Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
hinterlassen!«
    »Ich hab sie gerade erst abgeholt, Davida! Ich renn doch nicht alle zwei Minuten zu meinem Fach …«
    »Ich hasse es, wenn man mich warten läßt!«
    »Jetzt bin ich ja hier …«
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    »Wo zum Teufel ich gesteckt hab?« Ness knallte sein Glas auf die Bar. »Ich hab gearbeitet, Davida, da zum Teufel hab ich gesteckt. Ich hab Bullen beschwichtigt, ich hab meine Schwester beschwichtigt, und ich hab versucht rauszukriegen, was um alles in der Welt heute morgen mit Lilah passiert ist …«
    »Lilah? Ist schon wieder was mit Lilah passiert?«
    Ness musterte Davidas Gesicht. Sie schien ehrlich verblüfft.
    »Ihr Lieblingspferd klebt jetzt als Tomatensauce an den Bergen.« Er schmiß einen Eiswürfel in sein Glas und schüttete einen kräftigen Schuß Glenlivet darauf. »Es ist mit dem Kopf voraus gegen den Felsen gerast. Lilah wär ebenfalls Mus gewesen, wenn nicht ein großer Machocop sie aufgefangen hätte …«
    »Was?«
    »Du weißt also gar nichts darüber, Davida?«
    »Natürlich nicht!«
    »Oh, heute machen wir also einen auf entrüstet!«
    »Mike, ich weiß nicht das Geringste darüber!« Sie zog ihren Kimono enger um sich. »Ist ihr was passiert?«
    Ness nippte an seinem Drink, dann trank er ihn in einem Zug aus. »Freddy sagt, es wird alles wieder gut. Sie war ziemlich mitgenommen, aber nicht verletzt.«
    »Das ist gut zu hören.« Davida setzte sich auf den Diwan und faltete das Handtuch. »Ein Ding weniger, über das man sich aufregen muß.«
    »Deine mütterliche Hingabe ist rührend.«
    Davida warf das Handtuch nach ihm. »Wenn ihr nichts passiert ist, weshalb soll ich mich dann aufregen?«
    »Das Mädchen wird erst vergewaltigt, dann fast umgebracht.« Er goß sich einen weiteren Schuß ein. »Man sollte doch meinen, daß du zumindest ein bißchen beunruhigt bist.«
    »Verdammt noch mal, jetzt werd bloß nicht so selbstgerecht, du kleines Arschloch!«
    Ness spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht schoß. Verdammtes Miststück. »Entschuldige dich!«
    »Mike …«
    »Entschuldige dich!« brüllte er.
    »Ganz ruhig, Junge!« Sie schlenderte zur Bar und legte ihre Hände auf seine Schultern. »Du kennst doch meine ausfallende Art. Schenk mir einen Bourbon ein … bitte.«
    Ness zwang sich, langsam zu atmen. »Soll ich dir einen Kaffee dazu machen?«
    »Bourbon pur ist okay.« Sie lehnte sich gegen die Wand. »Was wollten die Bullen?«
    »Das wird dir gefallen.« Ness reichte ihr den Drink und setzte sich auf den Diwan. »Die Polizei bittet um Gewebeproben – Haare oder Fingernägel –, um sie mit dem Sperma auf Lilahs Bettlaken zu vergleichen. Ich hab ihnen ein paar von meinen Locken gegeben.« Er lächelte. »Doch das läßt mich ziemlich kalt.«
    Sie antwortete nicht. Sie hörte überhaupt nicht zu. Wie immer war sie voll und ganz mit ihrem eigenen erbärmlichen Kram beschäftigt. Bedächtig nippte er an seinem Drink und genoß das Gefühl, wie er ihm in der Kehle brannte, während er Davidas Gesicht studierte.
    »Du hast Angst. Du versuchst es zwar zu kaschieren, aber du bist völlig daneben. Was für einen Mist hast du denn diesmal gebaut?«
    »Du bist richtig einfühlsam. Prost.« Davida hielt ihr Glas schräg und nahm einen ausgiebigen Schluck Bourbon.
    Ness lachte verbittert. »Mann, ich hätte wissen sollen, daß was nicht stimmt, als du Bourbon pur verlangt hast.«
    »Es sieht schlimm aus, Mike.«
    »Wie schlimm?«
    »Ich weiß nicht genau, aber ich würde sagen, sehr schlimm.«
    Ness fuhr mit dem Finger über den Rand seines Glases. »Was ist denn passiert? Hat Kingston Mist gebaut?«
    »Nein, er ist bloß starrsinnig.«
    »Mehr Geld?«
    »Nein, er will erst Lilah sehen …«
    »Warum hast du’s mich nicht gleich regeln lassen?«
    Davida schmiß ihr Glas gegen die Wand. Es gab eine Explosion aus Kristallsplittern und Bourbontropfen. »Willst du mir bloß die ganze Sache unter die Nase reiben oder willst du mir helfen?«
    Ness schwieg. Sie schmollte. Warum mußten Frauen immer schmollen?
    »Du wischst das doch für mich auf?« sagte Davida.
    »Verdammt]« Ness umfaßte die Armlehnen und drückte sich hoch. Dann holte er sich einen Handfeger, kehrte die Scherben zusammen, kippte sie in einen Papierkorb und hielt ihn hoch. »Hier, Davida! Dein ganzer Müll ordentlich zusammengefegt …«
    »Michael …«
    »Wenn ich dir helfen soll, dann hör auf, mich herumzukommandieren!«
    »Ist ja gut.« Davida klopfte mit dem Fuß auf die Erde. »Ich hatte mich

Weitere Kostenlose Bücher