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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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etwa doch?«
    Decker antwortete nicht. Brecht hatte seine Brüder zwar nicht von sich aus zur Sprache gebracht, doch jetzt schien er sie ganz offenkundig belasten zu wollen.
    »Ich habe gehört, daß Ihre Schwester eine ziemlich heftige Auseinandersetzung mit King hatte.«
    »Das hat Ihnen bestimmt das Dienstmädchen erzählt.« Brecht schnalzte mit der Zunge. »Kingston hat ihr einen tierischen Schrecken eingejagt. Wenn Carl nicht gewesen wäre, wer weiß, was er mit Lilah angestellt hätte. Damit will ich nicht sagen, daß er etwas zu tun hat mit … mit Lilah.« Er sah Decker an. »Ich sollte Ihnen das eigentlich gar nicht erzählen …«
    Aber er würde es trotzdem tun, dachte Decker.
    »Kingston war immer krankhaft eifersüchtig auf Lilah, auch wenn er so getan hat, als wollte er sie nur beschützen.
    In Wirklichkeit ist er wütend, daß Mutter sie als Universalerbin eingesetzt hat. Seit Jahren drängt er Mutter, ihr Testament zu ändern. Obwohl Mutter ihm von Zeit zu Zeit Geld zusteckt.«
    »Sie steckt ihm Geld zu?«
    »Damit er den Mund hält, nehm ich an. Ich weiß wirklich nicht viel über Kingstons Angelegenheiten. Wir haben schon eine ganze Weile keinen Kontakt mehr.«
    Decker nickte. Ihm war klar, daß der gute Freddy Brecht nicht in der Lage war, ein objektives Urteil über den Charakter seines Bruders King abzugeben. Aber es konnte ja nie schaden, sich Meinungen anzuhören.
    »Sie meinen, daß Kingston in den Safe Ihrer Schwester eingebrochen sein könnte, um Geld zu stehlen?«
    Brecht wurde plötzlich rot. »Dafür habe ich keinerlei Beweis … ich weiß wirklich nicht, warum ich das gesagt habe. Vermutlich weil Kingston immer knapp bei Kasse ist. Obwohl er Hunderttausende in seiner Fabrik da verdient.«
    »Was für eine Fabrik?«
    »Eine Abtreibungsfabrik.« Brecht verzog das Gesicht. »Ich glaube, er hat sein Geschäft mittlerweile noch auf andere Bereiche ausgedehnt – Unfruchtbarkeitsbehandlungen sind der letzte Schrei. Erst zahlen die Frauen, um ihre Babys umzubringen, dann zahlen sie, um welche zu kriegen.«
    »Kingston ist Gynäkologe?«
    »Ja. Wie kann man sich nur auf so was Natürliches wie Gebären spezialisieren?«
    »Entschuldigen Sie, Doctor, aber ist Ihr anderer Bruder nicht ebenfalls Gynäkologe?«
    »Das ist richtig. Aber John scheint zumindest ein bißchen mehr Respekt vor dem ungeborenen Leben zu haben.« Er gestikulierte mit dem Zeigefinger. »Nicht daß ich grundsätzlich gegen Abtreibung wäre wie diese verrückten Recht-auf-Leben-Leute. Aber Kingstons Fabrik ist schlichtweg widerlich. Seine sogenannte Praxis ist das genaue Gegenteil dessen, wozu wir uns als Ärzte bekennen.«
    Decker war sich nicht sicher, ob Brechts Schimpferei seiner tiefsten Überzeugung entsprach oder ob es für ihn nur eine weitere Möglichkeit war, seinen Bruder King schlechtzumachen. »Haben Sie guten Kontakt zu John, Doctor?«
    Brecht schüttelte den Kopf. »Er hat mehr Kontakt zu Kingston. Die beiden sind eine Generation und arbeiten auf demselben Gebiet, deshalb ist das wohl natürlich.«
    »Steckt Ihre Mutter John ebenfalls Geld zu?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Brecht. »John scheint sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Ich hab nicht viel mit ihm zu tun, aber ich hege auch keine feindseligen Gefühle ihm gegenüber.«
    »Könnten Sie mir bitte Kingstons Namen buchstabieren?«
    »Warum das denn?«
    »Ich möchte sichergehen, daß das Hausmädchen mir die richtige Schreibweise gegeben hat.«
    »K-I-N-G-S-T-O-N M-E-R-R-I-T-T.«
    Kingston Merritt. Offenbar waren er und John ebenfalls Halbbrüder.
    »Haben Sie die Telefonnummern der beiden?«
    »Nein. Sie stehen aber im Telefonbuch. Johns Praxis ist in Huntington Beach, die von Kingston in Palos Verdes.« Brecht stand auf. »Wenn Sie nichts dagegen haben, es war ein furchtbar langer Tag, und ich würde jetzt gern nach meiner Schwester sehen. Hoffentlich haben Sie über der ganzen Fragerei nicht die Tatsache aus den Augen verloren, daß da draußen ein Wahnsinniger rumläuft, der Leuten weh tut.«
    »Das ist mir schon bewußt.« Decker stand auf. »Ich geh mit Ihnen rauf … mal sehen, ob Lilah in der Lage ist zu reden.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann komm ich morgen wieder.«
    »Ich ruf die Station an und frag, ob Lilah wach ist«, sagte Brecht. »Dann sparen wir uns den Weg, falls sie noch schläft.«
    Decker zögerte.
    »Sie können auch anrufen, wenn Sie möchten«, schlug Brecht vor.
    Decker deutete auf das Haustelefon in der

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