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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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haben wir doch schon.«
    »Vielleicht haben wir etwas übersehen. Kauen wir’s einfach noch mal durch.«
     
    Die Notizen und Planzeichnungen bedeckten beide Tische. Sie hatten eine Stunde gebraucht, um zu rekapitulieren, zu ordnen und zu sortieren und wieder umzusortieren. Um fünf packten fast alle anderen der etwas über dreißig Devonshire-Detectives ihre Sachen. Um halb sieben kam Davidson aus seinem Büro und herüber zu ihrem Tisch. Old Tug war im Anzug und hatte die Aktentasche dabei. Es schien ihm peinlich zu sein, vor ihnen zu stehen.
    Er grunzte: »Sie tun das, um mich zu ärgern.« Decker warf Marge einen »Laß-mich-das-machen«-Blick zu. An Davidson gewandt sagte er: »Wie ich schon erwähnte: Ich mache nur meine Arbeit.«
    »Haben Sie nicht ein Baby zu Hause, Decker?« wollte Davidson wissen.
    »Yep. Ein kleines Mädchen – wirklich süß. Ganz die Mama.«
    »Möchten Sie sie denn nicht sehen?«
    Decker sah von seinen Planzeichnungen auf. »Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich glauben, daß Sie meine Arbeit sabotieren wollen, Lieutenant. Aber zum Glück weiß ich es ja besser.«
    Davidson funkelte ihn an. Dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck plötzlich. »Wir sind auf derselben Seite, Decker. Ich würde die Familie auch gern finden. Ich weiß, daß da etwas faul ist.«
    Decker schwieg.
    »Unglücklicherweise ist ›faul‹ aber nicht genug.« Davidson schüttelte den Kopf. »Hören Sie. Ich weiß, daß Sie Erfahrungen mit Mordsachen haben. Aber ich habe mehr Erfahrung. Fälle dieser Art fressen nur so die Stunden, und ich kann es mir nicht leisten, daß zwei von meinen Detectives ihre Stunden für sinnloses Zeug abrechnen, verstanden?«
    »Ich hab’s begriffen.«
    »Wenn Sie und Marge natürlich Leichen finden«, räumte Davidson großzügig ein, »eine Leiche, eine reicht völlig – dann ist das eine ganz andere Geschichte. Dann kann ich die Stunden rechtfertigen.«
    Und da ging Decker ein Licht auf. Tug war kein schlechter Kerl. Er war nicht einmal ein schlechter Cop. Tug war einfach nur ein Verwaltungsbeamter. Seine Stellung hatte ihn in einen Bürokraten verwandelt. Er war gezwungen, Fälle nach den für sie aufgebrachten Stunden zu beurteilen und in Dollars und Cents zu denken statt in Gut gegen Böse.
    Decker nickte. »Ich verstehe Ihre Position, Lieutenant. Deshalb machen Marge und ich das hier auch in unserer Freizeit. Vielleicht haben wir Glück, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist es dann unser Problem und nicht Ihres.«
    Davidson wog Deckers Worte ab: »Überanstrengen Sie sich nur nicht.« Er machte eine Pause. »Viel Glück.«
    »Danke«, sagte Decker.
    Davidson wandte sich an Marge. »Ihnen auch viel Glück.«
    Damit entschwand er.
    Marge blieb zuerst still. Dann sagte sie: »Mein Gott, ist das ein gerissener Hund. Hast du gemerkt, wie er die Sache so gedreht hat, daß es jetzt so aussieht, als würde er uns auch noch einen großen Gefallen damit tun, daß wir den Fall in unserer Freizeit bearbeiten dürfen?«
    Decker feixte: »Hab ich dir erzählt, daß ich mich über ihn erkundigt habe?«
    »Und?«
    »Die Leute sagen, er ist ein harter Arbeiter. Gab ’ne Menge Leute, die Gutes über ihn zu sagen hatten.«
    »Was zum Teufel ist dann mit ihm passiert?«
    »Was glaubst du? Er wurde befördert. Sie haben ihm die Eier abgeschnitten und ihn zum Schreibtischtäter degradiert. Jetzt muß er mehr auf Zweckdienlichkeit achten als auf Gerechtigkeit. Ich glaube, im tiefsten Innern möchte er, daß wir gewinnen. Also laß uns etwas finden und dem Rübenschwein beweisen, daß er unrecht hat.«
    Marge ließ resigniert die Schultern fallen. »Was sollen wir finden? Wir sind unsere Aufzeichnungen ein dutzendmal durchgegangen. Es hat nichts ergeben.«
    Decker rutschte seinen Stuhl neben ihren. »Irgendwo müssen wir anfangen, also laß uns mit dem Offensichtlichen beginnen. Die Pässe der Jungen sind nicht mehr da, die der Eltern aber doch. Wie wär’s, wenn wir die Flugpläne durchgingen? Auslandsflüge. Wozu sollten die Jungen sonst ihre Pässe brauchen?«
    Marge wußte, daß das ohne die nötigen Papiere und Untersuchungsbefehle Tage dauern konnte. Aber Peter hatte recht, irgendwo mußten sie anfangen. »Wie heißt die offizielle Fluglinie von Israel?«
    »El AI«, sagte Decker. »Aber es fliegen auch eine Menge andere nach Israel.«
    Marge sah auf die Uhr. »Um die Firmenbüros anzurufen, ist es schon zu spät. Wir könnten zum Flughafen fahren und sehen, ob wir etwas in

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