Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen
lächelte. »Ich hab zu Hause ein leeres California-King-Bett hinterlassen. Da könntest du doch zumindest etwas mehr aus der Situation machen.«
Decker lächelte zurück. »Nicht schlecht.«
»Nicht schlecht.«
Rina tauchte in der Schlafzimmertür auf. »Ist die Luft rein?«
Marge lachte. »Sie können jetzt rauskommen, Mrs. Decker. Arme Rina. Womit hast du das nur verdient?«
»Womit habe ich das nur verdient?« sagte Decker.
Marge zeigte mit einem Finger auf ihn. »Hollander hat dich gewarnt. Er hat dir angeboten, den Fall zu übernehmen.«
Decker betrachtete die Decke. »Rieche ich da Kaffee?«
»Ich hol dir eine Tasse, Peter«, sagte Rina. »Marge?«
»Ich hol den Kaffee, Rina«, sagte Marge. »Sie kümmern sich um den Detective Sergeant hier, unseren unschuldigen Zuschauer.« Sie ging in die Küche.
»Ich hab nicht behauptet, daß ich ein unschuldiger Zuschauer bin«, rief Decker ihr hinterher. Aber sie war bereits verschwunden. Zu Rina sagte er: »Du hast ihr tatsächlich Kaffee gemacht?«
»Da hatte ich zumindest was zu tun, während ich ihren Fragen ausgewichen bin.«
»Es tut mir wirklich leid.«
»Du kannst dir deine Fälle ja nicht aussuchen.«
»Um die Wahrheit zu sagen, Marge hat recht. Hollander hat mich tatsächlich gewarnt. Aber du weißt ja, wie stur ich sein kann.«
»Das nennt man Beharrlichkeit.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn auf die Wange. »Das macht dich zu einem guten Detective.«
Decker lächelte. »Du sagst immer die richtigen Dinge, wenn du willst.«
»Heißt das, daß ich es nicht immer will?«
»Nein, ich meinte bloß …«
»Vergiß es, Peter.« Rina zauste ihm das Haar.
Marge kam mit einem Becher mit Dinosauriern zurück. »Ich bin weg.«
Rina sah Peter an. »Fährst du nicht mit?«
Marge machte ein finsteres Gesicht. »Wer braucht den schon? Gute Nacht, ihr zwei. Ich ruf an, wenn irgendwas ist.« Sie trank einen Schluck Kaffee, und dann sah sie sich den Becher an. »Den kriegst du morgen wieder.«
»Behalt ihn«, sagte Decker.
»Ich laß mich nicht mit Stegosauriern kaufen, Pete.«
»Und wenn ich noch eine Jahresration an Kaffee, Zucker und Milchersatz portionsweise abgepackt dazulege?«
»Die Versuchung ist überwältigend.« Marge winkte kurz und ging.
»Du bist ihr was schuldig«, sagte Rina.
»Aber reichlich.« Decker zog die Augenbrauen hoch. »Möchtest du den Rest der Nacht noch nutzen?« Er schlang die Arme um Rinas ausufernde Taille und küßte sie in den Nacken. »Ich trag dich sogar über die Türschwelle.«
Rina drehte sich um und schlang einen Arm um seine Taille. »Apropos anmachen, deine verzweifelte Maid wurde ganz erregt, als du sie angebrüllt hast.«
Decker ließ die Arme sinken. »Sie ist überhaupt nicht meine irgendwas – höchstens meine absolute Nervensäge.«
»Ich weiß.« Rina nahm seine Hände und küßte sie. »Ich war nur ein bißchen … biestig. Aber was ich gesagt hab, stimmt. Es macht sie an, wenn du wütend bist.«
»Okay. Danke, daß du mir das sagst. Ich werde mich bemühen, in ihrer Gegenwart nicht mehr wütend zu werden. Aber ich konnte verdammt noch mal nicht zulassen, daß sie so mit dir redet.«
»Ich hab mich über deine Unterstützung gefreut, Peter.« Sie küßte noch einmal seine Hände. »Weißt du, ich hab mir nur gerade überlegt …«
»Mhm.«
»Danke, Peter.«
Decker lächelte. »Was geht dir durch den Kopf?«
»Es ist vermutlich Unsinn.«
»Das ist es vermutlich nicht. Worum geht’s?«
»Daß es sie anmacht, wenn du wütend wirst. Vielleicht steht sie auf harten Sex. Vielleicht war ihre Vergewaltigung … na ja … ihr Partner hat sich hinreißen lassen … und sie will ihn schützen.«
Decker klopfte mit dem Fuß auf den Boden, während er über ihre Worte nachdachte. »Ein Spiel, das außer Kontrolle geraten ist? Warum aber dann der Einbruch?«
»Ich weiß nicht.« Lachend nahm sie seine Hand und führte ihn ins Schlafzimmer. »Du bist der Detective.«
»Die schwierigen Sachen überläßt du mir, was?«
Aber sie hatte einen interessanten Aspekt angesprochen.
Decker war immer noch wach, als das Telefon losging. Noch bevor das erste Klingeln geendet hatte, nahm er den Hörer ab. Ein Blick auf Rina versicherte ihm, daß sie fest schlief. Darüber war er sehr froh.
»Pete?«
»Yeah, leg los, Marge«, flüsterte er.
»Ich war noch nicht drinnen. Ich hab allerdings beim Police Department in Burbank angerufen, denen gesagt, was ich vorhab’ und gefragt, ob sie
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