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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Tasche. »Der, mit dem ich geredet hab, hieß Justice Ferris.«
    »Justice oder Justin?«
    »Justice – wie Gerechtigkeit.« Decker richtete sich auf. »Was für ein Schlamassel!«
    »Soll ich Merritts Patientenakten durchgehen?«
    »Yeah, wir sollten ganz von vorn anfangen … obwohl ich glaube, daß die Verbrechen zusammenhängen.«
    »Wir haben also einen Einbruch, eine Vergewaltigung und jetzt auch noch einen Mord.«
    »Einen widerlichen Mord. Ganz zu schweigen von einem durchgedrehten Pferd.« Decker strich seinen Schnurrbart glatt.
    »Marge, warum wollte Lilah bloß nach all diesen Jahren plötzlich mit Merritt essen gehen?«
    »Wie sie schon sagte, sie braucht doch wohl keine Entschuldigung, um sich mit ihrem Bruder zu treffen. Besonders nachdem er am Telefon so beruhigend auf sie eingeredet hat.«
    Decker lachte leise.
    »Was ist?«
    »Apropos beruhigend eingeredet«, sagte Decker. »Als ich mit Goldin sprach, hat er Kingston Merritts Verhalten seinen Patientinnen gegenüber wortwörtlich als beruhigend charakterisiert. Offenbar konnte Merritt durchaus charmant sein, wenn er nur wollte.«
    »Glaubst du, er wollte was von Lilah?« fragte Marge.
    »Kann schon sein.«
    »Weißt du, Pete, als ich Merritt das erste Mal gesehen hab, behauptete er, er hätte von der Vergewaltigung nichts gewußt. Er sei auf Davidas Wunsch zur Beauty-Farm gekommen.«
    Decker nickte. »Was könnte denn Merritt mit Davida zu besprechen gehabt haben?«
    »Wer sagt denn, daß sie was zu besprechen hatten, Rabbi? Vielleicht wollte er nur seine Ma besuchen.«
    »Hat Merritt nicht gesagt, seine Mutter hätte ihn herbestellt?«
    »Yeah.«
    »Also hatte er was mit Davida zu besprechen«, sagte Decker. »Und dann will er sich nach all den Jahren plötzlich mit seiner Schwester versöhnen. Ich glaube immer mehr, daß Freddy Brecht recht hat, daß nämlich Davida und Merritt etwas im Schilde führten. Und ich glaube, daß Merritt was von Lilah wollte.«
    »Pete, er war echt schockiert, als er von dem Angriff auf Lilah erfuhr.«
    »Oder er hat es überzeugend vorgetäuscht. Die Schauspielerei liegt denen im Blut.«
    »Ich hab schon alles mögliche erlebt, deshalb wundere ich mich über gar nichts mehr. Aber mein Gefühl sagt mir, daß Kingston seine Schwester nicht vergewaltigt hat.«
    »Aber vielleicht hatte er was mit dem Diebstahl zu tun. Wie ich schon sagte, jemand hat ein paar Schlägertypen angeheuert, und die sind dann auf die Idee gekommen, Lilah auch noch zu vergewaltigen.«
    Marge griff in ihre Tasche und holte einen Kaugummi heraus.
    »Okay, nehmen wir mal an, daß Merritt hinter dem Einbruch steckte.«
    »Was den Inhalt des Safes betrifft, wissen wir nur von dem Schmuck und den Papieren«, sagte Decker. »Fangen wir mit dem Schmuck an. Mal angenommen, Merritt hat den Schmuck gestohlen, um an Geld zu kommen. Laut Brecht war er immer knapp dran, und sein Bankkonto war ja auch nicht so gut gepolstert. Davida ist dahintergekommen, deshalb hat sie ihn ins Sanatorium bestellt. Sie wollte ihren Schmuck zurück. Merritt hat sich dumm gestellt, Davida ist wütend geworden und hat ihren eigenen Sohn umbringen lassen. Das würde den Raub und Merritts Tod erklären. Wenn Merritt tatsächlich Schlägertypen angeheuert hat, wäre das auch eine Erklärung für die Vergewaltigung.« Er hielt inne. »Das einzige Problem bei diesem Szenario ist allerdings, daß Davida, selbst wenn sie Merritt umbringen ließ, ihren Schmuck immer noch nicht zurück hätte.«
    »Sein Büro wurde durchwühlt, Pete. Vielleicht hat jemand danach gesucht.«
    »Aber nur sein Büro. Weder das Büro der Empfangssekretärin noch die Operationsräume wurden durchwühlt.«
    »Wenn ich Davida wär und meinen Schmuck wiederhaben wollte und vermutete, daß mein Sohn ihn geklaut hat, hätt ich ihn einfach angezeigt.«
    »Sie wollte vermutlich nicht, daß eine Familienangelegenheit an die Öffentlichkeit dringt.«
    »Aber sie war bereit, dafür zu morden? Wenn das nicht für Aufmerksamkeit sorgt …«
    »Okay«, sagte Decker. »Streich das mit dem Mord an Kingston wegen des Schmucks. Ich bin übermüdet und hab nur beschissene Ideen.«
    Marge lachte.
    »Versuchen wir’s mal mit den Memoiren«, sagte Decker. »Und zwar mit einem ganz einfachen Szenario. Mal angenommen, Merritt hat die Memoiren gestohlen. Wir wissen, wieviel Lilah diese Papiere bedeuteten. Und ich kann mich erinnern, daß Lilah mir erzählt hat, ihre Mutter hätte einen Anfall gekriegt, als sie von ihrer Existenz

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