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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Kopf. »Sie hat sich von diesen Kerlen also im Kopf ein Bild gemacht, Pete?«
    Decker zuckte hilflos die Achseln.
    »Dann sind die Zeichnungen Schrott«, stellte Marge fest.
    »Die Identifizierungen im Verbrecheralbum auch«, warf Hollander ein. »Keiner der Typen, die sie rausgepickt hat, war auch nur im Umkreis von hundert Meilen von ihrem Haus.«
    Decker nickte und fragte sich, was – wenn überhaupt – Lilah zu verbergen versuchte. Vielleicht war es nur die natürliche Verwirrung eines Verbrechensopfers. Viele Opfer bildeten sich Dinge ein, weil sie zu verängstigt und verunsichert waren.
    »Wenn ihr meinen ungebetenen Rat hören wollt«, sagte Hollander, »dann vergeßt ihre Bilder. Macht euch lieber auf die Socken und sucht ganz altmodisch nach Beweisen.«
    »Und das sollten wir am besten gleich tun«, sagte Decker. »Ich will Morrison nicht verärgern.«
    »Hast du endlich mit ihm gesprochen?« fragte Marge.
    »Yep. Er war ganz friedlich, hat mir aber klar zu verstehen gegeben, was er will.«
    »Vor allem keine schlechte Presse«, sagte Hollander.
    »Am liebsten überhaupt keine Presse«, sagte Decker.

13
    Das Klopfen an der Tür klang erst zögernd, dann bestimmt.
    Verdammt, was war denn nun schon wieder?
    »Ist offen.«
    Die Tür quietschte in den Angeln und fiel dann ins Schloß.
    »Hast du einen Augenblick Zeit, Mike?«
    Ness rührte sich nicht. Er hielt einen Unterarm vors Gesicht, die Beine waren ausgestreckt, die Füße hingen seitlich über die Bettkante.
    »Mike?«
    »Ich hab dich gehört. Ich hoffe, es dauert nicht lange.«
    Keine Antwort. Ness hörte Schritte auf und ab gehen. Er nahm den Arm von den Augen und stützte sich auf die Ellbogen. »Setz dich hin, Jeffs. Du machst mich nervös.«
    Ness beobachtete, wie Eubie Jeffers einen Stuhl neben sein Bett zog und sich setzte. Jeffs trug immer noch die weißen Tennissachen und hielt den Griff seines Schlägers umklammert. Eine dünne Schweißschicht bedeckte sein milchkaffeefarbenes Gesicht. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Der Typ zappelte wie ein Fisch an der Angel.
    Ness wandte den Blick von Jeffs und sah sich im Zimmer um. Nichts als alter Plunder. Die Tagesdecke war zerrissen, an der Kommode blätterte die Farbe ab, und der Teppichboden war stark abgenutzt. Es gab nur ein einziges winziges Fenster, und von dort sah man auf die Filteranlage des Pools. Doch schließlich zahlte er fürs Wohnen keinen Cent. Und das war nach jahrelangem Abrackern eine Menge wert.
    »Erzählst du mir, was los ist, oder muß ich dir die Würmer einzeln aus der Nase ziehen?«
    »Hast du schon mit dem Lady-Detective gesprochen, Nessy?«
    Ness verzog den Mund zu einem Lächeln. Jeffers hellbraune Augen strahlten Angst aus. Er kaute auf seiner Unterlippe herum.
    »Hat sie dich drangekriegt oder was, Eubie?«
    »Unsinn. Ich würde Lilah niemals weh tun. Ich liebe die Frauen, ich mißhandle sie nicht.«
    »Du bist ein Arschloch, Jeffs. Sonst gar nichts.«
    Jeffers senkte den Blick und ging auf das Bett zu. »Kannst du nicht sagen, ich war letzte Nacht mit dir zusammen?«
    »Nein.«
    »Es ist aber wichtig.«
    Ness fing an zu lachen.
    »Mike. Bitte!«
    Ness sprang auf und faßte Jeffers am Kinn. »Du kannst mich mal! Hast du verstanden? Du kannst mich mal!«
    Jeffers spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. »Wenn es rauskommt, verlier ich meinen Job, Mike! Ich hab Schulden auf der einzigen Kreditkarte, die ich noch besitze. Und ich bin zwei Monate mit der Miete im Rückstand. Du mußt mir helfen!«
    Ness stieß Jeffers Kinn von sich. »Du widerst mich an, weißt du das?«
    »Bitte! Ich schwöre, es ist das allerletzte Mal.«
    »Wie viele weiße Frauen mußt du denn ficken, bevor du dich nicht mehr wie ein Schwarzer fühlst, Jeffs? Hundert reichen nicht? Wie viele brauchst du? Tausend? Eine Mill …«
    »Mike.«
    »Verdammt noch mal!« Ness saß mit gekreuzten Beinen aufrecht auf dem Bett und schüttelte den Kopf. »Jeffs, ich hab dem Lady-Detective bereits erzählt, daß ich die ganze Nacht allein war. Wenn ich jetzt plötzlich meine Geschichte ändere, um dir den Arsch zu retten, wird sie mich ganz komisch angucken.« Er blickte auf. »Stell dich doch nicht so an. Wenn du nichts mit der Sache mit Lilah zu tun hast, wird die Dame dich in Ruhe lassen.«
    »Ich habe Lilah nichts getan, Mike. Und das weißt du auch. Aber wenn der Lady-Cop auf die Idee kommt, mit der Frau zu reden, mit der ich tatsächlich zusammen war? Mike, wenn das passiert,

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