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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ehrlich zu dir sein?«
    »Klar, Peter, öfter mal was Neues.«
    »Rina …«
    »Tut mir leid.«
    Decker lächelte. »Ich glaube, du bist eifersüchtig.«
    »Was?«
    »Und ich bin überglücklich darüber.«
    »Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin wütend! Und das solltest du auch sein. Du hast bestimmt keinen Grund, überglücklich zu sein.«
    »Das seh ich nicht so.« Decker hielt inne. »Rina, ich glaube, du bist die schönste Frau auf diesem Planeten …«
    »Ich bin fett wie eine Kuh.«
    »Du bist nicht fett, du bist schwanger …«
    »Hör doch auf …«
    »Ich kann den Unterschied erkennen, und das kann jeder andere auch. Darling, ich seh, wie dich Jungen im Teenageralter gierig beäugen. Als ob du meine … meine unverheiratete Tochter wärst, die sich in Schwierigkeiten gebracht hat. Und was Männer in meinem Alter angeht, da brauchen wir gar nicht drüber zu reden. Das ganze Büro kriegt feuchte Hände, wenn du nur reinkommst.«
    »Das ist einfach lächerlich.«
    »Bis auf Marge und Kate. Auf die hast du keine Wirkung. Bei Ellen bin ich mir allerdings nicht so sicher.«
    »Peter, du redest Unsinn.«
    »Rina, ich will ja nur sagen, daß ich mir nach den zweieinhalb Jahren, die wir nun zusammen sind, immer noch vorkomme wie in Die Schöne und das Biest, und daß ich mich freue, wie sehr du mich magst.«
    Rina nahm seine Hand. »Irgendwie hab ich das Gefühl, daß du ganz schön Süßholz raspelst.«
    Decker lachte.
    »Du hast Lilah also gesagt, sie soll nicht hier anrufen?«
    »Yep. Außerdem hab ich ihr gesagt, wenn ihr das nicht gefällt, würde ich den Fall gern einem anderen Detective übergeben?«
    »Das hast du ihr gesagt?«
    »Yep.«
    »Und was hat sie darauf geantwortet?«
    »Sie hat eingehängt.«
    Rina lächelte.
    »Tatsächlich?«
    »Yep.«
    »Nun ja …« Sie tätschelte seine Hand. »Ich weiß, wie dich deine ungelösten Fälle belasten. Du darfst zurückrufen und es wieder gutmachen.«
    »Nee, ist schon okay. Sie wollte mir persönlich was sagen. Ich bin um elf mit ihr auf ihrer Ranch verabredet. Ich fahr mal hin und seh, wie ich empfangen werde. Wenn sie sich an mich ranmachen will, gebe ich die Sache an Marge weiter.«
    »Du fährst zu ihrer Ranch? Zu ihr nach Hause?«
    »Ja, Rina, das mach ich.«
    »Na schön.« Sie entzog ihm seine Hand. »Ich brauch dir ja nicht zu sagen, wie du deine Arbeit tun sollst.«
    »Danke.«
    Rina sah auf ihre Uhr. »Du solltest besser los, wenn du die Jungs zur Schule bringen willst.«
    »Sind wir wieder Freunde?«
    »Überleg ich mir noch.« Rina beugte sich zu ihm und küßte ihn auf die Wange. »Natürlich sind wir Freunde. Und jetzt ab.«
    »Soll ich zum Mittagessen nach Hause kommen?«
    »Aber nicht zu früh – so gegen eins, halb zwei.«
    »Kein Problem, mein Schatz.« Decker stand auf. »Bist du heute Vormittag zu Hause?«
    »Nein. Die Schule hat angerufen und gefragt, ob ich Vertretung bei den Mädchen der siebten Klasse machen könnte. Warum?«
    »Es ist nicht so dringend. Aber falls du dazu kommst, ruf bei der Telefongesellschaft an und laß unsere Nummer ändern.«
    »Nur für den Fall?«
    »Nur für den Fall.«

14
    Immer noch mit seinem langen weißen Kittel von der Morgenvisite bekleidet, schaute Kingston Merritt kurz bei seinen Damen an der Rezeption vorbei.
    Keine Nachricht von der Alten. Gott, wie er diese Frau haßte. Sie haßte und gleichzeitig liebte. Warum nur? fragte sich Merritt. Warum hatte sie diese Macht über ihn? Sie hatte sich als Kind kaum um ihn gekümmert und erbarmungslos an ihm rumgemeckert, wenn sie mal da war. Sie war grausam und herzlos. Außer … außer zu den seltenen Gelegenheiten, wenn sie, sich von ihrer anderen Seite zeigte – als lebenslustige Frau mit einem Lachen so sanft wie ein Sommerwind. Dann ging sie mit ihm in den Zirkus, drückte seine Hand und stellte ihn nach der Vorstellung dem Löwendompteur vor. Dann war er sich als was Besonderes vorgekommen …
    Doch das war nun der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Von ihm aus konnte sie sich zum Teufel scheren. Es war ganz bestimmt ihre Schuld, daß Lilah verletzt worden war. So wie es überhaupt ihre Schuld war, daß Lilah sich von ihm abgewendet hatte.
    Er plauderte lächelnd mit den Damen, während eine ihm eine Tasse Kaffee brachte und eine andere die Liste mit den Terminen für den heutigen Tag. Eine ganze Menge – vierzig Namen, etwa zwei Drittel allerdings Routineuntersuchungen. Hinter dem Namen von Mrs. Lewis war ein Stern bei einem

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