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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Weil er nicht wußte, wozu sie da sind.«
    Sie wedelte mit den Händen durch die Luft.
    »Was soll ich sagen? Es war ganz intuitiv. Und ich hatte recht.«
    Das gab Decker dankbar zu.
    Elhiani sagte etwas zu ihr auf hebräisch. Rina lachte.
    Decker fragte: »Was hat er gesagt?«
    Rina sagte: »Und die Moral von der Geschieht: Höre auf deine Frau.«
    »Ich habe ein Problem«, verkündete Elhiani.
    Sie warteten.
    »Wenn das kein Terrorakt war«, grübelte Elhiani, »wenn die Bombe Gil Yalom töten sollte, ist das eine dumme Methode. Was, wenn Gil nicht in der Bejss Midrasch war? Dann trifft ihn die Explosion nicht. Und tatsächlich war er ja auch nicht in der Bejss Midrasch.«
    Decker erwiderte: »In der Bejss Midrasch hält sich den ganzen Tag über der Großteil der Jungen auf. Der Mann hat va banque gespielt.«
    »Va banque spielen verstehe ich nicht.«
    Rina übersetzte.
    »Ah«, sagte Elhiani. »Sie wollen ihn tot sehen, aber nur zu neunzig Prozent.«
    Decker lächelte. »Mefakeah, jemand hat die Eltern dieses Jungen brutal ermordet. Die Jungen sind aus Angst geflohen. Ich glaube, daß jemand darauf aus war, Gil umzubringen. Aber er wollte die Aufmerksamkeit nicht darauf lenken, daß er es auf Gil abgesehen hatte. Also ließ er es wie einen zufälligen Terrorakt aussehen. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, Ihr Englisch ist ziemlich gut.« Elhiani qualmte vor sich hin. »Und Sie glauben, daß Ihr verrückter Bombenleger es jetzt auf den anderen Bruder abgesehen hat?«
    »Er oder jemand anderer. Aber, ja, ich glaube, daß Dov Yalom, egal wo er ist, in höchster Gefahr schwebt.«
    »Für mich ergibt das immer noch keinen Sinn«, beharrte Elhiani. »Eine Bombe zu benutzen. Eine Bombe ist keine Lenkwaffe. Eine Bombe wird nicht ausgerichtet und trifft dann ins Ziel. Eine Bombe explodiert einfach nur. Wenn Sie gerade da sind, sterben Sie. Wenn nicht, sterben Sie nicht. Warum etwas so Unsicheres wählen? Warum ihn nicht auf der Straße niederstechen, wie es die Terroristen normalerweise machen?«
    Decker sagte: »Gil hielt sich versteckt. Was bedeutet, daß der gedungene Mörder –«
    »Gedungen?«
    »Ein gedungener Mörder ist ein Auftragsmörder.« Decker hielt inne, dann sprach er weiter: »Denken Sie drüber nach, Mefakeah Elhiani. Um an Gil heranzukommen, hätte der Mörder in die Jeschiwa gehen und ihn finden müssen. Und zwar allein. Dann hätte er in seine Nähe kommen müssen, um ihn erstechen oder erschießen zu können. Der Schuß durfte nicht zu hören sein, und Gil durfte nicht schreien, denn Lärm würde Aufmerksamkeit erregen. Und dann müßte er noch fliehen. Wäre es da nicht viel einfacher, sich als Rabbi verkleidet einzuschleichen und ein kleines Päckchen in einer überfüllten Bejss Midrasch abzulegen, in der Hoffnung, daß einer der Jungen Gil Yalom ist?«
    Elhiani steckte sich die nächste Zigarette an und qualmte vor sich hin, während er nachdachte. »Das hört sich einigermaßen sinnvoll an.«
    Decker rieb sich die Augen. »Wenn sie es bei Gil also auf diese Weise versucht haben, warum nicht auch bei Dov?«
    »Zum Glück hat es aber nicht funktioniert.«
    »Purer Zufall.«
    »Warum auch immer, es hat nicht funktioniert.«
    Decker sagte: »Vielleicht wissen die anderen das gar nicht. Der Bombenleger ist entkommen. Zu seinem Boß ist der bestimmt nicht gelaufen, um ihm zu sagen, daß er es vermasselt hat. Was sieht der Boß also? Ein Gebäude mit geplatzten Fenstern, ein Pandämonium auf der Straße –«
    »Was bedeutet Pandämon –«
    Rina übersetzte.
    Decker fuhr fort: »Für den Boß von unserem Bombenleger sieht es aus wie ein Erfolg.«
    »Und wer ist dieser Boß?«
    Decker hielt sich bedeckt. »Das weiß ich nicht genau, Mefakeah. Ich habe Verdächtige, aber das ist auch alles.«
    »Wer sind Verdächtige?«
    Decker und Rina tauschten einen Blick. Dann sagte Decker: »Zur Zeit ist eine Frau namens Kate Milligan in Israel. Sie ist eine bekannte Anwältin und hat viele Jahre für die VerHauten Diamond Company gearbeitet. Sie ist eine große Nummer, sie ist mächtig, und heute Nachmittag hat meine Frau sie bis nach Hebron verfolgt, aber nicht, bevor sie sie bei einem Gespräch mit zwei Männern belauscht hatte.«
    »Zwei Arabern. Einer hieß Ibri, der andere Gamal«, fuhr Rina fort. »Milligan sagte ihnen, wenn es das wäre, was sie sich unter einer Heldentat vorstellen, einen Schulbus in die Luft zu sprengen, dann arbeiteten sie für die Falsche.«
    Elhiani bekam große Augen. »Wo finde

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