhr, dann schaute sie zu Decker. »Was meinst du? Maximal fünfundvierzig Minuten, wenn da nichts ist?«
    »Das könnte ungefähr hinhauen.«
    Lilah sah Decker schüchtern an. »Werden Sie nach Kingston gucken?«
    »Ich habe die Ehre«, sagte Marge. Dann deutete sie mit einem Daumen auf die Haustür. »Und wenn Sie beide jetzt freundlicherweise Ihren Abgang machen würden.«
    Brecht nahm Lilah am Ellbogen und führte sie zur Tür. Vor dem Hinausgehen drehte er sich noch einmal um und sagte: »Ich bitte nochmals um Entschuldigung für die Störung.«
    »Jetzt entschuldigst du dich schon wieder für mich! Mir tut es nicht leid!«
    »Lilah …«
    »Behandel mich nicht so von oben herab!«
    Brecht schob sie nach draußen und schloß die Tür. Decker konnte sie noch streiten hörte, bis eines der Autos endlich davondonnerte. Er atmete ganz langsam aus. »Willst du das wirklich machen, Marge?«
    »Schon in Ordnung.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Nee. Ein Typ, der nicht ans Telefon geht, das schreit noch nicht nach einem Gewaltverbrechen. Warum sollte nicht wenigstens einer von uns noch ein bißchen Schlaf kriegen?«
    »Du machst mir ein schlechtes Gewissen, Marge.«
    »Red dir das mal ruhig ein, Pete.« Marge schob sich ein paar schlaffe blonde Strähnen aus den Augen und

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