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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mit ihm verabredet. Nur um zu reden … ihn zur Vernunft zu bringen versuchen …«
    »Und?«
    »Ich weiß es nicht, das ist ja das Problem.« Davida begann, auf und ab zu gehen. »Ich hab im Wagen gewartet. Ich war nicht dabei. Ich hab einen Boten geschickt …«
    »Wen?«
    »Das spielt keine Rolle.« Sie legte eine mit Leberflecken übersäte Hand auf ihren Mund, dann ließ sie sie fallen. »Das Ganze dauerte viel zu lange, deshalb bin ich abgehauen. Als ich wieder hier war, hab ich dich sofort angerufen.«
    »Mein Gott! Warum bist du nicht von Anfang an zu mir gekommen?«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, das war aus Sorge um dich. Ich wollte dich nicht in die Sache hineinziehen …«
    »Dazu ist es jetzt ein bißchen spät.«
    »Michael, nach der verkorksten Sache mit Lilah wollte ich dich schützen. Falls was davon rauskäme, wollte ich nicht, daß du damit irgendwas zu tun hattest. Zufälligerweise liegt mir an dir. Wenn du anders wärst, würde ich dich vielleicht sogar lieben.« Sie drückte ihre Zigarette aus. »Aber dafür bin ich viel zu egoistisch.«
    Ness fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und fragte sich, warum alles in seinem Leben so beschissen lief. »Hat jemand versucht, sich mit dir in Verbindung zu setzen?«
    »Nein.«
    »Niemand hat angerufen? Oder bist du wieder nicht ans Telefon gegangen und hast auch nicht geguckt, ob dir jemand ’ne Nachricht hinterlassen hat?«
    »Keine Anrufe, und es hat mir auch niemand eine Nachricht hinterlassen. Deshalb glaub ich ja, daß es übel aussieht. Entweder hat er sich entschlossen, mich fertigzumachen … oder es ist wirklich was Schlimmes passiert.«
    »Wann war das?«
    »Vor ungefähr zwei Stunden. Bitte, erledige das für mich, Michael. Hol dir Hilfe, wenn du welche brauchst. Sieh nur zu, daß ich das, was ich will, bekomme und daß ich aus allem rausbleibe. Tu, was immer du tun mußt.«
    Ness starrte auf den einsamen Eiswürfel in seinem Glas. Jetzt kam sie ihm also auf die verzweifelte Tour. »Ich habe meine Grenzen.«
    »Michael, ich verlang doch nicht von dir, daß du jemand umbringst … nur …«
    Ness wartete.
    »Wenn es ein … Problem gibt … räum es bitte für mich aus dem Weg.«
    »Ich liebe deine Euphemismen.«
    »Ich weiß ja noch nicht mal, ob es ein Problem gibt. Regel einfach, was zu regeln ist.«
    »Ich dachte, du wolltest mich nicht in die Sache hineinziehen.«
    »Die Dinge ändern sich eben, verdammt noch mal! Ich würd sagen, wenn du deinen Job hier behalten willst …«
    »Jetzt geht das schon wieder mit diesen miesen alten Drohungen los.« Ness lachte leise. »Mach nur, Davida. Stell mich bloß. Es kümmert mich nicht mehr.«
    Und ob es ihn kümmerte! Er hoffte nur, daß Davida seinen Bluff nicht durchschauen würde.
    »Kelley könnte vielleicht …«, sagte Davida.
    »Du kannst mich mal, Davida! Wenn ich dir einen Gefallen tun soll, dann komm mir nicht mit meiner Vergangenheit oder mit meiner Schwester.« Er stand auf und ging langsam auf sie zu. Mann, war das ein Biest, aber die alte Hexe hatte auch ihre guten Seiten. Und eine davon würde er jetzt auf der Stelle ausnutzen. Er legte die Arme um ihre Taille. »Ich soll dir also helfen?«
    »Das weißt du doch.«
    »Dann bitte mich darum, Davida.«
    »Michael …«
    »Verdammt noch mal, bitte mich!«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    »Bitte, Michael«, flüsterte Davida. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und schob ihn sanft auf den Diwan. »Bitte, hilf mir.«
    Ness spürte, wie sich sein Atem beschleunigte. »Zeig mir, wie sehr du meine Hilfe willst.«
    Davida ließ ihren Kimono auffallen, während sie vor Ness auf die Knie ging. »Bitte, bitte, hilf mir.« Sie schlang ihre Finger um den Bund seiner Gymnastikshorts und zog sie bis zu seinen Knöcheln herunter. »Du weißt doch, wie sehr ich dich brauche.«
    Ness schloß die Augen, während sie über die Innenseite seiner Oberschenkel strich.
    »Sag ja«, flüsterte Davida. »Sag, daß du mir hilfst.«
    »Ja, ich helf dir.«
    Sie schob seine Knie auseinander und senkte ihren Mund zwischen seine Beine. Ganz langsam gab er ihr nach und fuhr mit seinen Händen durch blauschwarze Haare, die dick aufgebauscht und steif vor Spray waren. Die größte Ironie war, daß er sich nur bei diesem teuflischen alten Biest richtig gehenlassen konnte. Es war alles nur ein perverses Spiel um Dominanz – eine weitere Rolle von Davida, doch die spielte sie sehr gut. Manchmal übernahm sie die Führung, heute war er dran. Aber beide

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