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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Cafeteria. Brecht sprach ein paar Worte in den Apparat, dann hängte er ein.
    »Sie schläft noch.«
    Decker betrachtete sein Gesicht und kam zu dem Schluß, daß er die Wahrheit sagte. Und selbst wenn nicht, hätte er eh nicht viel von einem Gespräch mit Lilah, wenn Freddy ihm im Nacken saß. Vielleicht war es besser, wenn er morgen zurückkam, nachdem sie sich ausgeschlafen hatte. Er dankte Brecht für seine Hilfe. Doch eins mußte er noch tun, nämlich den Beutel mit Lilahs Kleidung in die Gerichtsmedizin bringen. Dann war sein Arbeitstag vorbei.
     
    Das Haus war wie ausgestorben. Es war schon fast sieben, und kein Essen stand auf dem Tisch – keine Söhne, die ihn an der Tür begrüßten, keine Frau, die seinen Mantel und den nicht existierenden Hut entgegennahm, und kein Hund, der ihm die Zeitung brachte. Seine Phantasie von einer Ehe – mit einem Schlag erschüttert.
    »Hallo«, rief er. »Wohnt hier jemand?«
    Er ging in die Küche. Leer. Dann sah er aus dem Fenster hinters Haus. Rina stand am Grill und schürte gekonnt das Feuer. Sie trug ein Hemdkleid aus Jeansstoff unter einer weißen Metzgerschürze. Sie lachte, und ihre langen schwarzen Haare wehten offen im Wind. Die Jungen machten mit den Pferden ein Rennen. Ihre Jarmulken hüpften im Galopp auf und ab, ihre Gesichter strahlten im Licht der untergehenden Sonne. Ginger raste hechelnd und jaulend hinter ihnen her, sichtlich die Anstrengung genießend.
    Häusliches Glück, nur daß er nicht dabei war.
    Er ging nach draußen.
    »Du kommst tatsächlich rechtzeitig!« Rina küßte ihn auf die Wange. Ihre Haut roch nach Holzfeuer. »Zieh dich um. Das Essen ist in zirka zwanzig Minuten fertig.«
    Er schielte auf den Grill – marinierte Steaks. Außerdem hatte Rina Kraut- und Nudelsalat gemacht und zwei Flaschen Dos Equis auf Eis gelegt. Der Gartentisch war für vier Personen gedeckt, also hatte sie ihn zumindest zum Essen erwartet. »Ich wußte gar nicht, daß es Schwangerschaftsschürzen gibt.«
    »Ich muß aussehen wie ein Zelt.«
    »Ein schönes Zelt. Da möchte ich jeden Tag drin wohnen.« Er umarmte sie von hinten. »Wie fühlst du dich?«
    »Gut. Ich hab ein Nickerchen gemacht, nachdem du weg warst.«
    »Das ist gut. Du solltest dich ein bißchen verwöhnen, solange du das noch kannst.«
    Sie drehte sich um und umarmte ihn, so gut es ging. »Alles in Ordnung?«
    »Klar.«
    »Du siehst müde aus. Du gehst ganz steif.« Sie streckte einen Arm aus und drückte ihn sanft im Nacken. »Oh, du bist ja total verspannt, Peter.«
    »Berufsrisiko.«
    »Soll ich dich massieren?«
    »Danke, später.« Er nahm sich eine Flasche Bier, dann fielen ihm die Colaflaschen auf, die ebenfalls in der Kühlbox waren. Cola. Mit Koffein. Er trat von einem Fuß auf den anderen und bemühte sich, locker zu wirken. »Darfst du das Zeug während der Schwangerschaft überhaupt trinken?«
    »Ich trink im Augenblick keine Softdrinks. Die machen dick. Außerdem ist Cola koffeinhaltig, und Koffein verkneif ich mir auch. Deshalb trinke ich morgens auch keinen Kaffee mehr.« Sie lächelte schelmisch. »Oder ist dir das noch nicht aufgefallen, Peter?«
    Es war ihm nicht aufgefallen, und er kam sich deswegen blöde vor.
    Sammy, der ältere der beiden Jungen, hatte seinen Stiefvater von weitem erspäht und winkte: »Hey, Peter, guck mal.«
    Er trieb sein Pferd an und galoppierte auf die Bergkette zu, die sich hinter dem Haus erhob. Als Jacob sah, wie sein Bruder die väterliche Aufmerksamkeit auf sich zog, trat er sein Pferd in die Flanken und versuchte, ihn einzuholen.
    Decker hielt die Hände an den Mund und rief: »Flottes Tempo, Jungs. Weiter so.« Dann wandte er sich wieder Rina zu. »Die haben ihren Spaß.«
    »Du klingst ja ganz neidisch. Möchtest du nicht mitmachen?«
    Decker zögerte. Sein Arm und seine Schulter pochten vor Schmerz. Er hatte am Nachmittag vergessen, seine Tabletten zu nehmen, aber er würde es auf keinen Fall in Rinas Gegenwart tun. »Ist schon okay. Ich leiste dir Gesellschaft.«
    »Sei doch nicht albern, Peter. Geh schon.«
    »Ich hab gesagt, es ist okay.«
    »Hast du Schmerzen in der Schulter.«
    »Meiner Schulter geht’s gut, Rina. Einfach blendend!«
    Rina blickte nach unten.
    Na prima, dachte er. Sie war gekränkt, und er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er so unfreundlich reagiert hatte. Aber er war auch ihre Fragerei leid, und er war leid, ihr zu sagen, es wäre okay, wenn es das nicht war. Warum hörte sie nicht auf zu fragen?
    Warum hörte er nicht

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