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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Bruder und die Eltern ermordet. Das würde Gils Wagen in der Garage erklären. Dov war noch nicht alt genug zum Fahren.
    Aber warum fehlte dann auch Gils Paß? Und hätte Dov nicht etwas eingepackt oder sein Bankkonto abgeräumt? Er hätte doch etwas gebraucht, wovon er leben konnte.
    Fünftens: Marges Spionagetheorie. Irgend jemand hatte die gesamte Familie umgelegt, die Eltern zuerst. Die Jungen hatten versucht zu fliehen, was Dov die Möglichkeit gab, seinen Anruf zu machen, aber dann hatte man sie doch noch erwischt und auch umgelegt.
    Wenn das der Fall war, würde Decker die Leichen niemals finden.
    Keine Leichen, keine Beweise.
    Wenn irgendwo tief im Wald ein Mord geschieht …
     
    Tug Davidson ging die Berichte und sonstigen Aufzeichnungen durch.
    »Bei den Bankkonten ist nichts Ungewöhnliches festzustellen.« Er blätterte in den Papieren herum. »Überall Guthaben, die Yaloms waren flüssig. Sieht so aus, als hätte der Jude gewußt, wie man sein Geld zusammenhält.«
    Decker blieb ungerührt. Wollte Davidson ihn bewußt provozieren? Wahrscheinlich nicht. Er hatte es offenbar nur so nebenbei bemerkt. Decker hatte Marge versprochen, daß er ihr das Reden überlassen würde. Sie wollte es so, und er tat ihr den Gefallen gern.
    »Sie haben mit den Nachbarn und den Schulfreunden gesprochen«, sagte Davidson. Er kniff die Augen zusammen, während er Marges Zusammenfassung durchging. »Die Kinder waren den ganzen Tag in der Schule?«
    Marge antwortete: »Die Lehrer, bei denen sie ihre letzten Stunden hatten, haben sie als anwesend eingetragen.«
    »Wann ist die Schule aus?«
    »Zehn nach drei.«
    »Und danach sind sie verschwunden.«
    »Wir haben keine Anhaltspunkte, wo sie sich nach drei Uhr zehn aufgehalten haben.«
    »Ist der ältere Junge an dem Tag mit dem Auto zur Schule gefahren?«
    »Da ist sich keiner sicher«, sagte Marge. »Deshalb hätte ich gern ein bißchen mehr Zeit –«
    »Um noch mehr Plemperkram zu produzieren?« Davidson sah von den Aufzeichnungen hoch. »Wir brauchen Beweise für ein Verbrechen. Bisher haben Sie gar nichts.«
    Marge schwieg.
    »Lassen Sie mich das mal zusammenfassen, Dunn«, knurrte Davidson. »Die Jungs waren in der Schule. Die Eltern haben zusammen mit der Schwester zu Mittag gegessen. Die Frau … wie war noch gleich der Name?«
    »Dalia«, sagte Marge.
    »Ja. Dalia. Sie ist nach dem Lunch nicht mehr ins Büro gegangen, stimmt’s?«
    Marge nickte.
    »Okay. Sie geht also nicht ins Büro zurück, Yalom geht auch nicht ins Büro zurück. Das Mittagessen war wann ungefähr vorbei …« Er warf einen Blick in die Unterlagen. »Gegen zwei. Wir verlieren die Eltern also gegen zwei Uhr aus den Augen. Die Jungen verlieren wir gegen drei Uhr zehn aus den Augen. Wohin ist die Familie wohl gegangen? Ich tippe auf zu Hause.«
    Davidson wartete auf einen Kommentar. Da nichts kam, sprach er weiter.
    »Sagen wir, sie haben sich alle gegen drei Uhr dreißig dort getroffen. Danach wissen wir nichts mehr von irgendeinem aus der Familie, außer daß der Jüngere, Dov, gegen fünf am selben Tag bei seiner Cousine angerufen hat. Das war vor drei Tagen, und Sie sind bei Ihrer Suche noch keinen Schritt weiter gekommen.«
    »Das ist eine Art, die Sache zu betrachten«, sagte Marge.
    »Haben Sie noch eine andere, Dunn? Können Sie mir nichts anderes zeigen, als wie Sie sich die Hacken abgelatscht haben?«
    Jetzt konnte Decker nicht mehr an sich halten. »Jemand anders würde es vielleicht eine gründliche Voruntersuchung nennen.«
    »Ich bin aber nicht jemand anders, und ich nenne es Scheiße.«
    Marge sagte beherrscht: »Mein Bauch sagt mir, daß irgend etwas passiert ist.«
    »Das ist ja einfach großartig, Dunn. Mein Bauch sagt mir auch, daß etwas passiert ist. Das Problem ist nur, daß Bäuche vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen sind. Sie haben keinen Verdächtigen, geschweige denn einen Täter. Sie haben noch nicht einmal ein Verbrechen.«
    »Ganze Familien verschwinden nicht einfach so«, wandte Marge ein.
    »Klar tun sie das, Dunn«, verbesserte Davidson sie. »Das nennt sich Zeugenschutzprogramm. Haben Sie sich mal den Paß von diesem Typ angesehen?« Er blätterte durch Yaloms Papiere. »Wenn die Feds sie irgendwo weggepackt haben, finden Sie die nie.«
    Marge gab nicht auf. »Warum fehlen dann die Pässe der Jungen, und die der Eltern wurden zurückgelassen?«
    »Die Eltern mußten noch dableiben, um mit den Feds irgendwas zu regeln. Die Kinder hatten sie aber schon nach

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