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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nicht aufhörst, fällst du auf den Arsch.«
    »Ich hör ja auf …«
    »Jeffs …«
    »Ja, ganz bestimmt.« Jeffers legte den Schläger auf seinen Schoß. »Ich such mir ein reiches weißes Mädchen …«
    »Yeah, klar doch!«
    »Warte … ich such mir ein reiches weißes Mädchen, das seinen Vater haßt.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    Jeffers lächelte. »Bring sie dazu, daß sie sich ganz schlimm findet, weil sie einen schwarzen Mann fickt.«
    »Weiter.«
    »Vielleicht mach ich ihr sogar ein Kind …«
    »Schon mal was von Abtreibung gehört?«
    »Yeah, aber ich werd behaupten, ich wollte das Baby.« Jeffers lächelte. »Das Produkt unserer Liebe.«
    Ness lachte.
    »Dann …« Jeffers hob einen Finger. »Dann hau ich ihren Alten für Knete an. Keine Beauty-Farm mehr, kein Tennis mehr. Dann bin ich hier raus.«
    Ness klopfte dem Tennislehrer grinsend auf die Schulter. »Träum weiter, Jeffs. Das ist gut für die Seele.«
    Jeffers nahm seinen Schläger und stand auf. »Dann ist also alles klar?«
    »Fast.« Ness erhob sich langsam von seinem Bett und öffnete lächelnd Jeffers’ Gürtel. »Du schuldest mir noch was.«
    »Ich weiß.«
    »Du hast dich noch immer nicht für Betham revanchiert.«
    »Ich weiß.«
    »Als Lilah mich fragte, hab ich kein Wort gesagt …«
    »Ja doch, Mann!«
    »Kein Grund zu schreien, Jeffs. Ich will das ja nur klarstellen.«
    »Wenn ich zu Schotter komm, Mike, kriegst du die Hälfte. Ich schwör’s dir. Die volle Hälfte.«
    »Nichts für ungut, Jeffs, aber das haut mich nicht um.« Ness zog Jeffers’s Gürtel aus den Schlaufen. Im Geldfach war ein Bündel Zwanziger. Glatte zweihundert. Ness zählte fünf Scheine ab und steckte sie sich in die Tasche. Dann drückte er das restliche Geld Jeffers zusammen mit dem Gürtel in die Hand. »Weißt du, was ich an deiner Stelle tun würd, Eub?«
    »Was denn?«
    »Ich würd mir ’nen Zehner nehmen und eine einzelne langstielige rote Rose für Patsy kaufen. Sie ist noch eine Woche hier. Und ich würd sagen, zehn Dollar für eine Rose ist eine gute Investition in die Zukunft.«
    Jeffers zog seinen Gürtel wieder um die Taille und steckte die restlichen Zwanziger zurück in das Fach.
    »Gute Idee?« fragte Ness.
    »Gute Idee«, antwortete Jeffers.
     
    Decker schwang die Beine über die Bettkante und setzte sich hin. Wenn er schlecht geschlafen hatte, kam er morgens nur schwer in Gang. Zu dumm, daß Menschen keine Batterien hatten, denn eine Starthilfe wäre jetzt genau das richtige.
    Duschen half ein bißchen; ebenso das Brennen des Rasierwassers. Während er sich anzog, dachte er über Rina nach. Sie war schon immer ein Energiebündel gewesen, doch jetzt entwickelte sie einen übermenschlichen Tatendrang. Sie hatte nicht nur ein riesiges Frühstück vorbereitet, sondern bereits morgens um halb sechs das Mittagessen gekocht, summend in den Töpfen gerührt, gemixt und gebraten. Um diese Uhrzeit hatte sie nur den Hund, die Vögel und ein paar Turteltauben als Gesellschaft. Noch halb schlafend, stellte er sich vor, wie sie in einem einfachen weiten Kleid mit einer Schürze drüber durch die Küche tanzte und mit den Tieren redete – ein schwangeres Aschenputtel. Er bedauerte nur, daß er nicht mehr von einem Märchenprinzen an sich hatte.
    Sich die Haare mit einem Handtuch trocken reibend, kam er gerade in die Küche, als das Telefon klingelte. Rina hatte vor ihm den Hörer abgenommen.
    »Hallo«, sagte sie singend in die Sprechmuschel.
    Am anderen Ende herrschte erst Schweigen, dann kam eine heisere Frauenstimme.
    »Könnte ich bitte Peter sprechen?«
    Decker sah Rinas Lächeln schwinden.
    Die heisere Stimme sagte: »Das ist doch der Anschluß von Peter Decker?«
    »Ja, das ist richtig«, antwortete Rina. »Wer ist da, bitte?«
    »Lilah Brecht.«
    Decker sah, wie Rinas Augen größer wurden.
    »Wer ist da?« fragte Decker.
    »Lilah Brecht.« Rina legte eine Hand über die Sprechmuschel. »Was will sie von dir?«
    »Kann ich bitte das Telefon haben, Rina?«
    Widerwillig gab Rina ihm den Hörer.
    Decker lächelte seine Frau an und sagte: »Hier ist Decker. Wie sind Sie an meine Privatnummer gekommen, Ms. Brecht?«
    »Lilah.«
    »Wie sind Sie an meine Nummer gekommen?«
    »Peter, es tut mir sehr leid, daß ich Sie zu Hause belästige. Ich hab’s bei Ihrer Dienststelle versucht … es tut mir leid.«
    Er stieß seine Zunge gegen die Wangen und betrachtete Rina, die eher verblüfft als wütend zu sein schien. »Was kann ich für Sie

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