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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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gesehen habe? Seit sechs Jahren?«
    Decker schwieg.
    »Du lieber Gott!« Goldin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Geben Sie mir das genaue Datum und die Uhrzeit, und dann sag ich Ihnen, wo ich war.« Er hielt seinen Terminkalender hoch.
    »Darf ich da mal reingucken, Perry?«
    Goldin warf den Kalender auf den Tisch. Decker nahm ihn und blätterte ihn durch. Goldin war in der fraglichen Nacht bei einem Bridge-Turnier gewesen. Decker zeigte auf das Datum. »Wie lange hat das Turnier gedauert?«
    »Bis halb elf oder zwölf. Anschließend hab ich das Ganze noch mal mit meinem Schüler durchgesprochen. Ich bin vermutlich gegen eins nach Hause gekommen. Sie können meine Frau anrufen. Sie war zu Hause, als ich durch die Tür gestolpert kam.«
    Decker ging aufmerksam die Seiten durch, auf der Suche nach Namen: Brecht, Merritt, Reed, Eversong, Ness, Totes. Nichts. Er gab den Kalender zurück. »Danke.«
    »Sonst noch was?« Goldin schob den Kalender in die Jackentasche.
    »Woran ist die Ehe gescheitert?« fragte Decker.
    »Oje, wühlen Sie ruhig in meinem Privatleben herum.«
    »Mr. Goldin …«
    »Perry.«
    »Perry, ich hatte nur gehofft, Sie könnten mir helfen. Ich hab’ nämlich gerade Probleme mit meiner Exfrau.«
    »Detective, da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Wir sind nicht gerade als die besten Freunde auseinandergegangen. Man kann mit Lilah nicht vernünftig reden, weil sie verrückt ist. Die ganze Familie ist verrückt.«
    Decker nahm sein Notizbuch heraus. »Erzählen Sie mir mehr darüber.«
    Goldin trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Dann muß ich doch telefonieren … mein Termin.«
    Decker fischte ein 25-Cent-Stück aus der Tasche. Goldin sah auf die Münze und lachte.
    »Das sollte kein Wink mit dem Zaunpfahl sein.«
    »Nehmen Sie’s, Perry. Das geht aufs Department.«
    Goldin nahm die Münze, warf sie in die Luft und fing sie wieder auf. »Bin gleich zurück.«

18
    Der Bungalow bot wenig Platz zum Herumlaufen.
    Lauter Kram, dachte Davida. Sie nahm eine Zigarette und zündete sie mit einem mit Juwelen besetzten Feuerzeug an. Das ganze verdammte Zimmer war mit Kram vollgestopft. Sie ließ das Feuerzeug zuschnappen, steckte es die Tasche ihres seidenen Kimonos und stampfte dann ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Das mit viel Holz und im georgianischen Stil renovierte Zimmer mit den antiken Stücken, die sie zum großen Teil in Bath erstanden hatte, wirkte jetzt schwerfällig. Es paßte einfach nicht zu dem trockenen Klima, in dem die Beauty-Farm lag. Southwestern hätte eher zu der Gegend gepaßt, doch das war ein altmodischer und langweiliger Stil.
    Sie sog das Nikotin in ihre Lungen und schnipste die Asche in eine leere Baccarat-Vase.
    Wo zum Teufel steckte er?
    Sie starrte zur Bar, dann auf die Uhr – zehn nach sieben.
    Obwohl sie eine Stärkung gebraucht hätte, wußte sie, daß sie einen klaren Kopf behalten mußte. Erneut ließ sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen. Die Landschaft von John Constable, das Porträt von Sir Joshua Reynolds – alles sehr englisch. Hübsch, aber ohne Leidenschaft. Jimi hatte vorgeschlagen, Diego Menéndez oder Pedro Aguilar zu kaufen, solange die Preise für lateinamerikanische Maler noch halbwegs vernünftig waren.
    Davida dachte einen Augenblick nach. Wie wär’s denn mit Hazienda-Stil? Handgemalte Fliesen, schmiedeeiserne Tore und Gitter, Strukturputz an den Wänden und die Fensterrahmen aus poliertem Kiefernholz. Und natürlich die obligatorische Jagd nach Möbelstücken jenseits der Grenze. All diese gut aussehenden hombres mit ihren dunklen Schnurrbärten, die Tequila tranken …
    Alles leere Phantasie. Ihre Augen kehrten zur Uhr zurück, und sie befand sich wieder in der Realität.
    Wo steckte er?
    Sie nahm das Telefon, legte es jedoch wieder hin, als sie endlich Schritte hörte. Sie zog den rotbraunen Samtvorhang ein wenig zur Seite, um nach draußen zu spähen, dann ließ sie ihn wieder fallen und lief rasch zum Spiegel. Als die Tür aufging, blätterte sie in einer Zeitschrift und machte sich noch nicht mal die Mühe aufzublicken.
    »Warum hat das denn so ewig gedauert?«
    »Einen schönen guten Abend, Davida.« Ness warf ein schweißdurchtränktes Handtuch auf einen rosafarbenen Damastdivan und nahm zwei Kristallgläser aus der Bar. »Was darf ich dir einschenken?«
    Davida sah auf das Handtuch, dann schleuderte sie die Zeitschrift durch den Raum. »Ich hab dir vor über einer Stunde eine Nachricht

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