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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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brauchen, werd ich Mutter bitten, daß sie Ihnen eine kurze Notiz schreibt. Ihre Telefonnummer kann ich Ihnen leider nicht geben.«
    »Das macht nichts«, sagte Decker. »Die hab ich bereits.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    »Sie haben die Nummer vom Strandhaus meiner Mutter?«
    »Ich habe sämtliche Telefonnummern von Ihrer Mutter. Ich hab den ganzen Tag bei ihr angerufen, aber es hat sich niemand gemeldet.«
    »Meine Mutter geht aus Prinzip nicht ans Telefon. Sie ist der Meinung, das ist was für Sekretärinnen.«
    »Hat sie eine Sekretärin?«
    »Nein.«
    »Offenbar hat sie aber auch keinen Anrufbeantworter.«
    »Sie findet Maschinen unzivilisiert.«
    »Sie geht also nie ans Telefon, wenn es klingelt?«
    »In ihrem Strandhaus nicht. Auch nicht in ihren Apartments.« Brecht schluckte.
    »In der Beauty-Farm hinterläßt jeder, der sie sprechen will, eine Nachricht an der Rezeption. Ab und zu holt sie diese Nachrichten ab.«
    »Warum hat sie dann überhaupt Telefone?«
    »Um selber zu telefonieren – so wie heute morgen.« Brecht atmete kräftig durch den Mund aus. »Wie ich bereits sagte, wenn Sie eine Bestätigung für meine Anwesenheit dort brauchen, werde ich dafür sorgen, daß sie Ihnen eine schreibt.«
    Als ob eine Notiz von Davida Eversong irgendein Gewicht haben würde. Die Arroganz der Reichen. Oder vielleicht war Brecht einfach daran gewöhnt, daß Mama sich um ihn kümmerte. Wie sie ihm früher in der Schule Entschuldigungen geschrieben hatte. Bitte entschuldigen Sie, daß Doctor Freddy heute nicht kommen kann.
    »Ich werde sogar darauf bestehen, daß Mutter die Bestätigung notariell beglaubigen läßt«, fügte Brecht hinzu.
    »Ich würde ihr gern ein paar Fragen stellen«, sagte Decker.
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich.«
    »Warum?«
    »Es ist einfach so. Zumindest im Augenblick. Ich kann das nicht weiter erklären. Vielleicht in ein oder zwei Tagen.«
    Decker ließ es dabei bewenden. Brecht war zwar kooperativ, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wollte er Mama schützen oder sich selbst? Nicht daß Decker einen Grund gehabt hätte, Brecht zu verdächtigen. Dennoch blieb die Tatsache bestehen, daß Lilahs Safe weit aufgestanden hatte. Was zum Teufel war da drin gewesen?
    »Sie waren gestern Abend mit Ihrer Schwester essen.«
    »Ja. Ich hab sie gegen …« Brecht hielt inne und starrte Decker an. »Muß ich Ihnen die genaue Zeit sagen?«
    »So genau Sie’s können, Doctor.«
    »Ich hab sie gegen acht abgeholt. Wir sind zu einem vegetarischen Restaurant in Fairfax gefahren. Es wird von Sikhs geführt und verwendet ausschließlich labfreien Käse. Es ist erstaunlich, wie viele vegetarische Lokale Käse mit Lab verwenden. Lab ist …«
    »Ich weiß, was Lab ist, Doctor. Es ist ein Enzym, das als Bindemittel bei der Käseherstellung verwendet wird. Es stammt aus dem Magen von Kühen.«
    Brecht starrte ihn an. »Ihr Ernährungs-IQ ist für mich um eine Stufe gestiegen, Sergeant.«
    Decker wußte durch die koschere Ernährungsweise, was Lab war. Rina hatte ihm ausführlich erklärt, warum normaler Käse ohne Zertifikat als inakzeptabel angesehen wurde. Es leuchtete ihm zwar nicht sehr ein, warum ein Enzym als unkoscher galt – eine Kennzeichnung, von der er geglaubt hatte, daß sie sich generell nur auf Lebensmittel bezieht. Aber es war ihm egal. Koscherer Käse schmeckte genauso gut wie anderer und machte Rina glücklich. Und wenn sie glücklich war, war er es auch.
    »Wann waren Sie wieder bei Ihrer Schwester?« fragte Decker.
    »Gegen elf, halb zwölf. Das Restaurant ist ziemlich weit von ihr entfernt. Man fährt ganz schön lange.«
    »Sind Sie noch mit ins Haus gegangen und haben sich unterhalten?«
    »Nein, ich war nach einem ziemlich stressigen Tag müde und wollte möglichst schnell ins Bett.«
    »Also haben Sie Ihre Schwester einfach abgesetzt?«
    »Natürlich nicht! Das wäre doch rüpelhaft. So was würde ich nie tun. Ich hab das Auto abgestellt und sie zur Tür gebracht. Nachdem sie sicher im Haus war, bin ich weitergefahren.«
    »Alles schien normal zu sein, als sie hineinging?«
    »Ja. Sie schaltete das Licht im Wohnzimmer an, sagte mir gute Nacht und schloß die Tür.«
    »Schaltet sie das Licht im Wohnzimmer immer aus, wenn sie ausgeht?«
    Brecht stutzte. »Du lieber Himmel, jetzt geht das schon wieder los mit diesem Detailkram. Erinnern Sie mich daran, daß ich beim nächsten Mal ein Diktaphon und eine Videokamera mitnehme!«
    Decker wartete.
    »Vielleicht war das

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