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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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zu und wuschelte Pessy dann durchs Haar. Mindas Aufmerksamkeit war immer noch auf den Fernseher fixiert. Diesmal sah sie sich ein Wortspiel an. Sie antwortete auf die Frage und lächelte, wenn sie etwas richtig hatte, aber dieser Wettstreit war für sie längst nicht so faszinierend wie die Gewinnshows. Decker sah im Fernsehprogramm nach und stellte das Glücksrad ein.
    »Bei dem hier kann man ganz große Sachen gewinnen«, sagte er zu ihr.
    »So groß wie bei Der Preis ist heiß?«
    »Darauf kannst du wetten.«
    Minda nickte bedeutsam.
    Mendel war weiter mit Lernen beschäftigt.
    Und Honey war immer noch nicht zurück.
    Endlich, als Decker gerade wieder gehen wollte, hörte man ein Klopfen an der Vordertür. Decker öffnete und wußte gleich, daß etwas nicht in Ordnung war. Die Frau, die schon von Natur aus eine blasse Haut zu haben schien, wirkte fahl und nervös, ihre Hände waren krampfhaft verschränkt. Trotzdem versuchte sie ein Lächeln und bemühte sich um einen munteren Ton.
    »Ich bin Honey Klein. Ich hoffe, meine Kinder sind Ihnen nicht zur Last gefallen.«
    »Nein, sie waren sehr anständig.« Decker fühlte eine Welle der Erleichterung, als er zur Seite trat. »Kommen Sie herein. Ist alles in Ordnung?«
    »Bestens.« Honey biß sich auf die Lippen. »Ich bin ein wenig müde. Die Zeitumstellung, nehme ich an. Vielen Dank, daß Sie Ihr Heim mit uns teilen. Nicht jeder würde das tun.«
    »Es ist uns ein Vergnügen. Rina ist in der Küche.«
    Decker ging los, und sie folgte ihm. Keine schlecht aussehende Frau. Wenn man niedliche Gesichter mochte, mit zarten Zügen und Grübchen in den Wangen. Eine hübsche Figur hatte sie auch. Aber ihr Gesichtsausdruck war voller Angst. Sie sah ihre Kinder um den Eßtisch versammelt und quälte sich ein weiteres Lächeln ab. »Hi, Kids.«
    »Mama!« Pessy hüpfte von seinem Stuhl und sprang beim Erzählen auf und ab. »Ich habe die Pferde gefüttert!«
    »Das ist ja wunderbar«, sagte Honey.
    »Sie essen Zucker.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Große Zuckerstücke. Und Karotten!«
    »Tatsächlich.«
    »Willst du auch mal die Pferde füttern, Mama?«
    »Gern, aber später«, sagte Honey. »Jetzt ratet mal, Kinder. Ich habe uns ein Auto besorgt! Jetzt können wir hinfahren, wo wir wollen.«
    Mendel warf streng ein: »Ich dachte, du hättest gesagt, wir würden kein Auto mieten. Das wäre zu teuer.«
    Honey warf einen Seitenblick auf Decker und wurde rot. »Ich habe meine Meinung geändert. Manche Dinge sind es einfach wert. Also, jetzt sind wir mobil. Wir holen uns etwas zu essen, und dann ab!«
    »Wir haben schon gegessen, Mama«, sagte Pessy. »Sandwiches. Erdnußbutter und Marmelade. Und Kartoffelchips!«
    »Vergiß die Karottenstäbchen nicht«, vervollständigte Minda.
    »Ja, und Karottenstäbchen.«
    »Habt ihr alle gegessen?«
    »Jeder einzelne von uns«, sagte Minda.
    Honey fragte: »Bryna, hast du gegessen?«
    Das Mädchen nickte.
    »Du hast?«
    Das Mädchen nickte wieder.
    »Wirklich, Bryna?«
    »Sie hat zwei Gläser Milch getrunken, Mama«, sagte Minda.
    Erstaunt sah Honey Decker an. »Wie haben Sie das geschafft?«
    »Muß an den Ferien liegen«, sagte Decker.
    Jetzt war Honeys Lächeln echt. »Wunderbar. Dann hol ich mir jetzt auch was, und dann können wir in den Zoo gehen.«
    »Ich möchte lieber fernsehen«, sagte Minda. »Zum Zoo kann ich immer noch. Sie drehen dieses große Rad, Mama, und wenn es beim Wort ›Pelz‹ anhält, dann gewinnen Sie einen Nerzmantel. Das ist kein Witz. Komm, schau mal.«
    »Das ist wider die Torah«, schimpfte Mendel. »Dummheiten! Was Papa wohl dazu sagen würde!«
    »Papa ist nicht hier«, schnappte Minda zurück.
    »Minda, Pessy wollte so gern in den Zoo.«
    »Dann geht doch ohne mich«, sagte sie liebenswürdig. »Ich komm schon zurecht.«
    Wieder wurde Honey rot. »Die verführerische Kraft des Glotzkastens. Gershon wäre wütend.« Sie zuckte die Achseln. »Ich denke, ein Tag fernsehen kann nicht schaden.«
    Decker hatte nicht vor, sich da einzumischen. »Kommen Sie, ich bringe Sie zu Rina.«
    Honey folgte ihm in die Küche und machte die Tür zu.
    »Da bist du ja!« sagte Rina zu Honey. Sie setzte Hannah in ihren Hochstuhl und schnallte sie fest. »Ich habe mir schon langsam Sorgen gemacht.« Jetzt bemerkte sie, wie müde Honey aussah. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ich habe ein Auto gemietet.«
    »Hast du? Warum?«
    »Ich wollte dir nicht zur Last fallen.«
    »Aber Honey, das ist doch keine Last.«
    Decker räusperte sich. »Ich

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