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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sie neu auf, und zwang die von Entsetzen gepackten Teenager, eine gewisse Ordnung einzuhalten. Schnell und immer der Reihe nach – je zwei auf einmal raus aus der Tür. Er sah hoch.
    Das Treppenhaus war noch halb voll.
    Noch eine Minute.
    »Schnell! Schnell! Schnell!« schrie Decker, während er und Moti die Jungen zur Tür hinausschoben. »Lauft weg vom Haus! Los!«
    Decker sah wieder die Treppe hoch. Ganz oben, hinter den Jungen kam ein Dutzend Rabbis, die Torahrollen trugen – vier große Rollen, je zwei Männer eine Torah. Decker betete, daß sie nicht vor seinen Augen eine davon fallen lassen würden. Das würde vierzig Fastentage bedeuten … vorausgesetzt, er kam in einem Stück hier raus.
    Decker sah hinter sich, am oberen Ende der Treppe war alles leer.
    Noch dreißig Sekunden.
    Immer mehr Jungen rannten auf die Straße hinaus. Moti rief ihnen zu, sie sollten weiter weg gehen. Decker konnte sehen, wie Gil Yalom als letzter auf den Ausgang zulief.
    Der letzte der Jungen!
    Hinter ihm ein Aufmarsch von Rabbis in langen Mänteln. Langsam kamen die Torahs die letzten Stufen hinunter, die Rabbis gingen vorsichtig, damit sie die heiligen Schriften nicht fallen ließen.
    Zwanzig Sekunden.
    Drei Stufen hinunter, und noch einmal drei Stufen.
    »Macht schon! Macht schon!« brüllte Decker.
    Zehn Sekunden.
    Noch eine Stufe.
    Fünf.
    Und noch eine.
    Drei.
    Vor zur Tür.
    Zwei.
    Decker griff sich die letzte der heiligen Rollen und flüchtete damit auf die Straße.
    Eins.
    Und dann nichts.
    Eine riesige Menschenmenge hatte sich gebildet. Sie wartete.
    Fünfzehn Sekunden vergingen.
    Und alle warteten.
    Eine Minute.
    Und warteten.
    Decker hob die Torahrolle auf die rechte Schulter und sah auf die Uhr. Es waren weitere dreißig Sekunden vergangen.
    Ein falscher Alarm?
    Die Polizei traf ein. Zwei Wagen, dann noch mal zwei. Sie drängten die Menge zurück. Ein Herr kam auf Decker zu, der immer noch die Torah hielt. Er sagte etwas, Decker verstand ihn nicht. Dann fing der Mann an, englisch zu reden.
    Er war von der Polizei, etwa einsachtzig mit kräftigen Armen. Er hatte ein rundes Gesicht mit vollen Wangen, einen dunklen Teint und den ganzen Kopf voller schwarzer Locken. Er trug eine Jarmulke. Sein Englisch war schwer eingefärbt, aber verständlich.
    »Wer sind Sie?« wiederholte er.
    »Wollen Sie die lange oder die kurze Version?« Er sah sich um. Gil Yalom stand ein wenig abseits und wischte sich die Augen. »Jemand hat eine Bombe in der Jeschiwa gelegt.«
    »Wer?« fragte der Cop.
    »Ich weiß nicht, wer er ist. Er ist ein paar Blocks weiter.«
    »Sie halten ihn für Sie fest. Ich bin hierher zurückgerannt, um die Jungen rauszuholen.«
    Drei Minuten waren vergangen. Die Jeschiwa stand nach wie vor.
    Decker verlagerte sein Gewicht und merkte, daß er immer noch die Torah hielt. Er rief einen Rabbi heran und übergab ihm die heilige Rolle. Einmal von seiner Last befreit, rollte er die Schultern und sah den Cop an. Er sah aus wie ungefähr fünfunddreißig, mit intelligenten, schwarzen Augen.
    Der Mann zündete sich eine Zigarette an und blies Decker den Rauch ins Gesicht. »Ich habe den Funkspruch gehört. Es gibt keinen Bombenleger –«
    »Was?«
    »Er ist geflohen. Wo hat er gesagt, hat er die Bombe gelegt?«
    »Ich glaube, sie ist in der Bejss Midrasch.«
    » Sie glauben? Sie wissen es nicht?«
    »Er hat nicht gesagt, wo er sie hingelegt hat.«
    »Er hat es nicht gesagt! Ein verschwiegener Mann, dieser entflohene Bombenleger.«
    Decker starrte den Cop an, ihm war klar, daß seine Glaubwürdigkeit gleich null war. »Ich habe den Bombenleger jemandem in der Menge übergeben und bin dann hierher zurück, um zu helfen. Ich habe dem Mann gesagt, er soll ihn festhalten, bis die Polizei kommt!«
    Moti mischte sich in das Gespräch. Er und der Cop sprachen eine Weile hebräisch miteinander. Dann wandte der Beamte seine Aufmerksamkeit wieder Decker zu. »Können Sie sich irgendwie ausweisen?«
    Decker griff in die Jackentasche und gab dem Cop einen Haufen Papiere – seinen Paß, seine Dienstmarke und offizielle Papiere zu den Yalom-Jungen. Der Cop fing an, den Haufen durchzublättern. Er sprach wahrscheinlich eine Menge englisch, aber Decker mochte wetten, daß er es nicht allzugut lesen konnte. Endlich war Rina wieder da und umarmte ihn heftig.
    »Gott sei Dank!«
    Decker erwiderte ihre Umarmung. Fünf Minuten waren vergangen, und es war immer noch nichts passiert. Er kam sich vor wie ein kompletter Idiot.
    Der Cop nahm die

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