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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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tun?«
    »Ich muß mit Ihnen reden, Peter.«
    »Okay. Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich würde gerne persönlich mit Ihnen sprechen.«
    »In Ordnung. Dann kommen Sie doch gegen elf in mein Büro.«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie gegen elf zu meiner Ranch kommen könnten.«
    Decker spürte, wie sich seine Kinnlade anspannte, während sein Blick wieder zu Rina wanderte.
    »Schon gut, ich geh raus«, sagte sie.
    »Warte!« rief Decker.
    »Wie bitte?«
    »Bleiben Sie dran, Lilah.« Seine Stimme klang heftiger, als er beabsichtigt hatte. Er legte eine Hand über die Sprechmuschel und flüsterte: »Ich hab nicht gesagt, daß du rausgehen sollst.«
    »Du hattest aber diesen Ausdruck im Gesicht.«
    »Was für einen Ausdruck?«
    »Diesen ›Sie-könnte-was-mithören‹-Ausdruck.«
    »Rina …«
    »Vergiß es, Peter. Ich geh die Jungs wecken.« Sie stapfte aus dem Zimmer.
    Er sah auf die Uhr. Sieben Uhr drei, und er spürte schon jetzt, wie er Kopfschmerzen bekam. Er kümmerte sich wieder um die Anruferin. »Lilah, ich hoffe, daß wir in Ihrem Fall sehr bald einen Durchbruch erleben. Mir ist klar, daß Sie Schreckliches durchgemacht haben …«
    »Ich hab letzte Nacht überhaupt nicht geschlafen. Ich mochte nicht in … dem Zimmer schlafen. Es ist alles noch durcheinander und … Ich hab dann im Gästezimmer geschlafen, bin aber alle fünf Minuten aufgewacht … in kalten Schweiß gebadet. Um vier Uhr morgens konnte ich es schließlich nicht mehr aushalten und hab Freddy gebeten zu kommen. Er hat auf der Couch gepennt. Ich … ich hab einfach nicht gedacht, daß es so furchtbar sein würde, Peter. Und jetzt …« Sie holte tief Luft. »Dieser … dieser Zwischenfall war für alle schlimm, aber für mich ist es besonders schrecklich. Ich muß mich um mein Geschäft kümmern. Ich muß Leuten gegenübertreten und gesund und glücklich sein und …«
    Sie brach in Tränen aus.
    Decker wartete einen Moment. »Ich weiß, daß das eine furchtbare Zeit für Sie ist, und es tut mir leid …«
    »Das weiß ich doch.« Ihre Stimme wurde sanft und verführerisch. »Ich kann Ihren Schmerz durch das Telefon spüren.«
    Mike Hollanders Worte schossen durch Deckers dröhnenden Schädel. Mit Betonung auf dem »sehr, sehr«. Tatsache war, die Frau war sehr schön und sehr unglücklich – eine gefährliche Mischung.
    »Lilah, ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu harsch, aber wenn wir zusammenarbeiten wollen, müssen wir einige Grundregeln festsetzen. Erstens, rufen Sie mich auf gar keinen Fall wieder zu Hause an …«
    »Angst, daß ich das kleine Frauchen erschrecke?«
    Vor allen Dingen, Deck, bist du Profi.
    »Wenn Sie sich mit mir in Verbindung setzen müssen, rufen Sie bei meiner Dienststelle an, und die rufen dann mich an. Sind wir uns darüber einig?«
    »Kommen Sie nun zur Ranch raus oder nicht?«
    »Dieses eine Mal komme ich.«
    »Oh, danke, Peter …«
    »Ich weiß, daß Sie viel durchgemacht haben, deshalb komme ich dieses eine Mal. Aber danach, wenn Sie mit mir reden müssen oder wenn Sie sich einfach nur mit mir unterhalten wollen, rufen Sie mich über meine Dienststelle an. Sie können mich zehnmal anrufen, wenn Sie wollen, aber rufen Sie bei der Dienst …«
    »Sie sind aber ganz schön überheblich, Peter.«
    »Weil ich, genauso wie Sie, mein Berufsleben von meinem Privatleben trennen will.«
    »Angesichts meiner Situation kann man doch wohl mal eine Ausnahme machen.«
    »Lilah, wenn Sie das Gefühl haben, sich nicht an die Grundregeln halten zu können, übergebe ich den Fall gern einem anderen Detective …«
    Decker hörte, wie das Telefon aufgeknallt wurde, und dann ertönte das Freizeichen. Langsam hängte er ein.
    »Alles okay, Dad?«
    Decker drehte sich um. »Morgen, Sammy.« Er ging zu dem Jungen und küßte ihn auf die Stirn. »Du siehst schon wieder besser aus.«
    »Ich fühl mich auch viel besser.«
    »Sehr gut.« Decker umarmte ihn kurz. »Deine Mutter hat ein riesiges Frühstück gemacht. Was hättest du gern? Eier? Toast? Pfannkuchen mit Sirup?«
    »Ima ist sauer.«
    »Yeah, das fürchte ich auch.«
    »Ist sie wütend auf dich?«
    »Ich glaub ja.«
    »Kann ich irgendwas tun?«
    »Nein. Das gibt sich schon wieder.«
    Mit verschlafenen Augen kam Jacob in die Küche. Sein schwarzes Haar stand nach allen Seiten ab, eine Jarmulke saß links auf seinem Kopf. Er hatte seine Schuluniform an, doch das blaue Hemd steckte noch nicht richtig in der marineblauen Hose. Fransen von seinem tzitzit, dem

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