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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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reden.
    »Ja?« sagte Decker.
    »Ja, da hört man etwas von Leuten … die sich übernommen haben, schlechte Geschäfte gemacht haben. Und dann schulden sie den falschen Leuten Geld.«
    »Und wer sind diese falschen Leute?«
    »Gangster.«
    »Glauben Sie, daß Gershon diese Art von Schwierigkeiten haben könnte?«
    »Vielleicht. Er hat nie über seine Geschäfte gesprochen. An seinem Bürotelefon flüstert er nur. Und ich weiß, daß er Anrufe bekommt, wo gleich wieder aufgelegt wird.«
    »Woher willst du wissen, daß er dir etwas vorenthält?« fragte Rina.
    »Ich lebe lange genug mit ihm zusammen, um zu wissen, wann er in Schwierigkeiten ist!« Honey biß sich auf den Daumennagel. »Er hat mir gesagt, er müßte überraschend nach Israel. Jetzt kann ich ihn nicht erreichen. Da muß ich mich doch fragen, ob er vor etwas davonläuft … sich vielleicht vor jemandem versteckt.«
    Eine Weile lang herrschte Schweigen.
    Dann sagte Honey. »Vielleicht dramatisiere ich das alles auch zu sehr.« Ihr Gesicht verzog sich. »Bitte entschuldigt. Ich glaube, ich brauche jetzt ein paar Minuten für mich allein.«
    Sie verließ die Küche. Decker sah Rina an. »Die Frau ist ein Nervenbündel. Ich frage mich nur, wie viel von ihrer Geschichte Schwachsinn ist.«
    »Du glaubst ihr nicht?«
    »Nicht ganz, nein.«
    »Warum nicht?«
    »Polizisten sind Zyniker. Ich glaube, sie ist diejenige, die vor etwas davonläuft. Und ich glaube nicht vor Gangstern, sondern vor familiären Problemen. Sieh mal, Honey lebt doch in einer kleinen Stadt, stimmt’s? Da sie nun schon mal in meinem Haus wohnt, will ich auch wissen, womit wir es zu tun haben. Ich werde ein paar Anrufe machen und mich in ihrem Village nach ihr und Gershon erkundigen.«
    »Laß mich das machen, Peter. Ich kann Jiddisch. Ich werde versuchen, den Rabbi direkt zu erreichen. Er weiß garantiert alles, was so vor sich geht.«
    Decker überlegte einen Moment. »Du hast recht. Du rufst an. Finde raus, wie es um sie steht. Ich will mich nicht vor ihren Problemen verschließen, aber ich bin auch nicht bereit, mich in eine anhaltende Ehekrise einzumischen. Wenn sich herausstellen sollte, daß doch etwas dran ist an ihrer Gangstergeschichte, habe ich genauso wenig vor, mein Haus als Zufluchtsort vor der Mafia zur Verfügung zu stellen.«
    »Ganz deiner Meinung.« Rina gab Hannah einen Kuß. Das Baby streckte die Ärmchen nach Decker aus. »Möchtest du zu Daddy?«
    Decker nahm das Baby und ließ ein zärtliches Lachen hören.
    »Hallo, Hannah Rose. Wie wär’s mit einer Partie Schach? Ich stelle die Figuren hin, und du kannst sie durchs Zimmer werfen.«
    Das Baby grinste breit. Decker lächelte zurück.
    »Wenigstens eine, die weiß, wie man Spaß hat.«
    Der Cousine Sharoni Bar Lulus Telefonbelegen zufolge, hatte Dov um 17 Uhr 7 aus einer Telefonzelle vor einem Eiskaffee angerufen. Das Kaffee gehörte zu einem Einkaufszentrum, das einen ganzen Häuserblock am Devonshire Boulevard einnahm, knapp vier Kilometer vom Haus der Yaloms entfernt.
    Dort begann Decker mit seiner Suche. Drei Stunden später beendete er sie auch dort. Herausgefunden hatte er reinweg gar nichts. Keiner von den Leuten, mit denen er gesprochen hatte, wußte irgend etwas über den Jungen. Er nahm an, daß Dov sofort nach dem Anruf getürmt war.
    Theorien gab es viele, aber irgendeinen Haken hatten sie alle.
    Erstens: Die ganze Familie hatte sich aus dem Staub gemacht. Dov war nur kurz ausgebüxt, um sich von seiner Cousine zu verabschieden.
    Warum wären dann die Pässe der Eltern noch da, während die der Jungen fehlten?
    Zweitens: Dov und Gil waren direkt – als Täter – am Verschwinden ihrer Eltern beteiligt. Sie hatten die Eltern umgebracht und sich davongemacht. Dov hatte sein Abschiedstelefonat geführt, bevor sie untergetaucht waren.
    Wo hatten die Morde dann stattgefunden? Im Haus gab es keinerlei Hinweise. Und wo waren die Leichen der Eltern? Ferner, warum stand Gils Wagen noch in der Garage, wenn die Jungen in aller Eile abgehauen waren?
    Drittens: Dov und Gil hatten nichts mit dem Verschwinden ihrer Eltern zu tun. Aber sie wußten, daß ihnen etwas Schlimmes passiert war. Sie hatten Angst, vielleicht die nächsten Opfer zu sein. Also hatten sie sich ihre Pässe geschnappt und waren fort, wobei Dov noch einen letzten Anruf getätigt hatte, bevor sie im großen Nichts verschwanden.
    Warum hatten sie dann nicht Gils Auto genommen? Und hätten sie nicht irgend etwas eingepackt?
    Viertens: Dov hatte seinen

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